Erste bis vierte Etappe Mountainbike Cape Epic, Kapstadt, 13.03.- 20.03.2016

Blut, Staub, Sieg und Defekt in Afrika

http://www.bild.de/sport/mehr-sport/sabine-spitz/blut-sturz-mit-mountainbike-50949082.bild.html

Turbulente Woche für Sabine Spitz bei der Cape Epic, nach schwerem Sturz am Montag, Sieg auf der dritten Etappe, heute Reifenschaden

Die Cape Epic 2017 ist für Sabine Spitz eine echte Achterbahn. Am Dienstag titelte BILD noch über sie: „Blut-Sturz mit Mountainbike“, 24 Stunden später stand die Olympiasiegerin von Peking schon wieder ganz oben auf dem Podium. In einem dramatischen Sprint-Finale holte sich die Deutsche Meisterin zusammen mit ihrer Team-Partnerin Robyn de Groot (RSA) auf der dritten Etappe am Mittwoch, gegen das Duo Stenerhag/ Süss (SWE/ SUI) in 3:41:20 Stunden den Etappensieg. Nach dem Sieg im Prolog am Sonntag war das schon der zweite Tageserfolg bei der diesjährigen Cape Epic, die gerne auch als die „Tour de France“ der Mountainbiker bezeichnet wird. So hart wie diese – oder vielleicht noch etwas härter – ist das Etappenrennen durch die Wildnis Südafrikas auf jeden Fall. Das dürfen gerade auch einige sehr erfolgreiche Ex-Straßenprofis wie Cadel Evens, George Hincapie oder auch Joaquim Rodríguez erfahren. Auch Sabine Spitz bekam das zu spüren. Auf dem ersten Etappe stürzte sie nach 60 km schwer und zog sich ein klaffende Platzwunde oberhalb des linken Auges zu. Stark blutend setzte sie die Fahrt aber fort und schaffte es zusammen mit ihrer südafrikanischen Teamkollegin auf den verbliebenen 40km sogar noch Plätze gut zu machen und als zweites Team ins Ziel zu kommen. Bei der anschließenden Siegerehrung fehlte Sabine Spitz dann allerdings auf dem Podium. Nach dem Zieleinlauf musste sie erst einmal medizinisch versorgt werden. Die Wunde wurde mit 14 Stichen genäht. Die Befürchtung, dass sie das Rennen aufgeben muss, bestätigte sich zum Glück nicht. Außer der Verletzung über dem Auge, hatte sie nur leichte Prellungen zu beklagen. „Es geht mir eigentlich ganz gut und werde auf jeden Fall versuchen weiter zu fahren“ sagte sie zu ihrem Befinden am Montag Abend.

Dass es ihr trotz des Handicaps gut geht. zeigte sie dann auf der dritten Etappe, wo bei 35° C insgesamt 79 km und 1700 sehr staubige Höhenmeter zu bewältigen waren. Zusammen mit ihrer Teampartnerin bestimmte sie von Anfang an das Tempo an der Spitze. Allerdings gelang es nicht, sich von dem seit Montag in der Gesamtwertung führenden Duo Jennie Stenerhag und Esther Süss entscheidend abzusetzen.

Dies sollte auf der vierte und mit 112 km längsten Etappe gelingen. Vor allem die letzten 32 km hatten es mit einem langen Anstieg in sich. Dieser sollte für die entscheidende Attacke genutzt werden. Aber kaum hatte Sabine Spitz an der Spitze des Feldes das Tempo angezogen, wurde sie jäh gestoppt. Auf einem sandigen, ansteigenden Singletrail schlitze ein Stein ihren Vorderrad-Reifen auf. Der gut 3 cm lange „Cut“ war schwierig zu reparieren, so dass viel Zeit verloren ging. Rund 6 Minuten wurden notiert, als die beiden ihre Aufholjagd begannen. Diese war beeindruckend und brachten sie als Dritte noch zurück auf das Podium und nur noch 3:42 Min. hinter den Tageschnellsten Stenerhag/ Süss. (5:05:58 Std.) ins Ziel. „Wieder ein Cut, diesmal im Reifen“ nahm Sabine Spitz das neuerliche Pech mit Humor, „Aber sehr schade es wäre heute möglich gewesen, Zeit gut zu machen, jetzt wird es natürlich schwierig für die Gesamtwertung“ schätzt sie ihre Chancen eher gering ein, auch wenn es die drei verblieben Etappen noch in sich haben. Am Sonntag endet die Cape Epic in der Weinregion Paarl.

Weitere Informationen rund um Sabine Spitz:

http://www.sabine-spitz.com