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Yana Belomoina landet ersten Bundesliga-Sieg
Der Italiener Marco Fontana und die Ukrainerin Yana Belomoina haben das KMC Bundesliga-Finale in Bad Säckingen gewonnen. Fontana gewann das Cannondale-interne Duell mit dem Deutschen Meister Manuel Fumic. Vor einer begeisterten Zuschauerkulisse wurde der Franzose Maxime Marotte Dritter. Die Deutsche Meisterin Helen Grobert belegte an einem gelungenen Bundesliga-Abschluss bei den Damen Platz zwei vor der Schweizerin Linda Indergand.
Ausgerechnet die beiden Cannondale-Fahrer Manuel Fumic und Marco Fontana kämpften um den Sieg in dem HC-dotierten Rennen. Ausgerechnet ein Italiener und ein Deutscher, wo diese beiden Nationen doch so hartnäckig um den fünften Platz in der Nationenwertung kämpfen, der erlaubt drei Fahrer nach Rio zu den Olympischen Spielen zu schicken.
Eine vierköpfige Gruppe hatte sich gebildet. Außer den beiden Freunden waren noch die beiden Schweizer Florian Vogel (Focus-XC) und Nicola Rohrbach (Goldwurstpower.ch) mit dabei. Doch Vogel, im Frühjahr Serien-Sieger und auch Gewinner des KMC Bundesliga-Rennens in Heubach, konnte in der fünften Runde das Tempo nicht mehr mitgehen. „Es ging mental einfach nicht mehr. Das war ein Rennen zu viel für mich in dieser Saison“, erklärte Vogel, der noch auf Rang neun zurückfiel und damit auch alle Chancen auf den Bundesliga-Gesamtsieg verlor.
Kaum war Vogel zurückgefallen, kam die nächste Meldung: Hinterrad-Defekt bei Nicola Rohrbach. So war plötzlich Maxime Marotte an dritter Position, allerdings bereits eine knappe Minute hinter dem deutsch-italienischen Führungsduo.
Fumic und Fontana verabredeten Zusammenarbeit und wollten es eigentlich auf die letzte Runde ankommen lassen. Doch dann unterlief Fumic ein kleiner Fehler in einem technischen Anstieg und der Olympia-Dritte von London hatte plötzlich einen 15 Sekunden großen Vorsprung.
„Ich wusste nicht wie viel Vorsprung wir hatten. Deshalb bin ich weiter gefahren“, erklärte Fontana. Sein Kumpel kämpfte zwar noch mal um den Anschluss, schaffte es aber nicht mehr näher heran zu kommen.
„Das war ein super Rennen für mich heute. Ich konnte locker hinter den anderen cruisen. Solche Strecken liegen mir. Dankeschön Deutschland für dieses tolle Rennen“, kommentierte Fontana seinen ersten KMC Bundesliga-Sieg.
Manuel Fumic überquerte die Ziellinie mit 39 Sekunden Rückstand auf Fontana (1:38:01). „Dass ich mit Marco vorne war, das war natürlich eine glückliche Konstellation. Er hatte den besseren Tag und ich freue mich fürs Team, dass wir einen Doppelsieg landen konnten. Für mich ist das ein versöhnliches Ende an die Saison“, erklärte der 33-jährige WM-Vierte aus Kirchheim/T.
Maxime Marotte (BH-Sr Suntour-KMC) hatte in der Startphase Probleme und musste erst einmal eine Aufholjagd beginnen. So verpasste er die Spitzengruppe. „Ich bin letzte Woche Französischer Marathon-Meister geworden, das war sicher nicht die beste Vorbereitung. Aber ich bin zufrieden mit meinem Ergebnis. Am Anfang war ich immer in der roten Zone, aber dann lief es irgendwann immer besser“, kommentierte Marotte.
Platz vier (+1:34) eroberte noch der starke Nicola Rohrbach, während sich sein Landsmann Fabian Giger (Colnago-Südtirol +1:41)
Simon Stiebjahn (Team Bulls) musste in Bad Säckingen für seinen zweiten Bundesliga-Gesamtsieg leiden. Nach guten ersten vier Runden lief es „auf einmal nicht mehr so gut“, wie er gestand.
Dass Vogel aus der Spitzengruppe zurückgefallen war, wurde ihm mitgeteilt. „Das wusste ich, aber ich wollte für die Nationenwertung unbedingt so viel wie möglich Punkte holen“, erklärte Stiebjahn. Als 17. (+4:51) überquerte er völlig erschöpft die Ziellinie. „Ich freue mich, dass es wieder mit dem Bundesliga-Gesamtsieg geklappt hat“, bilanzierte der 25-Jährige aus Titisee-Neustadt.
Moritz Milatz (Koch Engineering-Müsing) aus Freiburg wurde Zwölfter (+2:56), Markus Schulte-Lünzum (Focus-XC) landete auf Platz 16 (+4:32).
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Damen: Belomoina wird ihrer Favoriten-Stellung gerecht.
Die WM-Dritte Yana Belomoina (Betch.nl Superior-Brentjens) konnte bei den Damen ein spannendes Duell mit Lokalmatadorin Helen Grobert (Ghost Factory Racing) gewinnen und ihren ersten Bundesliga-Sieg feiern.
Belomoina und Grobert konnten sich in der zweiten Runde von Linda Indergand (Focus XC) absetzen, nachdem sich die Sprint-Weltmeisterin in einer technischen Passage einen Sturz leistete.
Die in Freiburg lebende Remetschwielerin und die Ukrainerin blieben bis zur vorletzten Runde zusammen. Dann konnte sich Belomoina in einer technischen Bergauf-Passage absetzen.
„Ich bin mit Helen zusammengefahren. So konnte ich den Kurs ein wenig besser kennen lernen“, erklärte Belomoina, wie sie von der Lokalmatadorin profitierte. Als sie die Lücke gerissen hatte, zog sie durch. „Es war ein schönes Rennen und ich habe es genossen hier zu fahren“, erklärte die 22-Jährige.
Grobert zog es vor das „eigene Tempo“ weiter zu fahren und kam mit 58 Sekunden Rückstand auf Belomoina (1:26:12) ins Ziel. Ihr zweiter Platz und damit der Bundesliga-Gesamtsieg geriet aber nicht mehr in Gefahr.
Die 23-jährige Helen Grobert, die sich im vergangenen Jahr mit Belomoina noch in der U23 duelliert hatte, bestätigte erneut die Klasse, die sie die gesamte Saison unter Beweis gestellt hatte. „Ich bin mega happy. Ich war noch mal echt motiviert und es ist ein gutes Gefühl hier vor heimischem Publikum den Gesamtsieg einzufahren. Das Rennen hat so Bock gemacht und ein Lob gebührt allen, die das Bundesliga-Finale zu einer so tollen Veranstaltung gemacht haben“, zeigte Grobert Emotionen.
Dritte wurde Linda Indergand (+1:51), die in der letzten Runde auch noch Luft aus dem Reifen verlor, sich aber die zweite Lokalmatadorin und Namensgeberin der Gold Trophy Sabine Spitz vom Leib halten konnte. „Mal abgesehen vom Sturz, hat es mega Spaß gemacht auf dieser Strecke zu fahren und mit Platz drei kann ich auch zufrieden sein“, sagte Indergand.
Sabine Spitz kam mit 2:14 Minuten Rückstand als Vierte ins Ziel und machte den Unterschied an den technischen Passagen fest. „Auf dem Asphalt oder auf den Flachpassagen habe ich sicher nichts verloren. Aber im technischen Bereich sind sie halt einen Ticken schneller“, meinte Spitz, um dann mit einem Schmunzeln noch anzufügen: „Vielleicht macht es ja das Alter.“
Schon in der ersten Runde, im Labyrinth, als vor ihr Linda Indergand einen Rutscher verzeichnete, hatte Spitz den Anschluss verloren.
Pech hatte Vize-Weltmeisterin Irina Kalentieva (Möbel Märki), die in der zweiten Runde durch einen Reifendefekt aus der Spitzengruppe zurückfiel und schließlich Fünfte wurde (+4:21).
U23 Herren: Milan Vader hält sich Luca Schwarzbauer vom Leib
Für Milan Vader begann das Rennen nicht optimal. Der Niederländer rutschte in der ersten technischen Passage weg und musste erst mal auf den Weg zurückmachen an die Spitze. Dort angekommen setzte er sich mit dem Franzosen Neilo Perrin-Ganier (Rotor-Focus) ab. Vader war in den Anstiegen stärker, Perrin-Ganier in den technischen Passagen.
„Als ich gesehen habe, dass Luca von hinten näher kommt, da habe ich angegriffen. Ich wusste, jetzt habe ich keine andere Möglichkeit als voll zu fahren“, erklärte Vader, der dieses Jahr Neunter bei der U23-WM war.
Schwarzbauer kennt der Niederländer aus der Junioren-Zeit und dementsprechend Respekt hatte er vor seinem Verfolger, der sich aus einer Gruppe nach vorne abgesetzt hatte. Der WM-Dritte des Vorjahres hatte dieses Jahr nur ein größeres Rennen, das in Titisee-Neustadt, bestritten und zeigte sich „sehr überrascht“ von seinem Resultat. 24 Sekunden nach Vader (1:30:20) erreichte er das Ziel.
„Ich habe heute jede Minute genossen. Zweimal ging mir noch die Kette runter und mir fehlt auch noch die Kraft. Aber was soll ich sagen, das war richtig geil heute“, kommentierte Schwarzbauer sein Resultat.
Im Kampf um Rang drei setzte sich Florian Chenaux (Zimmermann-Bergamont) durch. „Ich habe alles auf die letzte Runde gesetzt und es hat geklappt“, freute sich der Schweizer, der zwischenzeitlich schon mal den U23-WM-Siebenten Marcel Guerrini hatte ziehen lassen müssen.
Sven Strähle (MHW-Cube) wurde auf Rang sieben (+1:08) zweitbester Deutscher und war dementsprechend froh. „Ich war letzte Woche auch noch krank. Deshalb dachte ich heute, entweder oder“, sagte Strähle. Er hatte sich bis zur Verfolgergruppe nach vorne gekämpft, erlaubte sich dann aber einen Sturz, so dass er die Gruppe wieder verlor.
Hinter Georg Egger (Lexware, +1:54) belegte Martin Frey (Team Bulls, +2:04) Platz neun und sicherte sich damit den Gesamtsieg der U23-Bundesliga. „Nach der WM musste ich sechs Tage Antibiotika nehmen. Mein Ziel war die Gesamtwertung zu gewinnen und das ist jetzt noch mal ein schöner Erfolg zum Saison-Ende“, erklärte Frey, die Ligawertung vor Philipp Bertsch (MHW-Cube) und den punktgleichen Luca Schwarzbauer und David Horvath (Lexware) gewann.
Junioren: Der Vize-Weltmeister dominiert auch beim Finale
Mit seinem dritten Saison-Sieg hat Max Brandl aus Lohr a.M. souverän die Gesamtwertung bei den Junioren gewonnen. Der Vize-Weltmeister, sein Lexware-Teamkollege Lars Koch aus Furtwangen und der WM-Vierte Robin Hofmann (Haibike-KMC), ebenfalls aus Lohr a.M., konnten sich bereits in der ersten Runde absetzen.
In Runde zwei von fünf setzte sich Max Brandl entscheidend ab, sein Teamkollege Koch konnte nicht gleich reagieren weil er an dritter Position lag. Der Deutsche Junioren-Meister Max Brandl setzte sich ab und feierte in 1:04:15 Stunden mit 35 Sekunden Vorsprung auf Koch den Sieg.
„Als die Lücke da war, dachte ich, jetzt musst du es probieren und es hat funktioniert. Die Saison steckt schon in den Knochen, so richtig spritzig war ich nicht mehr“, sagte Brandl.
Juniorinnen: Hannah Grobert setzt sich durch
Mit Hannah Grobert nutzte bei den Juniorinnen eine Lokalmatadorin den Heimvorteil zu ihrem ersten Bundesliga-Sieg. Die Deutsche Meisterin Clarissa Mai (Link Rad Quadrat) kam beim Start nicht ins Klickpedal, musste das Feld von hinten aufrollen und bezahlte diesen Kraftakt mit einem Sturz.
„Dann war Hannah weg. Ich bin dann nicht mehr hingekommen, sie war heute einfach sau stark“, sagte Clarissa Mai. Die Hausacherin gewann aber zum zweiten Mal die Gesamtwertung der Juniorinnen-Bundesliga.
Mit 1:31 Minuten Rückstand wurde sie Zweite hinter Grobert, die überglücklich war über ihren Sieg. „Ich wollte im letzten Rennen der Saison noch mal alles geben, aber ich hätte niemals gedacht, dass ich gewinnen kann“, sagte Hannah Grobert.
Dritte wurde Nina Benz aus Laichingen (+3:38).
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