Beim Finale des Crosscountry-Worldcups im französischen Méribel sorgte wieder einmal Gunn-Rita Dahle Flesjå für den Höhepunkt aus Sicht des MULTIVAN MERIDA BIKING TEAMs: Die Norwegerin fuhr genauso auf Rang Zwei wie die Männer in der Team-Gesamtwertung. Zudem sorgte José Hermida mit Rang 10 für ein Top10-Resultat.
Als erster Fahrer vom MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM trat Julian Schelb zum U23-Rennen an. Da er eine Woche vor dem Worldcup-Finale noch erkrankt war und sich erst am Mittwoch vor dem Rennen wieder in Ordnung fühlte, waren Schelbs Erwartungen an das Saisonfinale nicht allzu groß. Zu Beginn des Rennens konnte er sich noch in der ersten, großen Verfolgergruppe halten, doch dann fiel er im Verlauf des Rennens bis auf Rang 14 zurück. „Ich war die ganze Zeit am Limit und musste brutal kämpfen. Immerhin bin ich durchgekommen.“ In der Gesamtwertung des U23-Worldcups belegt Schelb Rang 11.
Weitaus besser lief es dem MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM im Rennen der Frauen. Zwar konnte auch Gunn-Rita Dahle Flesjå nichts gegen das horrende Starttempo von Jolanda Neff ausrichten. Aber die Norwegerin behauptete sich im Verlauf desRennens als erste Verfolgerin der jungen Schweizerin und hielt damit all ihre Konkurrentinnen für die Weltmeisterschaften in Hafjell in Schach. Auch die junge Französin Pauline Ferrand-Prévôt, die dieses Jahr schon zwei Worldcup-Rennen hatte gewinnen können, hatte sie in Méribel im Griff.
„Meine Form ist zwar gut, aber ich hatte heute Mühe mit dem Atmen. Das mag auch an der Höhenluft gelegen haben. Darum wollte ich auf keinen Fall überziehen“, meinte Dahle Flesjå nach dem Rennen, das sie als Zweite beendete. „Mit dem Resultat kann ich zufrieden sein. Im Hinblick auf die Weltmeisterschaften stimmt mich das optimistisch – ich hoffe, dass nun nichts mehr in die Quere kommt.“ MIt dem zweiten Platz im Finale schob sich Gunn-Rita Dahle Flesjå in der Worldcup-Gesamtwertung noch auf Rang Sechs vor.
Weil Thomas Litscher wegen einer Erkrankung auf den Start verzichten musste, trat das MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM bei den Männern mit nur drei Fahrern an. José Hermida fuhr vom Start weg in den Top10, musste aber am Ende noch einige Ränge hergeben und sich mit Rang 10 begnügen. So fiel der Spanier in der Gesamtwertung noch auf Rang Sieben zurück. „Der Start war im Vergleich zu den Rennen in Übersee besser. Aber mit dem Hardtail war die Strecke heute richtig hart, da habe ich gelitten. Zwei Runden vor Schluss habe ich mir etwas zu viel zugemutet, und das hat noch einige Platzierungen gekostet.“
Ondrej Cink musste etwas weiter hinten starten, konnte sich aber zu Beginn an Rang 15 heran tasten. „Dann habe ich mir aber zu viel zugemutet und Probleme mit dem Atmen bekommen“, meinte der Tscheche nach dem Rennen, das er auf Rang 22 beenden sollte. „Das Rennen war nicht gut, aber als harte Trainingseinheit willkommen. In Hafjell läuft es dann hoffentlich besser.“ Rudi van Houts kam beim Start gut weg und arbeitet sich in die Top20 vor. „Ich habe mich zwar gut gefühlt, aber auf dieser harten Strecke musste ich mein eigenes Tempo fahren. Dennoch war es heute ein solides Rennen“, so der Niederländer.
In der Worldcup-Teamwertung der Männer resultierte für das MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM trotz des ernüchternden Finales und einiger Probleme in der zweiten Saisonhälfte Rang Zwei und damit ein schöner Erfolg. Während die Stimmung beim Worldcup-Finale normalerweise ziemlich ausgelassen ist, war dies in Méribel leider anders. Der Grund dafür war der fürchterliche Sturz der jungen Niederländerin Annefleur Kalvenhaar, der zu ihrem Tod führte – dem ersten Todesfall in 24 Jahren Worldcup-Geschichte im Mountainbike-Sport. Die Fahrer und alle Mitarbeiter vom MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM möchten an dieser Stelle dem Focus XC Team sowie der Familie und den Freunden von Annefleur Kalvenhaar ihr tiefstes Beileid aussprechen.
Aber das Leben geht weiter, und in der ersten Septemberwoche stehen die UCI Weltmeisterschaften der Mountainbiker im norwegischen Hafjell auf dem Programm. Gunn-Rita Dahle Flesjå hat ihre Saison auf diese Titelkämpfe ausgerichtet und hofft, ihre Karriere mit dem zehnten Weltmeistertitel vor eigenem Publikum zu krönen. Bei den Herren strebt der Spanier José Hermida einen Platz in den Top5 an. Rudi van Houts hat diesen Sonntag ein Rennen in den Niederlanden gewonnen und ist in Form, so dass er in die Top20 vorfahren könnte. Ondrej Cink und Julian Schelb als der U23-Fahrer vom MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM hatten beide eine durchzogene Worldcup-Saison, sind aber als Fahrer bekannt, die an Titelkämpfen zu einem Exploit fähig sind. Nach einer durchstandenen Wurzelbehandlung dürfte dagegen von Thomas Litscher kaum eine Top-Platzierung zu erwarten sein.
Alle Fotos via MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM