Und das hat er auf seiner Facebookseite zu seinem Sieg bei Paris-Roubaix geschrieben: „Bähm! Sieg in Roubaix. Wahnsinn. Nach Mailand-Sanremo jetzt die Königin der Klassiker. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Das ist ein Sieg für die Geschichtsbücher. Ich bin überglücklich. Ich melde mich später noch mal.“
Wir von der Radsport-Forum Redaktion gratulieren ganz herzlich
Und das schreiben die anderen Teams
Paris-Roubaix – Martin Elmiger: «Ich habe auf einen langen Sprint von Boom gesetzt, aber ich bin mit diesem fünften Platz sehr zufrieden»
Schon Sieger bei der Primavera, hat sich John Degenkolb (Giant-Alpecin) mit Paris-Roubaix, welches unter einer frühlingshaften Sonne ausgetragen wurde, ein weiteres Monument des Radsports gesichert. Der deutsche hat seinen letzten Gefährten auf dem Velodrome von Roubaix, darunter Martin Elmiger, keine Chance gelassen. Der Schweizermeister 2014 hat einen tollen 5. Platz im Finale belegt. Und IAM Cycling hatte schon den ganzen Tag über geglänzt, da Aleksejs Saramotins in der Spitzengruppe unterwegs war. Der Lette hat sogar die Kraft gefunden, alleine aus dem mythischen Sektor von Arenberg an der Spitze des Rennens zu fahren. Nach 210km vorne hat der Wahlbürger von Nizza zum Schluss einen guten 13. Platz belegt.
Vor dem Teambus des Schweizer Profiteams von Michel Thétaz, CEO von IAMFUNDS.CH und Gründer des Teams, aber auch von seinen Teamkollegen und Mitgliedern der Betreuung wie ein Held empfangen, hat Martin Elmiger noch die Kraft gefunden zu scherzen, bevor er seine Taktik im Finale erklärte: „Ich bin kein Meister, denn ich bin Vorletzter des Sprints geworden. Aber im Ernst, alles hat heute wirklich gut geklappt. Die Kollektivarbeit des Teams war einmal mehr unglaublich. Ich hatte keinen Platten, nur ein kleines mechanisches Problem und ich habe es geschafft, das Feld wieder einzuholen, bevor es richtig losging. Im Finale habe ich auf einen langen Sprint von Boom gesetzt, aber ich bin mit diesem fünften Platz sehr zufrieden. Ich bin mit der Gruppe, die um den Sieg fuhr, ins Velodrom eingefahren. In den letzten Kilometern musste ich alles geben, um durchzuhalten, den ich war am Limit.“ Bei der Hölle des Nordens noch nie besser als 13. hat der Zuger noch nicht alles gesagt, in einer Kampagne der Klassiker, die für IAM Cycling schon erfolgreich ist. „Mit meinem guten Gefühl und nach meinem 10. Platz bei der Flandern-Rundfahrt und diesem 5. Platz in Roubaix, bin ich bereit meine Chance bei der Amstel Gold Race zu nutzen. Mir hat dieses Rennen schon immer gefallen, auch wenn es mir bis jetzt noch nicht sehr viel Glück gebracht hat. Ich war schon mehrmals in der Gruppe der Favoriten, aber das Glück war nicht auf meiner Seite. Ich werde mich diese Woche gut erholen und dann wieder versuchen, um den Sieg mitzufahren.“
Dabei um seine Rennfahrer zwischen Compiègne und Roubaix zu unterstützen, war Michel Thétaz am Ende des Rennens sehr gerührt. „Ich habe dieses Rennen von Anfang bis Ende genossen. Als Aleksejs Saramotins alleine aus dem Sektor von Arenberg kam war ich in Schock. Und ich habe wirklich mitgefiebert, als ich gesehen habe, dass Martin Elmiger mit der ersten Gruppe ins Velodrom eingefahren ist. Für mich ist dieser 5. Platz wie ein Sieg. Er beweisst, welches Niveau IAM Cycling in zwei Jahren erreicht hat. Mit Aleksejs Saramotins und Martin Elmiger, aber auch mit all den anderen solidarischen Fahrern, kann ich nur stolz sein. Am Ende dieser Gesamtleistung war ich schon sehr ergriffen.“
Van Avermaet Dritter bei Paris-Roubaix
Roubaix, Frankreich – BMC Racing Team Fahrer Greg Van Avermaet erreichte am Sonntag bei Paris-Roubaix als Drittplatzierter sein bestes Resultat beim Klassiker auf Kopfsteinpflaster.
Van Avermaet war Teil einer siebenköpfigen Gruppe, die am Ende des 253,5 Kilometer langen Rennens gemeinsam ins Velodrome von Roubaix einzog. Vor einer Woche wurde Van Avermaet bei der Flandern-Rundfahrt ebenfalls Dritter und konnte heute dem letzten Zug des Siegers John Degenkolb (Team Giant-Alpecin) nichts mehr entgegensetzen. Der Tschechische Strassenmeister Zdenek Stybar (Etixx-Quick Step) konnte Van Avermaet ebenfalls hinter sich halten und wurde Zweiter.
„Klar willst du das Rennen jedes Mal gewinnen, jedoch habe ich gewusst, dass es gegen Degenkolb sehr schwer werden wird“, sagte Van Avermaet. „Er ist sehr stark in solchen Rennen und hatte am Ende, als ich mich ein bisschen leer gefühlt habe, einige sehr starke Züge. Auf den letzten fünf Kilometern schwanden meine Energiereserven und ich habe alles für einen Platz auf dem Podium gegeben.“
Vor den letzten zwölf Kilometern und noch 27 bevorstehenden Kopfsteinpflaster-Passagen folgte Van Avermaet auf seinem BMC granfondo GFX einer Attacke von Yves Lampaert (Etixx-Quick Step) und die beiden erarbeiteten sich einen Vorsprung von 20 Sekunden. Nach der vorletzten Passage auf Kopfsteinpflaster konnte Degenkolb die Lücke schliessen und in Sichtweite des Velodromes konnten noch weitere vier Fahrer zu der Spitzengruppe aufschliessen.
„Ich hatte heute nie ein wirklich gutes Gefühl“, so Van Avermaet. „Letzte Woche habe ich mich in Flandern besser gefühlt. Heute musste ich auf den Kopfsteinpflastern gegen mich selbst kämpfen. Ich denke, dass ich am Ende mit Yves Lampaert eine gute Attacke gefahren bin. Wir konnten jedoch Degenkolb und Stybar nicht lange genug zurückhalten. Im abschliessenden Sprint war es sehr schwer gegen diese beiden.“
Van Avermaet verbesserte seinen vierten Platz aus dem Jahr 2013 bei diesem Klassiker um einen Rang. In dieser Saison war es neben dem zweiten Platz bei Strade Bianche und einem Sieg im März bei der dritten Etappe von Tirreno-Adriatico sein fünftes Rennen, das er auf dem dritten Platz beendete.
Manuel Quinziato war auf dem 34. Platz mit einem Rückstand von 2:55 der zweitbeste Fahrer des BMC Racing Teams. Daniel Oss, der bei Gent-Wevelgem Achter wurde, bei E3 Harelbeke Zehnter sowie letzte Woche bei der Flandern-Rundfahrt Elfter, fiel ca. 53 Kilometer vor dem Ende in einen Graben, konnte das Rennen jedoch fortsetzen und auf dem 67. Rang beenden.
„Quinziato hat einen guten Job gemacht und mit der Verfolgung von einigen Attacken das Team geschützt“, erklärte BMC Racing Team Sportdirektor Valeria Piva. „Mit Oss hatten wir ein bisschen Pech, denn er war ebenfalls sehr stark und wir haben mit ihm im Finish gerechnet. Aber Roubaix ist ein Rennen, bei dem solche Dinge einfach passieren. Wir können glücklich sein, dass wir auf dem Podium vertreten sind. Greg ist offensichtlich in bester Form. Deshalb ist es auch ein wenig ärgerlich, dass er nicht gewinnen konnte.“