Cyprus Sunshine Cup Afxentia Etappe 2 Lefkara

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Gelbe Trikots wechseln ihre Besitzer

Aufregende zweite Etappe des Afxentia Etappen-Rennens im Rahmen des Cyprus Sunshine Cup. Beim 52,2 Kilometer langen Point-to-Point-Rennen in Lefkara übernahm die Belgierin Githa Michiels mit ihrem Etappensieg vor Sabine Spitz (Ger) und Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Nor) das Leaderjersey. Bei den Herren holte sich der Franzose Jordan Sarrou den Etappensieg vor dem Polen Bartlomej Wawak und dem Dänen Sebastian Carstensen Fini. Sarrou trägt jetzt das Gelbe Trikot.

Es war Auftakt-Sieger Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing), der die zweite Etappe des Afxentia Etappen-Rennens entschied. Allerdings nicht freiwillig. Der olympische Silbermedaillengewinner von Rio 2016 erlitt im längsten Downhill einen Reifendefekt und blockierte dadurch die Fahrer hinter ihm.

Das eröffnete Jordan Sarrou (BH-Sr Suntour-KMC) und Sebastian Carstensen Fini (CST Sandd American Eagle) die Chance zur Flucht.

Das Duo verteidigte seinen Vorsprung von 30 bis 40 Sekunden fast bis zum letzten, teilweise brutalen Anstieg, der etwa fünf Kilometer lang ist. Doch vorher stürzte Carstensen in einer Kurve schwer und verlor den Kontakt zu Sarrou, der als guter Kletterer bekannt ist.

Der Franzose gewann die Etape mit 51 Sekunden Vorsprung auf Bartlomej Wawak (Kross Racing), der Carstensen Fini auf den letzten 50 Metern des Anstiegs einholte. Carsensen Fini kämpfte am Hinterrad des Polen und sicherte sich mit 58 Sekunden Rückstand auf Sarrou den dritten Platz auf dem Podium.

Jaroslav Kulhavy verlor durch den Defekt rund zweieinhalb Minuten, aber auf der Verfolgung gab er noch mal richtig Gas. Im finalen Anstieg erreichte er die Verfolgergruppe und wurde schließlich Siebter, eine Minute hinter Sarrou. So wahrte er als Gesamt-Zweiter, nur 13 Sekunden hinter Sarrou seine Chancen im Gesamtklassement.

Thomas Litscher (jb Brunex Felt), am Vortag noch Zweiter im Zeitfahren, büßte durch insgesamt drei Defekte alle Chancen auf eine Top-Platzierung ein. «Ich habe neues Material und jetzt ist der Zeitpunkt um zu testen. Ich konnte das vorher nicht so einschätzen», meinte Litscher, der mit 14 Minuten Rückstand das Ziel erreichte.

Jordan Sarrou: «Als Sebastian gestürzt ist, habe ich einfach versucht im Anstieg alles zu geben, um den Vorsprung zu halten. Ich bin froh über diese Etappe weil ich nach dem Downhill in Führung lag und sehr glücklich über den Sieg. Aber für die Gesamtwertung wird das Cross-Country-Rennen am Sonntag entscheidend sein.»

Bartlomej Wawak: «Es war wie jedes Jahr hier, der Anstieg nach Lefkara ist super hart. In der Verfolgergruppe haben nur mein Teamkollege Fabian Giger und der Österreicher Karl Markt gearbeitet. So sind wir nicht mehr an Jordan und Sebastian herangekommen. Ich selbst habe mich gut gefühlt und freue mich, dass es aufs Podium gereicht hat.»

Sebastian Carstensen Fini: «Der Sturz ist mir passiert weil ich zu nah an Jordans Hinterrad war und den Boden nicht gesehen habe. Ich habe dann versucht den Anstieg so schnell wie möglich zu bewältigen, um den Podiumsplatz zu verteidigen. Ich habe mich die ganze Zeit gut gefühlt. Jetzt schmerzt es und man wird vermutlich nähen müssen.» Carstensen Fini blutete am rechten Teil seines Pos und am rechten Ellbogen.

Jaroslav Kulhavy: «Als ich den Plattfuß hatte, war ich mir sicher, dass das Rennen für mich vorbei ist. Aber glücklicherweise kam die Technische Zone früher als in den Jahren zuvor. Ich habe vielleicht zweieinhalb Minuten verloren und bin dann ziemlich verrückt schnell hinterher gefahren. Jetzt bin ich zurück im Spiel, es sind immer noch zwei Etappen. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Verfassung.»

Damen: Michiels starker Antritt am Schluss-Anstieg
Wie bei den Herren, war es auch bei den Damen der lange Downhill, in dem eine wichtige Entscheidung fiel. Die Ukrainerin Yana Belomoina (CST Sandd American Eagle) war in der führenden Position, als sie sich einen Reifendefekt einfing. Die WM-Dritte von 2015 verlor mit knapp zehn Minuten Rückstand auf Siegerin Michiels alle Chancen in der Gesamtwertung.

Ihr Pech brachte Sabine Spitz (WIAWIS) alleine in die führende Position. Die Deutsche lag 30 bis 40 Sekunden vor Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Merida Gunn-Rita). Die Norwegerin bekam von hinten dann Gesellschaft in Person von Barbara Benko (Focus XC), Githa Michiels (Versluys) und der Niederländerin Anne Terpstra (Ghost Factory Racing) im Gelben Trikot.

Als die Verfolgergruppe in den letzten Anstieg hinein fuhr, griff Githa Michiels an. Die Belgische Meisterin ging aus dem Sattel und verließ dabei etwas ihre Linie. Barbara Benko musste ausweichen und blieb an einer Mauer hängen.
Die Ungarische Meisterin ging aus dem Sattel und verlor den Anschluss.

Michiels zeigte ein starkes Finale. Etwa zwei Kilometer vor dem Ziel erreichte sie Sabine Spitz und ging gleich an ihr vorbei, um schließlich mit 26 Sekunden Vorsprung die Etappe zu gewinnen und sich damit auch das Gelbe Trikot überzustreifen.

Dahle-Flesjaa landete auf Rang drei, 32 Sekunden zurück, Benko wurde mit 54 Sekunden Differenz Vierte. In der Gesamtwertung führ Michiels nach zwei von vier Tagen mit 24 Sekunden vor Benko und 28 Sekunden vor Spitz.

Githa Michiels: «Damit habe ich nicht gerechnet. Ich habe mich heute nicht besonders gut gefühlt und bin am ersten Berg schon geplatzt. Ich habe es dann etwas lockerer genommen weil ich wusste, dass der letzte Anstieg sehr hart wird. Ich fand eine gute Gruppe und war dadurch in der Lage zurückzukommen. Jetzt genieße ich diesen Moment und morgen werden wir sehen wie es geht.»

Sabine Spitz: «Als ich den Dipotamus Damm passiert habe, konnte ich zurückschauen und sah eine Verfolgergruppe. Ich war in der Lage den Vorsprung bis zum letzten Anstieg zu verteidigen. Als Githa zu mir aufschloss, ist sie gleich vorbei. Ich wollte nicht überreißen, aber ich bin mehr als zufrieden mit meiner Verfassung.»
Sabine Spitz hatte sich im vergangenen Herbst einer Operation am Knie unterziehen müssen und konnte deshalb erst verspätet mit ihrer Saison-Vorbereitung starten.

Gunn-Rita Dahle-Flesjaa: «Ich habe höllisch gelitten, wie die anderen Damen wahrscheinlich auch. Über meine Form kann ich mich nicht beklagen, zumal ich vor der Zypern-Reise noch eine Kieferhöhlen-Infektion hatte. Ich habe versucht mein eigenes Tempo zu gehen. Als es in den letzten Anstieg hinein ging, dachte ich ‘oh nein’, aber wahrscheinlich ging es den anderen genauso. Ohne Defekt wie gestern, hatte ich heute Spaß in der tollen Landschaft.»

Ergebnisse

Die vier Afxentia-Etappen:
23. Feb Lefkara-Skarinou
Time Trial 14,6 km/ 725m Downhill, 135m Uphill
Start: Elite um 13 Uhr (MEZ)
24. Feb Lefkara-Lefkara
Point to Point 52,2 Kilometer /2154 Höhenmeter
Start Herren um 10 Uhr, Damen um 10:00:30 (MEZ)
25. Feb Lythrodontas-Lythrodontas
Point to Point 66,2 km/1993 Hm
Start: Herren um 10 Uhr, Damen um 10:00:30 (MEZ)
26. Feb Mantra Tou Kampiou, Machairas
Cross-Country 5,9km/217 Hm pro Runde
Start: Damen um 10 Uhr, Herren um 12 Uhr (MEZ)
Mehr Informationen über die vier Afxentia-Etappen finden Sie hier
Den kompletten Zeitplan finden Sie hier
Bilder oder Fotos hochladenJordan Sarrou im langen Singletrail, Jaroslav Kulhavy vor seinem Defekt noch in Sichtweite.
©Thomas Weschta/EGO-Promotion

www.cyclingcy.com

Termine Cyprus Sunshine Cup 2017
23.-26. Februar Afxentia Etappenrennen (SHC)
5. März Amathous (C1)