Giro d’Italia, 16. Etappe: „Überleben“ lautete die Devise

Cadel Evans kämpfte sich am Dienstag beim Giro d’Italia auf einer kalten und nassen Etappe mit Schneefall auf den zehnten Rang. Aber der Kapitän des BMC Racing Teams fiel vom zweiten auf den dritten Rang in der Gesamtwertung zurück. In der Gesamtführung gab es eine Änderung.

Herausfordernde Konditionen
Nairo Quintana (Movistar Team) gewann die 139 Kilometer lange Etappe solo und übernahm das Rosa Trikot von Rigoberto Uran (Omega Pharma-Quick Step), der auf den zweiten Gesamtrang zurück fiel (+1:41 Min.). Cadel Evans kam 4:48 Minuten nach Quintana ins Ziel und liegt nun 3:21 Minuten hinter dem Führenden. Er ist unter fünf Fahrern, die innerhalb von 27 Sekunden Zeitabstand aufeinander in der Gesamtwertung liegen. „Im Finale hatte ich Krämpfe, ich musste danach hinkend laufen. Schade, denn normalerweise bin ich bei diesen extremen Bedingungen ganz gut. Aber wenn man nicht einmal die Strasse sehen kann, ist es in den Abfahrten schwierig. Wenn man mit nur einem Bein wegen den Krämpfen fahren muss, ist es auch bergauf schwer. Es war heute quasi ein Tag, bei dem es galt zu überleben“, resümierte der Australier. Die herausfordernden Bedingungen schlugen sich auch im Resultat nieder: Nur 15 Fahrer kamen innerhalb eines Rückstandes von zehn Minuten auf den Etappensieger ins Ziel. 122 der restlichen 160 Fahrer hatten 30 Minuten oder mehr Rückstand.

Nicht aufgegeben
Evans sagte, sein Kampf habe gleich nach dem Start in Ponte di Legno hinauf auf den schneebedeckten Gavia Pass begonnen. „Am ersten Anstieg war ich zu warm angezogen. Auf der ersten Abfahrt konnte ich durch den Schneefall nichts sehen. Am zweiten Ansteig – dem Stelvio – lief es gut. Aber in der Abfahrt habe ich Krämpfe bekommen. Es war heute verrückt – es hatte unter null Grad und ich war dehydriert. Aber es ging auf und ab, daher waren die Möglichkeiten viel zu trinken limitiert.“ Evans sagte, es folgen noch fünf Etappen – inklusive einem 26,8 Kilometer langen Bergzeitfahren. Er habe die Hoffnung noch nicht verloren, sich zu verbessern. „Wir sind mit grossen Ambitionen hergekommen und wir sind da, um absolut unser Bestes zu geben. Wir haben alle sehr, sehr hart gearbeitet. Ich denke, wir haben in den letzten paar Tagen gesehen, dass bei diesem Giro alles passieren kann. Genau das ist es, was diese Rundfahrt so spannend macht.“

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