Martin Frey beim U23-Weltcup in Kanada auf Rang 18
Das Ischgl Ironbike ist seit jeher einer der schwersten Marathon-Klassiker und mit seinen
3820 Höhenmeter auf 79 Kilometern, wie der Name schon sagt, etwas nur für die ganz
Eisernen. Genau eine Woche nach der Transalp hatte sich ein starkes internationales
Fahrerfeld im Paznaun eingefunden, darunter auch Bulls-Pilot Urs Huber. Wie immer
gehörte der Eidgenosse zum engsten Favoritenkreis – und dieser Rolle sollte Huber voll und
ganz gerecht werden.
Nach dem Start hielten sich die Sieganwärter erst einmal zurück, als nach 27 Kilometern
aber der 12 Kilometer lange Anstieg zur Greitspitze auf 2872m Höhe begann, wurden
zum ersten mal die Karten auf den Tisch gelegt. Diese schwere Prüfung mit 1600
Höhenmetern stellt die Kräfteverhältnisse klar und brachte bereits eine Vorentscheidung.
Huber war sofort an der Spitze präsent und bestimmte gemeinsam mit Kaufmann das
Tempo. Paulissen und Soukop konnte eine Weile mitgehen, bald aber lag das Spitzenduo
mit etwa 40 Sekunden vor Pernsteiner, dem einzig verbliebenen Verfolger. In dieser
Reihenfolge wurde die Greitspitze auch passiert.
Dank seiner Abfahrer-Qualitäten brachte Huber auf dem Weg hinunter nach Samnau dann
wiederum 1:40 Minuten zwischen sich und Kaufmann. Den finalen acht Kilometer langen
Anstieg auf den Palinkopf nahm Huber also als Solist in Angriff, doch Kaufmann schloss
mehr und mehr auf. Mit 12 Sekunde Vorsprung erreichte Huber den Gipfel und jagte die
Schlussabfahrt nach Ischgl hinunter. Jubelnd überquerte der Bulls-Profi als Erster die
Ziellinie und feierte damit nicht nur seinen zweiten Sieg beim Ischgl Ironbike, sondern hatte
mit seinem Parforce-Ritt über 3 Stunden 53 Minuten und 36 Sekunden auch einen neuen
Streckenrekord aufgestellt.
„Ich bin extrem glücklich über diesen Sieg! Die letzten Wochen sind insgesamt nicht optimal
verlaufen und nach der Transalp war ich mit nicht sicher wo ich mit meiner Leistung stehe.
Dass es zum Sieg gereicht hat freut mich sehr und bestätigt mir, dass ich richtig gute
Form habe. Die Beine waren top, selbst in den steilsten Stücken auf dem Weg zur
Greitspitze konnte ich kraftvoll agieren.“ strahlte Huber.
Martin Frey war mit seinem 18. Platz beim U23-Weltcup in Mont-Saint-Anne hingegen
nicht hundertprozentig zufrieden. Der Deutsche Vizemeister der U23 verpasste damit sein
Ziel Top 15 aber nur knapp. Am kommenden Sonntag hat der Youngster im USamerikanischen
Windham aber bereits die nächste Chance sich mit einem Platz unter den
schnellsten 15 die volle WM-Norm zu holen.
Ergebnisse:
Ischgl Ironbike:
1. Urs Huber – Team Bulls – 3:53:36 h
2. Markus Kaufmann – Centurion Vaude – 3:54:07 h
3. Hermann Pernsteiner – Fill Proforma Racing Team – 3:55:06 h
UCI XCO Weltcup U23:
1. Michiel van der Heijden – Giant Pro XC Team – 1:28:18 h
2. Jordan Sarrou – BH-Suntour-KMC – 1:28:49 h
3. Julien Trarieux – Bridgestone Anchor Cycling Team – 1:29:11 h
18. Martin Frey – Team Bulls – 1:36:05 h
Bilder: © Sportograf