Großer Auftritt von Melanie Heßling bei der Deutschen Meisterschaft in Baunatal bei Kassel. Nach 120 km sicherte sich die 32-Jährige aus dem Team Abus-Nutrixxion einen hervorragenden siebten Rang. „Mit meinem Abschneiden bin ich hochzufrieden. Als Einzelfahrerin habe ich mich gegen die großen Mannschaften behaupten können und bin im Sprint der ersten Verfolgergruppe immerhin Fünfte geworden“, kommentierte Melanie Heßling den Ausgang der Meisterschaft auf dem 17 km-Kurs, der siebenmal zu durchfahren war.
Die Wettervorhersage war denkbar schlecht, kräftiger Regen ab Mittag war angesagt. „Bei keiner Deutschen Meisterschaft der Frauen, die ich seit dem Jahr 2000 gefahren bin, hat es auch nur einen Tropfen geregnet. Deshalb war ich natürlich gespannt, ob die Serie diesmal reißen würde“, meinte die Abus-Nutrixxion-Fahrerin noch kurz vor dem Start. Das Rennen wurde pünktlich um 12.00 Uhr gestartet und das Feld nahm den Kurs erst einmal gemächlich unter die Reifen. Nach einem längeren, leichten Anstieg folgte nach einer Abfahrt ein 500 m langer steiler Stich und dann später eine weitere längere leichte Steigung.
Gleich wurden die ersten Attacken gefahren. Dann setzten sich zwei Koga Ladies und Anna Schnitzmeier von Wiggle Honda ab. Niemand im Feld reagierte. Auch als Boels-Dolmans Fahrerin Romy Kasper dem Feld davonfuhr und zur Spitze aufschloss, machte immer noch niemand Anstalten, das Loch zur Gruppe vorne zu schließen. So kam es, dass der Vorsprung zwischenzeitlich auf zwei Minuten anwuchs. Da die Runde zwar augenscheinlich nicht so selektiv war, aber mit der Distanz dann doch in die Beine ging, fiel die Gruppe vorne nach und nach auseinander und die Fahrerinnen wurden wieder eingeholt. Zwischenzeitlich war auch im Hauptfeld das Tempo erhöht worden und das Feld zerfiel in mehrere große Gruppen.
Am Ende der zweitletzten Runde attackierte dann die frischgebackene Deutsche Zeitfahrmeisterin Lisa Brennauer und fuhr alleine einen kleinen Vorsprung heraus. Damit war es endgültig vorbei mit der Ruhe. Schlussendlich war es so, dass nur Trixi Worrack den Anschluss zu ihrer Teamkollegin Brennauer fand. Damit ging es für den Rest der 16-köpfigen Spitzengruppe noch um Platz drei. Heßling: „Im Sprint der Gruppe wurde ich dann Fünfte und somit Siebte in der Gesamtwertung.“
Kleine Kuriosität am Rande: „Als wir die Ziellinie überquert hatten, fing es an zu regnen wie aus Eimern. Es bleibt also dabei: bei den Deutschen Meisterschaften der Frauen lacht die Sonne. Oder es regnet zumindest nicht“, meinte eine zufriedene Melanie Heßling. Foto: Markus Stera