Es war ein faszinierendes Radsportfest am vergangenen Wochenende bei den 61. Querfeldein-Weltmeisterschaften im tscheschichen Tabor. Aus österreichischer Sicht sorgte die erst 19-jährige Nadja Heigl im Frauen-Rennen mit ihrem 19. Platz für die große Überraschung.
Am Samstag wurde die Quer-WM in Tschechien vor einer begeisterten Zuschauerkulisse mit den Rennen der Junioren gestartet. Hier überraschte der Däne Simon Andreassen seine Mitkonkurrenten und siegte überlegen vor dem Belgier Eli Iserbyt. Bei den Junioren war kein Österreicher am Start.
Heigl bei den Frauen top
Das Frauenrennen am Samstag begann bei dichtem Schneetreiben und entwickelte sich zu einem spannenden Match zwischen den Französinnen Ferrand-Prevot, Chainel-Lefvre, der Tschechin Nash, der Belgierin Cant und der Exweltmeisterin Vos. Pauline Ferrand Prevot siegte schließlich vor Sane Cant, Katerina Nash landete vor heimischen Publikum auf dem undankbaren vierten Platz. Eine sehr gute Vorstellung zur Freude der Fans aus Österreich bot die Wienerin Nadja Heigl. Die Staatsmeisterin konnte nach ausgezeichnetem Start bis auf Platz 11 vorstoßen, musste aber dann dem Tempo Tribut zollen und erreichte unter 45 klassierten Fahrerinnen den sehr guten 19. Rang (+3:14). Die 19jährige Wienerin erzielte damit denselben Rang wie Isabella Wieser 2003 in Monopoli (ITA) und ist im Frauencross die Zukunftshoffnung aus Österreich.
Das Rennen der U23 am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein wurde eine Beute der sieggewohnten Belgier: Michael Vanhourenhout vor Laurens Sweeck war die Reihenfolge im Ziel. Allerdings hatten die beiden zuvor harte Positionskämpfe mit dem Dritten Stan Godrie (NED) und dem viertplatzierten Franzosen Clement Vinturini zu bestehen. Für die Österreicher Philipp Heigl und Christoph Mick war es eine gute Gelegenheit sich in einem internationalem Spitzenfeld zu bewähren. Sie konnten in der Nullrunde bleiben. Mick belegte unter 49 klassierten Fahrern den 39. Rang (+5:48), Philipp Heigl wurde 47. (+7:19).
Gollinger 40. bei den Herren
Das Hauptereignis, das Rennen der Elite-Fahrer am Sonntag, wurde beinahe zur „belgischen Meisterschaft“, allerdings mit einem Schönheitsfehler. Denn vorne weg fuhr ab der Halbzeit des Rennens der Niederländer Mathieu van der Poel, Sohn des Weltmeisters von 1996, unwiderstehlich davon. Mit technischer Brillanz übersprang er trotz matschigem Terrain ein rennentscheidendes Hindernis auf einer Bergaufpassage auf dem Rad sitzend wie ein Springreiter und kurvte wie auf Schienen um den Parcours. Lange Zeit folgte ihm mit Abstand sein Landsmann Lars van der Haar. Erst in der letzten Runde rettete Wout van Aert die Ehre der Belgier und konnte van der Haar noch auf Platz drei verweisen. Platz 4-7 belegten die Belgier. Mit dem 20jährigen van der Poel und dem 21jährigen van Aert haben die Jungen im Crosssport das Kommando übernommen. Der Steirer Karl Heinz Gollinger, der einzige österreichische Vertreter im Eliterennen, kämpfte tapfer, konnte aber nicht in der Nullrunde bleiben und wurde schließlich als 40. von 52 klassierten Fahrern gewertet.
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