Moore hat es wieder getan. Zur Jahrtausendwende quälte sich der bekennende Faulpelz in „Alpenpässe und Anchovis“ völlig untrainiert über die Originalstrecke der berühmten Tour de France. In „Zwei Esel auf dem Jakobsweg“ liefen er und sein widerspenstiger tierischer Begleiter Shinto sich dann auf einem 800 Kilometer langen Pilgermarsch durch Spanien die Füße und Hufe wund. Nun verschlägt ihn seine Hohn und Spott nicht scheuende Abenteuerlust nach Italien. Auf den Spuren des womöglich härtesten Radrennens aller Zeiten.
Auf einem Rennrad Baujahr 1914, das er mit den eigenen tolpatschigen Händen restauriert hat, nimmt Tim Moore den Giro d’Italia des Jahres 1914 unter die wobbeligen Reifen: Zwei aus dem gleichen morschen Holz (was bei dem Rad der Marke Hirondelle sogar überaus wörtlich zu nehmen ist), ein Paar nicht mehr ganz taufrischer Oldtimer, die es gemeinsam ein letztes Mal allen zeigen wollen.
Mit unvergleichlichem Humor verwebt Tim Moore in „Gironimo!“ eigenes Leiden und Erleben mit verblüffenden Reminiszenzen an ein Rennen aus der heroischen Ära des Radsports, das als aberwitzig zu bezeichnen gewiss nicht übertrieben ist. Nicht nur die unberechenbare Interaktion von einhundert Jahre alten Bremssystemen, deren entscheidende Komponenten aus Weinkorken geschnitzt sind, mit einem Land, das sich der schlechtesten Autofahrer Europas und einer sehr steilen, zerklüfteten Wirbelsäule rühmen darf, garantieren wieder eine höchst vergnügliche Reiseerzählung.
„Gironimo!“ von Tim Moore ist unter der ISBN 978-3-936973-97-6 ab sofort überall im Buchhandel zum Preis von EUR 14,80 erhältlich.