In einem packenden Finale der 3. Etappe von Paris – Nizza, bereitete Quickstep eine späte Attacke von Alaphillipe vor. BORA – hansgrohe war mit den beiden Österreichern Felix Großschartner und Patrick Konrad immer auf der Höhe des Geschehens. Am Ende neutralisierten sich die Favoriten und eine Dreiergruppe konnte sich absetzen. J. Hivert holte den Sieg, Felix Großschartner sprintete auf den starken 10. Rang und übernahm damit auch wieder die Führung in der Wertung des besten Jungprofis.
Die Strecke
Während gestern alle mit einem Massensprint rechneten, war der heutige Etappenverlauf weniger leicht vorherzusehen. Zwar hatten die Sprinter wieder die besten Chancen auf den 210 Kilometern von Bourges nach Chatel-Guyon, mit drei Anstiegen der 3. Kategorie, der letzte nur 20 km vor dem Ziel, gab es im Finale aber auch einige Möglichkeiten für einen Angriff.
Teamtaktik
Auch heute war das oberste Ziel, dass die beiden BORA – hansgrohe Klassementsfahrer Patrick Konrad und Felix Großschartner ohne Zeitverlust das Etappenziel erreichen. Die letzten Tage haben gezeigt, dass mit einem Moment der Unachtsamkeit schnell wichtige Zeit verloren gehen kann, und im morgigen Einzelzeitfahren zählt jede Sekunde. Nachdem das Terrain mit seinem ständigen Auf und Ab für die Sprinter durchaus herausfordernd war, hatten sowohl Sam Bennett, als auch Michael Schwarzmann freie Hand es im Sprint zu versuchen, sollten sie am letzten flachen Kilometer in entsprechender Position sein. Das Team konzentrierte sich aber darauf Patrick und Felix so gut als möglich zu beschützen, wobei beide bereit waren an der letzten Bergwertung etwaige Angriffe zu kontern.
Das Rennen
Direkt beim scharfen Start setzte sich ein Trio vom Feld ab, und nur 20 Kilometer später betrug deren Vorsprung bereits 7 Minuten. Während Groupama-FDJ das Tempo im Feld kontrollierte, führte diese Spitzengruppe das Rennen über die längste Zeit des Tages an. Leider musste Sam Bennett, der über Nacht erkrankte, das Rennen bei der Verpflegung aufgeben. Damit war BORA – hansgrohe nur mehr mit 6 Fahrern im Rennen. Nach der Verpflegung begann auch der Vorsprung der Ausreißer langsam zu schmelzen. An der zweiten Bergwertung des Tages setzte sich ein Fahrer aus der Spitze ab, die beiden anderen wurden rund 25 km später vom Feld eingeholt. Doch auch der letzte Spitzenfahrer wurde noch vor der ersten Zieldurchfahrt gestellt. Dann übernahm Quickstep die Kontrolle über das Rennen und bereitete eine Attacke von J. Alaphillipe vor. Durch diese Tempoverschärfung flog das Feld völlig auseinander, und BORA – hansgrohe war mit Felix Großschartner und Patrick Konrad in der ersten Verfolgergruppe gut vertreten. Felix attackierte sogar und versuchte die Lücke zu schließen, in einem Konter konnte sich allerdings drei andere Fahrer absetzen. Während dieses Trio an der Spitze blieb, konnte die Gruppe um das Gelbe Trikot zu Felix und Patrick aufschließen. J. Hivert holte am Ende den Sieg, während Felix Großschartner auf einen starken 10. Rang sprintete und damit auch wieder die Führung in der Wertung des besten Jungprofis übernahm.
DOWNLOAD | © BORA – hansgrohe / Ralph Scherzer
Ergebnis
01 J. Hivert 5:22:49
02 L. Sanchez + 0:01
03 R. Di Gregorio + 0:01
10 F. Großschartner + 0:38
26 P. Konrad + 0:38
Reaktionen im Ziel
„Das Finale war wieder richtig hart. Als Alaphillipe attackiert hat, ist alles auseinander geflogen. Ich war mit Patrick (Konrad) bei den Verfolgern und habe mich im Anstieg sehr gut gefühlt. Als Fuglsang vorne war hab ich sogar attackiert und die Lücke geschlossen, aber die Gruppe wollte mich nicht ziehen lassen. Als dann das Trio vorne war, wolle in unserer Gruppe niemand so richtig führen, darum ist die Gruppe um Demare wieder herangekommen. Ich hatte aber auch im Sprint noch gute Beine und wollte es einfach probieren. Ich bin happy mit meiner Platzierung und mit dem Weißen Trikot, aber vor allem mit meiner Form. Mal abwarten, wie das Zeitfahren morgen läuft, aber ich bin sehr zuversichtlich.“– Felix Großschartner
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© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto