Nur noch etwas mehr als einen Monat, dann geht es wieder rund in der ÖVB-Arena und den angrenzenden Messehallen. Das 51. Bremer Sechstagerennen vom 8. bis 13. Januar 2015 wird einmal mehr die Massen mobilisieren. Schon jetzt kann der Sportliche Leiter Erik Weispfennig versprechen: „Wir werden sportlich noch attraktiver sein als in allen Jahren zuvor“.
Weispfennig kann sich getrost soweit aus dem Fenster lehnen. Denn erstmals in der Geschichte der Bremer Sixdays wird das Rennen unter der Kategorie 1 des Radsport-Weltverbandes UCI geführt. Um überhaupt in diese höchste Einordnung zu kommen bedurfte es einer kleinen, aber wesentlichen Neuausrichtung des Programms. Denn neben dem Hauptrennen der 12 Profi-Teams müssen dafür verschiedene Wettbewerbe der Europäischen Bahnrad-Veranstalter (UIV) angeboten und durchgeführt werden. Vorgeschrieben sind Rennen für Frauen, der UIV-Cup für U 23-Fahrer und – erstmals in Bremen – auch Rennen für U 19 Fahrer. Der Nachwuchs erhält in Bremen also eine reelle Chance.
Doch das allein reicht noch nicht, wie Weispfennig erläutert. „Wir müssen neben der vorgegebenen Anzahl der Alters- und Geschlechtsklassen auch noch eine gewisse Anzahl von Wettbewerben innerhalb dieser Klassen anbieten. Und das ist uns in diesem Jahr gelungen“. Vor allem für die Frauen und den Radsport-Nachwuchs ist diese Kategorie-1-Einstufung wichtig, denn es können wertvolle Punkte
für Weltcup-Qualifikationen gesammelt werden.
Besonders drastisch machte sich das im Feld der Frauen bemerkbar, denn bis jetzt liegen den Bremer Sixdays-Veranstaltern 25 Meldungen vor. „Alle wollen bei uns fahren. Das finden wir großartig“, freut sich auch Peter Rengel, Leiter der ÖVB-Arena. Im vergangenen Jahr stiegen 12 Damen auf den Radrenn-Sattel. Für das kommende Rennen wurde das Feld der Fahrerinnen mit Genehmigung der UIV um 50 Prozent auf 18 aufgestockt. „Wir können uns also die Besten aussuchen, denn das Interesse internationaler Athletinnen ist groß“, so Erik Weispfennig. Meldungen liegen aus den USA, Dänemark, Belgien und den Niederlanden vor. Sicher dabei sind aber die drei Siegerinnen der vergangenen drei Jahre in Bremen, Daniela Gass (Deutschland), Kelly Markus (Niederlande) und Julie Leth (Dänemark).
Auch das Hauptfeld nimmt langsam konkrete Formen an. Nachdem Vorjahressieger Leif Lampater schon als Erster sein Kommen für das 51. Rennen zugesagt hat und auch Wim Stoetinga einen Vertrag erhielt, wird das Sieger-Paar des Jubiläumsrennens wieder gemeinsam an den Start gehen. Da hat sich Erik Weispfennig schon festgelegt. Auch die spanischen Madison-Weltmeister David Montaner Juaneda und Albert Torres Barcelo werden definitiv ein Paar bilden. Im Feld dabei sind auch die Vize-Weltmeister Martin Blaha/Vojtch Hacecky aus Tschechien und die WM-Vierten aus Österreich, Andreas Graf und Andreas Müller. Mit im Fahrerfeld sind außerdem so bekannte Fahrer wie der Vorjahres-Zweite Marcel Kalz, der voraussichtlich den starken Dänen Alex Rasmussen zur Seite gestellt bekommt. Auch Barcel Barth,
Christian Grasmann oder der Australier Luke Roberts sind wieder mit von der Partie.
Natürlich gehen auch wieder die Sprinter und Dernyfahrer an den Start. Zudem wird es erneut Paracycling-Tandems geben, bei denen Profis als erfahrene Piloten gemeinsam mit sehbehinderten Sportlern des Deutschen-Behinderten-Sportverbandes ihre Runden drehen. „Vielleicht sind sogar drei Tandem-Teams am Start“, gibt der Sportliche Leiter auch diesen Rennfahrern eine Plattform, ihren Sport vor Publikum auszuüben.
Rechnet man die Starter aller Wettbewerbe zusammen, so kommt man auf die stattliche Zahl von über 100 Sportlerinnen und Sportler! Das hat es in der nunmehr 50jährigen Geschichte der Bremer Sixdays noch nie gegeben! Sportlich wird das Rennen 50 + 1 im Januar 2015 also noch attraktiver.
Weitere Informationen:
Event & Sport Nord GmbH • Findorffstraße 101 • 28215 Bremen
Matthias Höllings, Tel. 04 21 / 3505 – 301 • Fax 04 21 / 3505 – 332
eMail: hoellings@sixdaysbremen.de • www.sixdaysbremen.de
Sechs Fragen an Erik Weispfennig
Sixdays bieten das beste Sportprogramm, das es bisher gab
Es ist schon fast Tradition, den Sportlichen Leiter des Bremer Sechstagerennens mit den obligatorischen sechs Fragen zu „löchern“, denn nach den Jubiläums-Sixdays kann das 50+1ste Rennen vom 8. bis 13. Januar 2015 durchaus zu einer echten Herausforderung auch für Erik Weispfennig werden.
Ist das Jubiläumsrennen mit sportlichen und gesellschaftlichen Höhepunkten am laufenden Band überhaupt noch zu toppen?
Erik Weispfennig: Jedes Rennen, das geplant und durchgeführt wird, ist eine Herausforderung. Daher bin ich vor dem 51. Rennen in Bremen nicht aufgeregter als in den Rennen zuvor, die ich hier betreuen durfte. Wir sind ein gutes Team, bei dem sich jeder auf jeden verlassen kann. Wir machen völlig unaufgeregt unsere Arbeit, zumal die Vorbereitungen ja immer ähnlich sind. Das Programm muss erarbeitet werden, wir müssen ein attraktives Feld zusammenstellen. Viele Gespräche sind zu führen und Verträge abzuschließen, um ein möglichst optimales Gesamtpaket zu schnüren.
Mit welchem Gesamtpaket ist denn im Januar zu rechnen?
Ich bin davon überzeugt, dass wir das beste Sportprogramm bieten werden, das es bisher hier in Bremen gab. Das liegt vor allem daran, dass wir als Bremer Veranstalter vom Radsport – Welt
verband UCI das Prädikat „Kategorie 1“ bekommen haben.
Das können nicht viele Veranstalter vorweisen. Dieses Prädikat hat vor allem den Vorteil, dass sich die Aktiven – vor allem die Frauen und die Nachwuchsfahrer – wichtige Punkte für Weltcup-Qualifikationen sichern können. Das macht die Rennen besonders attraktiv. Ein Beispiel dafür sind die Frauen-Rennen, die bei unserem Publikum sehr gut ankommen. Bis jetzt haben sich schon 25 Fahrerinnen beworben. Bei den letzten Sixdays hatten wir nur 12 Starterinnen. Mit Genehmigung der UCI durften wir das Kontingent um 50 Prozent aufstocken. Die Meldefrist ist erst am 30. November abgelaufen und es werden bei uns jetzt 18 Damen am Start sein. Da werden also einige leider draußen bleiben. Aber wir haben die Möglichkeit, die Besten im Frauenradsport zu verpflichten. Wir können davon ausgehen, dass alle Top-Fahrerinnen nach Bremen kommen werden. Im Madison, Omnium oder Scratch wird es heftige Positionskämpfe um Weltcup-Punkte geben. Das wird Spannung pur.
Aber das wird doch nicht das einzige Kriterium gewesen sein, um Kategorie-1-Veranstalter zu werden?
Das stimmt. Voraussetzung hierfür war auch eine festgelegte Anzahl von Altersklassen. In diesen Klassen müssen wir eine gewisse Anzahl von Wettbewerben anbieten. Das haben wir gemacht, indem wir erstmals auch einen UIV-Cup-Wettbewerb für U 19jährige Fahrer ausrichten. Hier sind 24 Nachwuchs-Radsportler am Start. Mit den 24 Profis der Premium-Klasse und den 24 Fahrern des UIV-Wettbewerbs für die U 23 haben wir drei
komplette Fahrerfelder beisammen. Vor allem geben wir dem Nachwuchs einen Rahmen, sich auch vor großem Publikum zu präsentieren. Und, kein Zweifel, wir brauchen dringend talentierte Bahnfahrer, also Spezialisten, die sich nicht nur auf der Straße, sondern auch in den Hallen gut zurechtfinden. Bei den letzten Weltmeisterschaften war zu sehen, dass es wieder aufwärts geht mit dem Bahnrad-Sport. Deutschland hat immerhin die Medaillenwertung gewonnen.
Zählt man jetzt alle Starter zusammen – mit den Sprintern, den Derny-Fahrern und den Tandems, bei dem wieder erfahrene Profis Schrittmacher für sehbehinderte Sportler sein werden, kommt man ja auf eine stattliche Anzahl.
Ja, das habe ich so noch gar nicht überschlagen. Das sind ja mehr als 100 Aktive, die da zusammen kommen. Ich glaube, das hat es bei den Bremer Sixdays in den bisherigen 50 Jahren auch noch nicht gegeben. So gesehen wird auch das 51. Rennen vor allem sportlich neue Maßstäbe setzen.
Wichtigster Programmpunkt bleibt natürlich das Hauptrennen mit den 24 Fahrern. Wie weit sind Sie da mit Ihren Vorbereitungen und mit welchem Fahrerfeld ist diesmal zu rechnen?
Um das komplette Fahrerfeld jetzt schon zu benennen, ist es noch zu früh. Denn es kann ja immer noch etwas dazwischen kommen. Es steht vor dem Rennen in Bremen noch ein Rennen in Rotterdam aus. Passieren kann ja immer etwas, wie wir ja auch im Vorjahr gesehen haben, als unser französisches Weltmeister-Paar
Morgan Kneissky/Vivien Brisse wegen eines schweren Sturzes ausfiel und nur Brisse antreten konnte.
Aber es gibt doch schon feste Verträge, oder?
Ja, die meisten Fahrer haben wir unter Vertrag. Ich freue mich besonders darüber, dass die Madison-Weltmeister und Vize-Weltmeister in Bremen am Start sind: Die Spanier Muntaner und Torres haben ebenso zugesagt wie die Tschechen Blaha und Hacecky. Auf Platz vier landeten übrigens Andreas Graf und Andreas Müller. Auch die beiden Österreicher werden hier fahren. Und als gesetztes Paar ist auch Leif Lampater/Wim Stroetinger dabei, die beim Jubiläumsrennen in einem bisher im Bahnradsport einmaligen Herzschlag-Finale runden- und punktgleich gewonnen hatten. Die Beiden wollten unbedingt wieder gemeinsam fahren. Da hatte ich keine Argumente mehr. Zumal ja Leif auch der erste Fahrer war, der für die 51. Sixdays bei mir unterschrieben hat. Bremen ist einfach super, hat er gesagt. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Weitere Informationen:
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eMail: hoellings@sixdaysbremen.de • www.sixdaysbremen.de