DIMB, ADFC, BRV und WRSV gehen gemeinsam gegen das strengste Bikeverbot Deutschlands vor
Die Fahrradverbände in Baden-Württemberg, die Deutsche Initiative Mountainbike (DIMB), der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC), der Badische Radsportverband (BRV) und der Württembergische Radsportverband (WRSV) haben den Schulterschluss vollzogen. Das erklärte gemeinsame Ziel ist, die 20 Jahre alte, unsinnige 2-Meter-Regel im baden-württembergischen Waldgesetz durch eine vernunftsbasierte, nachvollziehbare und praktikable Regelung – wie in anderen Bundesländern – zu ersetzen.
Damit soll die deutschlandweit schärfste gesetzliche Beschränkung des Radfahrens im Wald, nach der nur Wege von über 2 Metern Breite mit einem Fahrrad befahren werden dürfen, der Geschichte angehören. Denn durch die Regelung werden alle Radfahrer, nicht nur die Mountainbiker, weit über Gebühr in ihren Rechten beschränkt und in die Falle der Illegalität getrieben und zudem inakzeptablen haftungsrechtlichen Risiken ausgesetzt.
Dadurch bleibt selbst der Tourismus, der sehr gut von der wohl verdienenden Bike-Klientel profitieren könnte, weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die kürzlich avisierte Freigabe einiger schmalerer Strecken kann in dem Zusammenhang lediglich als Erkenntnis gewertet werden, dass Mountainbiker Wanderer auf zwei Rädern sind, die ebenfalls lieber naturnahe Wege genießen, als geschotterte und asphaltierte Pisten. Letztlich ist dieses >>> ausschließlich von Nichtbikern erarbeitete <<< „Angebot“ jedoch als Augenwischerei zu betrachten, da nur ein winziger Bruchteil der tatsächlichen Möglichkeiten für Biker eröffnet werden soll. Und dies von Gnaden der baden-württembergischen Wanderverbände, die die grün-rote Regierung fest im Griff zu haben scheinen.
Das Bundesland Thüringen hat eine mit Baden-Württemberg vergleichbare Wegesbreitenregelung bereits vor über 10 Jahren abgeschafft, da sie sich nicht bewährt hat.
Auch das Bundesland Hessen hat in diesem Jahr gezeigt, wie es richtig geht. Gemeinsam mit allen Interessengruppierungen wurden unter gleichberechtigter Beteiligung der Radfahrer gesetzliche Regelungen gefunden, die der Natur wie auch allen Wald- und Natur-Nutzern gerecht werden. Die Fahrradverbände erklären nun in einer gemeinsamen Resolution (siehe Anlage), dass sie Schulter an Schulter für die Rechte der Radfahrer eintreten und fordern mit einer groß angelegten Petition die Abschaffung der 2-Meter-Regel und Einführung eines Betretungsrechts in baden-württembergischen Wäldern, das gleichermaßen die Natur schützt und die Interessen aller Waldnutzer berücksichtigt.
Auf der „Eurobike“ in Friedrichshafen, der weltweit größten Messe für Fahrräder, stellen die Präsidentin und Präsidenten der beteiligten Verbände in einer Pressekonferenz die Kampagne gegen die 2-Meter-Regel vor und erklären Details und Hintergründe ((Termin: Freitag, 30.08.13, 10 Uhr, Raum „Liechtenstein“, Konferenzzentrum West).
Jeder Radfahrer und Nichtradfahrer, jeder freie und verständige Bürger ist aufgefordert, die Hand zum Protest zu erheben und die Petition online (auf www.openpetition.de ) oder am Eurobike-Stand der DIMB im Foyer West zu unterzeichnen.