Die letzte Etappe der Tour de l’Avenir mit vier Bergwertungen und einer Bergankunft brachte für die ÖRV-Profis einen sehr erfreulichen Ausgang: Gregor Mühlberger, der gestern leider das Gelbe Führungstrikot abgeben musste, wurde Etappenvierter und beendete die „Tour de France“ der U23-Fahrer auf dem elften Gesamtplatz. Den Gesamtsieg sicherte sich der spanische Movistar-Profi Marc Soler.
Die letzte Etappe der Tour de l’Avenir führte von Saint-Michel-de-Maurienne nach Les Bottières – Les Sybelles über 93,5 Kilometer. Mit dabei waren auch die Tour de France-Bergklassiker Col de la Croix de Fer und der kurvenreiche Lacets de Montvemier. Die Etappe begann für Mühlberger alles andere als optimal: „Gleich vorm ersten Anstieg versteuerte sich bei hohem Tempo ein Pole. Ich befand mich gleich dahinter und das Feld zerfiel in viele Gruppen. Vorn ging der Kolumbianer Sebastian Henao, der seit zwei Jahren in der WorldTour fährt, raus. Erst vor der 2. Bergwertung schaffte ich wieder den Anschluss an die erste Gruppe“, so Mühlberger.
Während Henao an der Spitze verhungerte setzte Mühlberger vor der vorletzten Bergwertung Lacets de Montvemier alles auf eine Karte: „Ich fühlte mich immer besser und attackierte. Drei Fahrer – die ersten Drei der Etappe – konnten mitgehen und am letzten Anstieg wurde es dann ein Gemetzel. Ich fuhr dann mein Tempo und holte nach dem zweiten Etappenplatz vor zwei Tagen mit Rang vier ein weiteres Spitzenergebnis. Abgesehen vom gestrigen letzten Berg waren es perfekte Tage bei der wichtigsten U23-Rundfahrt“, analysiert der 22-jährige Mühlberger, der im nächsten Jahr noch einmal die Tour de l’Avenir fahren könnte.
Analyse des gestrigen Einbruchs
Der Niederösterreicher Gregor Mühlberger, der gestern noch das Gelbe Führungstrikot trug, haderte noch heute mit dem Einbruch am letzten Anstieg: „Das hat mich heute noch ungemein beschäftigt. Ich habe gestern genug gegessen, getrunken und ich denke, dass die Last des Gelben Trikots mein Stolperstein war. In so eine Situation – ein Gelbes Trikot überhaupt tragen zu dürfen – muss man erst einmal kommen. Aber die Anspannung war ungemein groß und ich muss wahrscheinlich noch lernen, mit solchen Situationen umzugehen. Ich war schon richtig nervös in der gestrigen Nacht und habe kaum ein Auge zugemacht. Trotzdem, diese Rundfahrt war eine tolle Erfahrung für mich.“
Sehr starke Österreicher
Die ÖRV-Fahrer präsentierten sich bei der Tour de l’Avenir auch mannschaftlich sehr stark. Das ÖRV-Team war eines der wenigen, das alle Fahrer ins Ziel brachte. Gregor Mühlberger wurde mit 9:29 Minuten Rückstand schließlich noch Elfter in der Gesamtwertung. Sebastian Schönberger belegte den starken 29. Platz, Benjamin Brkic wurde 42., Daniel Lehner 44. und Dennis Paulus 53. „Insgesamt kamen nur 77 Fahrer in die Wertung. Das war schon eine sehr starke Vorstellung unserer Jungs“, freute sich Nationaltrainer Franz Hartl.
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