Noch 1.700 km bis zur Titelverteidigung – die „Straps“-Story


Christoph Strasser radelt beim Race Across America weiterhin unermüdlich. Missouri ist bald passiert, mit Illinois steht der nächste Bundesstaat auf dem Programm. Der Steirer liegt weiterhin klar an der Spitze und konnte nach 3.110 km seinen Vorsprung auf den Zweiten Gerhard Gulewicz auf über 530 km ausbauen. Schön langsam denkt auch er an eine neue Rekordfahrt …



Gestern passierte der Strasser-Express den Halfway-Point des Race Across America. „Da haben wir zum ersten Mal über eine neue Rekordfahrt diskutiert, davor noch nie. Wir haben uns gestern darauf geeinigt, dass wir von Zeitstation zu Zeitstation schauen. Aber ein neuer Rekord geistert natürlich schon in unseren Köpfen herum. Ab dem Mississippi wollen wir dann wirklich mit den Zahlenspielen beginnen. Generell geht es Christoph den Verhältnissen entsprechend sehr, sehr gut. Die letzte kurze Schlafpause war für mich selbst beeindruckend, wie fit und fokussiert er danach war. Beim letzten Gesundheitscheck war auch alles in bester Ordnung, das Gesäß und der Bewegungsapparat funktionieren einwandfrei. Nur die Lunge ist von der Höhe, dem vielen Staub und dem trockenen Wind zuletzt in Kansas etwas gezeichnet. Aber geistig ist er trotz des massiven Schlafentzuges absolut fit“, beschreibt der Teamchef und Arzt Dr. Rainer Hochgatterer.

Schrecksekunde wegen Stopptafel
Neben dem Pacecar ist auch ein offizieller Vertreter des RAAM ständiger Begleiter von Christoph. Es wird alles genauestens überwacht und jede Verletzung der Regeln und Straßenverkehrsordnung geahndet. Wie in den letzten Stunden, als Christoph von dem offiziellen Funktionär verwarnt wurde. „Wir befanden uns Mitten im Nirgendwo und da stand plötzlich eine Stopptafel. Christoph hat gebremst, ist aber nicht vollständig stehengeblieben. Dafür gab’s eine Verwarnung, mehr nicht“, so Hochgatterer.

Die „Straps-Story“
Was verbindet Conchita Wurst und Christoph Strasser? Beide kommen aus der Grünen Mark, sie rasieren ihre Beine und beider Vornamen beginnt mit einem C. Ja und beide tragen auch gerne Strapse. Wenn Zweiterer auch nur ungewollt. „Naja, wenn man als Radfahrer im Sommer mit Freunden mal Baden geht, sieht das schon ziemlich dämlich aus. Beine und Arme braun – zumindest bis zu den Rändern der Radhose und des Trikots, darunter ist natürlich alles weiß. Ein Freund meinte, das sieht aus, als ob du Strapse trägst und seither nennen mich alle ‚Straps'“, so der zweifache RAAM-Sieger über die Entstehungsgeschichte seines Spitznamens.

Übrigens, das Budget für das RAAM-Projekt beläuft sich auf rund 50.000 Euro. „Dieses Summe stelle ich hauptsächlich mithilfe meiner tollen Sponsoren auf. Davon leben kann man leider nicht, außerdem gibt es bei einem RAAM-Sieg auch kein Preisgeld. Mein Geld verdiene ich mit Vorträgen und vor allem mit meinem Online-Shop auf www.christophstrasser.at“, erklärte der Kraubather vor dem Abflug. Seine Freundin Sabine betreut in der Grazer Heimat indes den Shop und kommt während Christophs Superfahrt in den Vereinigten Staaten kaum mit den Bestellungen nach: „Es geht wirklich rund. Hauptsächlich werden die Sportnahrung, DVDs, Bücher, Trikots und Shirts bestellt. Ich komme mit der Beantwortung der Mails kaum nach.“

Live-Tracking: http://www.tractalis.com/raam2014

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