Der Gewinner des Klassikers Mailand – San Remo hat heute den Massensprint im Sportland Niederösterreich gewonnen! Gerald Ciolek setzte sich auf der turbulenten sechsten Etappe der 65. Int. Österreich Rundfahrt von Maria Taferl nach Poysdorf gegen den Italiener Simone Ponzi durch. Geprägt war der 182 Kilometer lange Tagesabschnitt von einigen Stürzen: Der Gesamtführende Seeldraeyers stürtze zwei Mal und auch die beiden Österreicher Stefan Denifl und Marco Haller waren betroffen. Es war ein erwartet schneller Start in Maria Taferl. Nach vielen Attacken passierte das geschlossene Feld die 25 Kilometer Marke. Danach konnte sich durch die Wachau eine erste Sptizengruppe lösen. Neben Julien Fouchard (Cofidis) und dem Deutschen Christph Springer aus dem Vorarlberg-Team war auch Benjamin Edmüller (GER/Arbö Gebrüder Weiss – Oberndorfer) vertreten. Sie bauten ihren Vorsprung rasch auf über fünf Minuten aus. Nach knapp 100 Kilometern ereignete sich im Hauptfeld ein Sturz, in den auch der Gesamtelfte Stefan Denifl verwickelt war. Der Tiroler musste mit Verdacht auf einen Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus gebracht werden – ein bitteres Aus für den IAM-Profi! Auch der Gesamtführende Kevin Seeldraeyers stürzte wenig später nach der „Wiesbauer“-Bergwertung Buschberg. Er wurde von seinen Teamkollegen aber bald wieder ins Hauptfeld gebracht. Unterdessen schmolz der Vorsprung der dreiköpfigen Spitzengruppe In Aspern, rund 50 Kilometer vor dem Ziel, lag er bereits unter einer Minute. Bei der ersten der drei zehn Kilometer langen Runden um Poysdorf schrumpfte der Vorsprung weiter und pendelte sich bei 50 Sekunden ein. Im Feld organisierte Sky die Verfolgungsarbeit und 20 Kilometer vor dem Ziel wurden die Fluchtgruppe gestellt. Vor vielen Zuschauern kam es in Poysdorf, wo heuer die niederösterreichische Landesausstellung stattfindet, zum packenden Zielsprint, der von einem Sturz 500 Meter vor dem Ziel überschattet wurde. Betroffen war auch der Kärntner Sprinter Marco Haller, der mit einem einbandagiertem linken Arm das Ziel verließ. Der glückliche Etappensieger des Tages war der Deutsche Gerald Ciolek von der südafrikanischen Mannschaftn MTN-Qhubeka. „Österreich liegt mir einfach“, jubelte Ciolek im Ziel. 2006 gewann er bei der Ö-Tour zwei Etappen und krönte sich wenige Monate später in Salzburg zum U23-Straßenweltmeister. „Die Etappe heute war sehr nervös. Und wegen des starken Gegenwindes übernahm keine der Sprintermannschaften das Kommando. Rund 300 Meter vor dem Ziel trat ich an. Aber ich merkte, dass es zu früh war. Ich setzte mich an Thor Hushovds Hinterrad und trat schließlich 150 Meter vor dem Ziel noch einmal an.“ Als bester Österreicher landete Daniel Biedermann vom Team Vorarlberg an der neunten Stelle. In der Gesamtwergung blieb alles beim Alten: Astana-Profi Kevin Seeldraeyers führt 52 Sekunden vor Riccardo Zoidl von Gourmetfein Simplon und 1:04 Minuten vor dem Kasachen Alexandr Dyachenko.
Seeldraeyers sichert sich vorzeitig „Wiesbauer“-Bergtrikot
Der Belgier Kevin Seeldraeyers, Gewinner der ersten beiden Etappen am Kühtai und am Kitzbüheler Horn, hat sich heute vorzeitig das „Wiesbauer“-Bergtrikot gesichert! Da morgen und am Sonntag keine Bergpunkte mehr vergeben werden, gewann er die Wertung vor Chris Anke Sörensen (Saxo-Tinkoff) und Riccardo Zoidl von Gourmetfein Simplon.
Entscheidung in Podersdorf am Neusiedler See
Morgen kommt es auf der vorletzten Etappe in Podersdorf am Neusiedler See zum großen Showdown: Beim 24,1 Kilometer langen Einzelzeitfahren wird der Gesamtsieger der 65. Int. Österreich Rundfahrt ermittelt. Nach dem Pre-Event, einem Promirennen rund um Armin Assinger, Leo Hillinger & Co, das um 13:00 Uhr beginnt, starten im Anschluss die Radprofis der Ö-Tour.
Neben dem Kampf um das Gelbe „Wiesbauer/Osttirol“-Trikot wird es auch spannend um den Tagessieg, denn die internationale Top-Elite der Zeitfahrer steht morgen am Start: Allen voran der vierfache Weltmeister und Olympiasieger Fabian Cancellara, ebenso der ehemalige Zeitfahrweltmeister Bert Grabsch. Der Deutsche konnte in Podersdorf bereits gewinnen, ebenso wie der letztjährige Sieger Marco Pinotti, der sich kürzlich den sechsten italienischen Zeitfahrtitel sicherte! Und natürlich will auch Riccardo Zoidl, der im Vorjahr 14. bei den Zeitfahr-Weltmeisterschafen in Valkenburg wurde, ein Spitzenergebnis holen!
Eisel startet Spendenaktion für Hochwasseropfer
Nach der Überstellung heute Früh von Sonntagberg nach Maria Taferl erlebten die Radprofis die noch immer sichtbaren Zerstörungen entlang der Donau, die das Hochwasser angerichtet hat. Sky-Profi Bernhard Eisel entschloss sich zu einer kurzfristigen Spendenaktion: „Es ist zwar schon eine Zeit lang her und leider auch schon aus dem medialen Fokus. Wer aber hier die Donau entlang fährt, kann das Ausmaß der Hochwasser-Katastrophe erst richtig begreifen. Ich denke, das hat den gesamten Tour-Tross betroffen gemacht. Deshalb werfe ich einmal 1.500 Euro in den Sammeltopf und werde im Fahrerlager bis Sonntag in Wien noch mit dem Hut herumgehen.“
6. Etappe im ORF
Die Zusammenfassung der sechsten Etappe wird heute zwischen 00:20 und 00:55 Uhr auf ORF eins übertragen und von 20:15 bis 20:50 Uhr auf ORF Sport Plus.
Homepage: www.oesterreich-rundfahrt.at