Georg Egger vom Lexware Mountainbike Team hat sich bei den Deutschen Meisterschaften in Saalhausen zum zweiten Mal den Titel in der U23-Kategorie geholt. Teamkollege David Horvath glänzte als Vierter.
Als Favorit Ben Zwiehoff bereits in der ersten Runde voll aufs Gaspedal trat, da war Georg Egger noch mit sich selbst beschäftigt. Der Gessertshausener vom Team aus dem Hochschwarzwald bekannte: „In den ersten beiden Runden bin ich nicht so souverän durch den Kurs gekommen. Erst ab Runde drei lief es richtig gut.“
Da war Zwiehoff bereits 40 Sekunden voraus, doch Egger kam immer besser in Fahrt und er war dem Essener auch schon näher gekommen als dem ein Sturz unterlief bei dem er sich an den Rippen verletzte.
Zwiehoff fuhr weiter, doch Egger schloss rasch auf. „Am Anfang habe ich nicht mehr geglaubt, dass es noch was wird. Doch als ich an der Meisterschaft geschnuppert habe, da hat mich das zusätzlich motiviert“, erklärte Egger.
Er ging an Zwiehoff vorbei und attackierte sofort. Vom Kontrahenten kam keine Gegenwehr mehr und Georg Egger war nicht mehr zu halten.
Auch wenn hinter ihm Martin Frey aus Bad Urach noch mal alles versuchte, Egger hielt stand.
„Da kann man nicht meckern“, schmunzelte er im Ziel, nachdem er sich für seinen zweiten Titel in Folge ausgiebig hatte feiern ließ. 17 Sekunden Vorsprung brachte er nach 1:23:22 Stunden ins Ziel.
Bronze ging an den Böbinger Sven Strähle. Mit dem war bis zum Beginn der finalen Runde David Horvath unterwegs. Der Freiburger zeigte als Verteter des jüngsten Jahrgangs ein bravouröses Rennen und steckte auch einen Sturz in der dritten Runde weg, bei dem sich sein „Cockpit“ verdrehte.
„Es war ein echt interessantes Rennen, hat total Spaß gemacht. Gegen Sven hatte ich im Anstieg der letzten Runde keine Chance mehr, das geht in Ordnung“, erklärte Horvath, der sich selbst eine Top-Fünf-Platzierung zum Ziel gesetzt hatte.
Mit 1:01 Minuten Rückstand auf seinen Teamkollegen Georg Egger erreichte er das Ziel.
Während er sich erklärte, rollte auch Christian Pfäffle ins Ziel. Der Neuffener war der Enttäuschte im Lexware-Trio. Er war mit Medaillenhoffnungen gestartet und landete nur auf Platz acht (+3:48).
Zu Beginn hatte er noch die Verfolgergruppe mit Egger angeführt, doch in der zweiten Runde musste er in einem Anstieg mal vom Bike und laufen. „Danach war ich völlig leer, es ging gar nichts mehr. Ich habe nur noch versucht das Ziel zu erreichen“, sagte Pfäffle. Seine Planungen waren allerdings von vorneherein auf den Weltcup in Lenzerheide ausgerichtet.
U23 Damen: Lena Wehrle auf Rang vier
Sie war als Titelverteidigerin gestartet, doch dass es erneut eine Goldmedaille werden würde, das schien schon vorher ausgeschlossen. Zu sehr hatte sie ihre Bachelor-Arbeit in Anspruch genommen.
„Jetzt habe ich sie hinter mir. Ich hoffe, das mich das jetzt befreit“, meinte Wehrle schon am Samstag. Das war allerdings weniger auf die Meisterschaft gemünzt.
Dort war sie am Sonntag dann „best of the rest“. Das Trio Sofia Wiedenroth, Majlen Müller und Lena Putz fuhr an der Spitze ein starkes Rennen und Lena Wehrle reihte sich dahinter ein. Fast schon einsam fuhr sie auf der vierten Position ihr Rennen ins Ziel, das sie mit 7:16 Minuten Rückstand auf Wiedenroth (1:25:05) erreichte.
Für Teamchef Daniel Berhe war die DM-Gesamtbilanz mit vier Meister-Titeln und drei weiteren Medaillen Anlass zu einem überaus positiven Fazit. „Dass es auch kleinere Enttäuschungen gibt, ist im Sport normal. Aber unsere Gesamtbilanz ist genial. Da ist im Team wieder sehr viel optimal zusammen gelaufen. Großen Dank auch an die Betreuer und unsere Sponsoren, die das erst möglich machen“, kommentierte Daniel Berhe.