Michael Westerhaus hat es geschafft: Der Essener aus dem Team Nutrixxion 4Fun hat nicht nur die Strapazen von 809 km und 11000 HM erfolgreich überstanden und das Ultra-Marathon-Rennen „Race Across Italy“ gefinisht, er stand nach 33:26 Std. Fahrzeit auch sensationell auf dem Siegertreppchen. Westerhaus beendete die zweite Auflage von Race Across Italy auf Platz 5 in der Gesamtwertung und auf Rang 3 in seiner Altersklasse. „Damit habe ich niemals gerechnet. Ich wollte bei meinem ersten Ultra-Rennen nur ankommen. Jetzt bin ich Fünfter und habe mich mit meiner Zeit auch noch für Race Across America 2015 oder 2016 qualifiziert“, freute sich Westerhaus bei seiner Rückkehr aus Italien.
Es war ein großes Abenteuer, was der 34-Jährige zusammen mit Vater Heinz-Michael und seinem Cousin Christian Ende Juli angegangen war. Start war in Silvi Marina an der Adria. Von dort ging es über die Abruzzen Richtung Tirrenisches Meer. Wendepunkt war gut 80 km südlich von Rom. Von da aus ging’s dann etwas weiter südlich gut 400 km zurück nach Silvi Marina nahe Pescara. Also ein Rennen von Küste zu Küste mit zahlreichen harten Anstiegen hinauf auf über 1500 m. Der Passo Godi war mit 1553 m höchster Punkt des Race Across Italy, gefolgt vom Colle della Spiazze (1477 m) und dem Rocca di Cambio (1379 m).
Auf den über 33 Stunden erlebte Westerhaus die gesamte Breite an klimatischen Bedingungen. Auf dem Gran Sasso fror Westerhaus bei 8 Grad und leichtem Regen. In der Ebene Richtung Rom herrschten wiederum Temperaturen zwischen 30 und 35 Grad. Und dazwischen kämpften die Fahrer mit wolkenbruchartigen Regenfällen. Gefahren wurde auf nicht abgesperrten Straßen, wodurch der Begleitwagen besonders in der Nacht umso wichtiger war. „Wir haben die Verpflegung aus dem Auto heraus gemacht, am Tag haben die Jungs die Strecke gesucht, abends haben sie mit den Scheinwerfern für Licht gesorgt“, erklärte Westerhaus, der auf den bergigen Strecken seine normale Rennmaschine benutzte, im Flachen aber aufs Zeitfahrrad umstieg. Zwei Reifendefekte hatte Westerhaus auf den 800 km zu verkraften, dazu fiel die Wattmessung am Rad durch den heftigen Regen aus. Körperlich überstand der Nutrixxion-Fahrer die Tortour erstaunlich gut. „Ich hatte mit Rückenschmerzen gerechnet, stattdessen hatte ich ganz extreme Sitzprobleme, sicherlich auch durch den relativ schlechten Straßenzustand. Mein Po war echt gebeutelt“, gestand der Fitnesstrainer. Auf den letzten 100 km wurden die Probleme derart stark, dass Westerhaus fast nur noch im Stehen fuhr.
Und wie verpflegt man sich über solch eine Mega-Distanz? Natürlich auch mit Nutrixxion-Produkten, aber auch mit kohlehydratreicher Normalkost. Immerhin musste Westerhaus laut Rad-Computer 20 bis 25 Tausend Kilokalorien ersetzen. Dazu trank er pro Stunde 0,5 bis 1 Liter Flüssigkeit. „Um den Magen zu schonen, war viel Wasser dabei“, meinte der Marathon-Fahrer nach seiner Premiere auf solch einer extremen Strecke. Und die Ziele für die Zukunft sind schon gesteckt, zumal die Qualifikation für Race Across America ja geschafft ist. Westerhaus: „Aber das ist eine ganze andere Hausnummer, nicht nur sportlich, sondern auch finanziell.“