Durchwachsenes Pfingstwochenende für BMC Rookies
Nach den vielen Siegen in letzter Zeit holte diesmal Tim Wollenberg einen Erfolg und ohne „angezogene Handbremse“ wäre sogar ein zweiter Sieg drin gewesen. Ein anderer Rookie feierte ein erfreuliches Comeback.
Nach vier Wochen krankheitsbedingter Trainingspause trat Noah Rupp gemeinsam mit Tim beim Sepp Stöger Gedächtnispreis in Niederpöring an. Dieses Bahn-Omnium gehörte zum Stadler Cup (Bayerische Nachwuchsserie für Straßenrennen). Beide Rookies führen die Gesamtwertungen in ihren Altersklassen an und planten die Verteidigung gegen die anderen bayerischen Spitzenfahrer, die ebenfalls am Start waren.
In Niederpöring standen Rundenrekordfahren, Punktefahren und Ausscheidungsfahren auf dem Programm. Tim wollte endlich mal eine Sprintdisziplin gewinnen und ging hoch motiviert in seine schnelle Runde. Der Rookie machte alles richtig und fuhr als Vorletzter die Bestzeit. Auch sein schärfster Rivale konnte als letzter Starter die Zeit nicht schlagen. In seinen Liebingsdisziplinen Punkte- und Ausscheidungsfahren, setzte er immer wieder Tempoverschärfungen, löste sich vom Feld und gewann beide Rennen im Alleingang. Die drei Siege bedeuteten damit auch den souveränen Sieg im Omnium.
Tim bremste in Wartenberg unfreiwillig
Bei Noah war anfangs nicht klar, wie er die Rennbelastung vertragen würde. Das Rundenrekordfahren lief für den Rookie mit dem fünften Platz sehr gut. Wie Tim ist auch ein Spezialist für das Punkte- und Ausscheidungsfahren. Dabei wurden die 50 Runden des Punktefahren bei 36° C zum Härtetest. Noah fuhr taktisch sehr gut und führte vor der letzten Sprintwertung. Hier zog er aber den Sprint zu früh an und wurde knapp geschlagen Zweiter. Im Ausscheidungsfahren standen sich am Ende die zwei Führenden im Omnium gegenüber. Auch diesmal wurde Noah Zweiter. Damit belegte der Rookie in der Gesamtwertung den zweiten Platz und feierte einen guten Einstand nach seiner Zwangspause.
Während Noah sich am Montag ausruhen durfte, startete Tim bei einem sehr schönen Kriterium in Wartenberg. Das Pfingstkriterium ist deshalb was Besonderes, da es rund um den Marktplatz geht und die Geschäfte ab Mittag geöffnet sind und ein kleiner Markt
aufgebaut wird. Nirgendwo gibt es so viele Zuschauer, die die Fahrer anfeuern. Das Fahrerfeld war gut besetzt, da viele das Rennen an das Bahnrennen von gestern dran hingen. Tims Laufräder wurden vom „Mechaniker“ vor dem Start noch schnell gewechselt. Dann sah jedoch der Rookie an der Startlinie, dass die Hinterradbremse nicht richtig zu war und schloss selbst den Hebel. In der Regel soll man ja immer sein Material vor dem Start kontrollieren, doch in diesem Fall war das keine gute Idee, wie sich später herausstellte.
Die ersten Wertungssprint gingen an Tim vorbei, er kam einfach nicht mit. Doch Mitte des Rennens lief es dann besser und er konnte mit einem anderen Fahrer, der schon Punkte hatte, ausreißen. Das Rennen konnte der Rookie aber nur noch gewinnen, wenn er alle Wertungen für sich entscheiden würde. Aber den Schlusssprint verlor Tim und das nicht mal knapp. Völlig konsterniert mit den Worten „Es ging gar nicht, ich kam nicht vom Fleck“ kam er dann zum Ausfahren auf die Rolle. Dort fiel ihm endlich auf, dass die Hinterradbremse blockierte. Diese war nämlich absichtlich vom Mechaniker nicht ganz zu gemacht worden… Tim hat seine Lektion gelernt (Kontrolle ist gut, dann aber richtig) und unfreiwillig ein Krafttraining absolviert.
Lars sprintete in Homburg auf den fünften Platz
Auch Lars Hemmerling betätigte sich an diesem Wochenende als Doppelstarter, obwohl er die Woche zuvor gekränkelt hatte. Bei einem Rennradrennen in Homburg sprintete der Rookie auf den fünften Platz, in Bexbach wurde er 13. Dafür konnte er zwei Prämiensprints gewinnen.
Ebenso auf dem Rennrad unterwegs war Ferdinand Herrlich. Der U17er fuhr ein 45,5 km langes Rundstreckenrennen in Villingen-Schwenningen. Drei Ausreißer setzten sich ab, Ferdi kam mit dem Hauptfeld zehn Sekunden später ins Ziel. Dennoch konnte der Rookie, der bislang noch nicht viele Rennradrennen gefahren ist, wichtige Erfahrungen in Sachen Renneinteilung mit nach Hause nehmen.
Ferdinand fuhr in Villingen-Schwenningen