Sein Schmollmund nach dem Rennen war deutlich intensiver als die heisse Sonne in seiner Heimat, der Bretagne. Sébastien Hinault holte sich den Respekt seiner Familie und den Tausenden von Zuschauern auf dem sehr langen Rundkurs von Plouay. Am Ende des GP Ouest-France gewann der Italiener Filippo Pozzato (Lampre-Merida) das Rennen im Massensprint. Der Fahrer von IAM Cycling fand sich am Schluss immerhin noch auf dem Podest der Wertung des besten bretonischen Fahrers. „Mir wäre ein Sieg am Ende klar lieber gewesen. Ich habe es versucht und einmal mehr festgestellt, dass dieses Finale hier in Plouay nichts für mich ist. Ich war im Feld gut positioniert und hatte mit dem Hinterrad von Sam Dumoulin, der am Ende Dritter wurde, sogar eine sehr gute Ausgangslage. Rund 200 Meter vor dem Ziel scherte ich dann etwas nach links aus und wurde prompt etwas langsamer. In einem solchen Sprint in der WorldTour ist so etwas leider unverzeihlich. Daher kann ich mich im Moment auch nicht sehr darüber freuen, denn ich habe einen Platz in den Top-20 damit verpasst.“ Augenzeuge der Szene und ebenso sportlicher Leiter der Schweizer Pro Continental Mannschaft, Eddy Seigneur, relativiert die Enttäuschung des 39 Jahre alten Teamcaptains. „Wir haben uns trotz des Reifenschadens von Goddaert und der Stürze von Klemme, Hollenstein und Bandiera in der vorletzten Runde am Ende aktiv am Ausgang des Rennens beteiligt. Zu Beginn der letzten Runde wurde Löfkvist zweimal beinahe in die Barrikaden gedrängt. Dann aber schaffte Martin Elmiger kurz vor dem Ziel beinahe noch den Anschluss an Van Avermaet, der nur wenige Meter vor der Ziellinie eingeholt wurde.“ Der Zuger seinerseits bedauert, dass es am Ende nicht ganz geklappt hat: „Ich konterte nach der letzten Steigung zusammen mit Leukemans und wir waren drauf und dran, die Lücke zu Van Avermaet zu schliessen. Am Ende war es aber sehr knapp und hat leider nicht gereicht. Schade, denn wir waren wirklich nahe dran. Zudem hatte ich heute auch wirklich gute Beine. Die Strecke war dazu aber leider etwas zu wenig selektiv. Die richtige Position im Feld hat heute eine wichtige Rolle gespielt.“
IAM Cycling: Marco Bandiera (It), Matthias Brändle (Aut), Martin Elmiger (S), Kristof Goddaert (Be), Sébastien Hinault (F), Reto Hollenstein (S), Thomas Löfkvist (Su), Dominic Klemme (All).