Andy Eyring : Vierter beim Sprint in Rotterdam

Die City Mountainbike Sprint-Serie in den Beneluxländern ist Anziehungspunkt für viele internationale Sportler. Andy Eyring nutzte den Auftakt in Rotterdam am vergangenen Wochenende erfolgreich als Generalprobe für das erste europäische Weltcup-Rennen am kommenden Freitag

Als Zweiter schloss der Wahl-Koblenzer Andy Eyring vom Mountainbike-Team Bergamont Hayes im vergangenen Jahr die die City Mountainbike Sprint Serie ab. Und auch dieses Jahr will der 25-jährige vom RWV Haselbach wieder ganz vorne in der Eliminator-Serie mitmischen, die in sechs Innenstädter in den Niederlanden und Belgien ausgetragen wird. Doch bislang stand die Saison 2014 für Eyring unter keinem guten Stern: nach einem Fahrrad-Diebstahl in Südafrika, dem heftigen Sturz beim BIKE Festival in Riva del Garda stand bislang lediglich der fünfte Platz bei den Deutschen Meisterschaften in Saalhausen vor einer Woche zu Buche. Und auch das vergangene Wochenende wurde von einem bakteriellen Infekt, der sich im Hals niedergeschlagen hatte, überschattet: eigentlich wollte Andy Eyring zwei Rennen bestreiten: den Bundesliga-Sprint-Auftakt auf der neu gestalteten Strecke von Heubach am Samstag und einen Tag später und 600 Kilometer nordwestlicher das erste Rennen der City Mountainbike Serie in Rotterdam. Um seine Gesundheit eine Woche vor dem europäischen Weltcup-Auftakt im tschechischen Nove Mesto na Morave (Neustadtl in Mähren) nicht unnötig zu belasten, verzichtete er kurzfristig auf den Start in Heubach und entschied sich, allein das Rennen in Rotterdam als Generalprobe für seinen ersten Weltcup-Auftritt zu nutzen.

Und es lief gut für den fränkischen Sprint-Spezialisten: Achtel- und Viertelfinale gewann Eyring souverän, im Halbfinale musste er sich nur dem späteren niederländischen Gesamtsieger Joeren van Eck geschlagen neben. So zeichnete sich ein spannendes Finale auf dem schnellen, aber engen Stadtkurs von Rotterdam ab. Ein überraschend früher Start brachte Eyring zunächst ins Hintertreffen, dazu rutschte er auch kurz aus den Pedalen. Zwar konnte er schnell zu den beiden Führenden wieder aufschließen, doch während van Eck sein hohes Tempo über die beiden Runden durchzog, versuchte sein Landsmann Lehvi Braam seinen zweiten Platz nach hinten abzusichern: „Lehvi trat nach den Kurven immer wieder schnell an, ließ dann aber auch genauso schnell wieder die Beine hängen. So kamen Fabrice (Mels, Anm. d. Red.) und ich zwar immer wieder ran, aber auf dem engen Kurs nie vorbei.“ Auf der etwas breiteren Start-/Zielgerade versuchte er am Ende ersten von beiden Finalrunden sein Glück, „doch Lehvi hat gezielt zugemacht, so dass nicht vorbei kam“, ärgerte sich Eyring ein wenig: „Fabrice und ich waren definitiv die schnelleren.“ So blieb nur noch die Zielgerade: „Über die künstlichen Sprünge war ich neben Lehvi, aber ich kam rechts nicht vorbei“, berichtete Eyring. Mels, der an Eyring Hinterrad klebte, erkannte das Dilemma und wechselte nach links. Doch auch dort war zu wenig Platz: Braam konnte seinen zweiten Platz erfolgreich verteidigen, Mels konnte sich noch den dritten Platz holen, Eyring musste als Vierter neben dem Podium Platz nehmen: „Das war richtig knapp, aber den letzten Metern konnte ich einfach nicht mehr.“

Dennoch ist Eyring zuversichtlich im Hinblick auf den Weltcup, der am kommenden Freitag bei redbull.tv im Internet live ab 17:00 Uhr übertragen wird: „In Nove Mesto kann alles passieren, man muss das Rennen dort sehr taktisch fahren. Das Problem: nicht jede Taktik geht auf: da gab es in den Heats in den vergangenen Jahren immer wieder Überraschungssieger.“ Allerdings gibt sich Eyring nur vorsichtig optimistisch: „Die Strecke im Biathlon-Stadion von Nove Mesto ist sicher nicht die meine – da fehlt mir einfach die hohe Endgeschwindigkeit, die man auf der ewig langen Zielgeraden braucht.“

Text: Armin M. Küstenbrück

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