Andy Eyring holt Leaderjersey zurück

Mit einem Sieg beim vierten Lauf zur belgischen-niederländischen City Mountainbike Serie in Waregem holt sich der 25-jährige Sprint-Profi vom Team Bergamont das kurzzeitig verlorene Führungstrikot zurück

Bereits das Viertelfinale war beim City Mountainbike Sprint im belgischen Waregem schon quasi ein vorweggenommenes Finale: „Es war mit Sicherheit der härteste der drei Heats (so werden die einzelnen Ausscheidungsrennen auf Neudeutsch genannt, Anm. d. Red.), die ich heute gefahren bin“, so der Bergamont-Profi Andy Eyring nach dem Rennen. Sicherlich keine Übertreibung, schließlich standen mit ihm neben seinem Teamkollegen und Trainingspartner Lukas Schmitz der Träger des Führungstrikots, der junge Niederländische Meister Lehvi Braam und sein nicht minder starker Landsmann Jeroen van Eck an der Startlinie. Doch Eyring konnte sich früh an das Hinterrad von Van Eck hängen, wollte sogar vorbei gehen: „Aber Jeroen hat mich nicht gelassen – macht aber auch nichts, es kommen ja die beiden besten je Heat weiter.“ Souverän qualifizierte sich der Münnerstädter Mountainbiker auch im Finale, das dann aber doch noch mal zu einer großen Herausforderung wurde: „Nach einem superschlechten Start bog ich als letzter in die erste Kurve ein.“ Bei vielen Kursen wäre das das vorzeitige Ende gewesen, denn oftmals gibt es bei den eng gesteckten Sprintkursen nur wenige Chancen zum Überholen. Eyring hatte bei dem kraftvollen Start nicht nur das Vorderrad hochgerissen, so wie man es auch von hochklassigen Motorradrennen kennt, sondern dabei auch – etwas untypisch – das Gleichgewicht verloren, sodass er zunächst sein Sportgerät wieder unter Kontrolle bringen musste, ehe er die Verfolgung seiner Konkurrenten aufnehmen konnte. Doch das Glück war dem Wahl-Koblenzer hold: Van Eck, der zu diesem Zeitpunkt auf Position 2 lag, stürzte an einem Hindernis und riss dabei den drittplatzierten Yorben van Tichelt mit sich. „Zum Glück kam ich links an den beiden vorbei, aber der Führende Tim Merlier hatte schon einen satten Vorsprung von zwanzig Metern.“ Doch Eyring gab nicht auf und sprintete dem schnellen Cross-Spezialisten hinterher. „Über die Hindernisse habe ich es ziemlich brennen lassen, und so war ich auf der Start-/Zielgeraden tatsächlich wieder am Hinterrad dran“, berichtete Eyring nach dem Rennen. „Aber auf der Geraden kam ich nicht vorbei, dazu war er einfach zu stark.“ In der zweiten Runde versuchte Eyring es erneut, genau an dem Sprung, an dem zuvor Van Eck gestürzt war: „Ich habe vorher beschleunigt, bin mit viel höherer Geschwindigkeit über das Hindernis und dann mit viel Schwung an ihm vorbeigesprintet.“ Mit aller Kraft trat Eyring in die Pedale, zunächst, ohne sich umzudrehen. „Als ich dann nach ein paar hundert Metern mich dann doch umgeschaut habe, war er weg“, freute sich Eyring über den Erfolg seiner nicht ganz ungefährlichen Aktion. Am Ende gewann der Sportler vom RWV Haselbach mit beachtlichen Sekunden Vorsprung. Mit seinem Sieg jagte Eyring dem Niederländer Braam auch wieder das Führungstrikot der City Mountainbike Sprint Serie ab, das er zwei Wochen zuvor in Roosendaal knapp verloren hatte. Eyring führt nun nach vier von sechs Wettkämpfen in der Gesamtwertung mit 175 Punkten vor Braam mit 136 Punkten und Van Eck mit 105 Punkten.

Schreibe einen Kommentar