Rad am Ring, das Radsport-Festival am Nürburgring, lockte 2015 gemeinsam mit dem Nürburgringlauf wieder über 10.000 Athleten in die Eifel, die nach stürmischem Start ein furioses Finale bei strahlendem Sonnenschein feiern konnten. Der 35. Nürburgringlauf lief am Samstagmorgen mit rund 2.000 Läufern noch erfolgreich über die Bühne. Aufgrund von Unwetterwarnungen für den Nachmittag und Sturmböen musste der Start zum legendären 24h-Rennen dann jedoch verschoben werden. Die Jedermann-Rennen über 25 km, 75 km und 150 km fielen sogar den Wetter-Verhältnissen ganz zum Opfer.
„An Tagen wir diesen“ brüllte es am Sonntagnachmittag aus den Lautsprechern, während über 5.000 abgekämpfte, aber glückliche Teilnehmer der 24h-Rennen teileweise Arm in Arm über den Zielstrich rollten. Auch abseits der Start&Zielgeraden lagen sich Menschen in den Armen und strahlten mit der Sonne um die Wette. 24 Stunden vorher war die Welt noch grau, trist und vor allem stürmisch. Der Start der 24h-Rennen musste wegen Sturmböen von 13:00 Uhr auf 20:00 Uhr verschoben und die Rennen somit verkürzt werden. Die Jedermann-Rennen mussten sogar ganz abgesagt werden.
Die Nacht war dagegen sternenklar und am Morgen ging die Sonne pünktlich über dem Nürburgring auf und strahlte bis zu den Siegerehrungen. 4420 Teilnehmer starteten beim 24h-Rennrad-Rennen über die Nürburgring-Nordschleife. Nach 19 Runden mit 25 Kilometern und 580 Höhenmetern setze sich bei den Einzelfahren Michael Bitter in 16:43:54 Stunden durch. Das Einzel-Klassement der Frauen gewann Heike Priess mit 14 Runden. Bei den 2er-Teams siegten „Huebscher-Schweikert“ mit 20 Runden in der Herren/Mixed-Wertung und „Frauenteam RSC Sturmvogel Bonn“ mit 17 Runden bei den Damen. Die Kategorie 4er-Teams entschieden das Männerteam Team „Vorarlberg 1“ in 24 Runden und das Frauen-Quartett „Koga Ladies by Profile Design“ in 19 Runden für sich. Die 8er-Team Kategorie gewannen das Herren-Team „TriSpeed Marienfeld“ in 21 Runden und die Damen vom Team „Radpiratinnen“ in 15 Runden.
Das seit 2014 in 4er-Teams ausgetragene 24h-eBike-Rennen powered by Bosch gewann das Team „Bafang“ in 25 Runden. Die Streckenführung für die eBikes wird variiert. Anstatt durch „Klostertal“ und „Karussell“ müssen die bis 25 km/h elektrounterstützten eBikes die 27-prozentige Steigung der „Steilstrecke“ bewältigen.
Die zirka acht Kilometer lange Strecke des 24h-Mountainbike-Rennens führt, nach kurzem Abstecher über die Grand Prix-Strecke, hoch zur historischen Nürnburg und teilweise über Single Trails wieder zurück zur Rennstrecke. Hier gewann mit 36 Runden Thomas Kozak die Einzelwertung der Herren. Die Damen-Wertung entschied Tina Junghanns mit 23 Runden für sich. Bei den 2er-Teams Herren siegte das Team „Focus RAPIRORacing 2“. Die 4er-Team Kategorien holten sich „Bike Shop Clemens Racing“ mit 47 Runden bei den Herren und „Dextro Energey Burn Babies“ in 37 Runden bei den Damen. Die 8er-Team Wertung entschied bei den Herren das Team „Focus Rapiro Racing“ für sich. Die beste Damen-8er-Mannschaft war Team „Rockhopperz“ in 33 Runden.
Organisationsleiter Hanns-Martin Fraas schwenkte mit leichten Augenrändern am Zielstrich die schwarz-weiß-karierte Flagge. Die letzten Folgen der Wetterkapriolen hielten ihn und sein rund 500 Helfer starkes Team bis tief in die Nacht in Atem. „Wir sind natürlich super glücklich über so ein gigantisches Finale und ich freue mich persönlich über jedes der strahlenden Gesichter im Ziel. Und meines ist eines davon.“
Unter die vielen tausend Breitensportlern hat sich am Nürburgring auch einiges an Prominenz gemischt. Der Sieger der diesjährigen Österreich-Rundfahrt Victor de la Parte startete in einer 4er-Mannschaft vom Team Vorarlberg und landete auf Platz 1, nachdem er bereits am Freitag des Profile Design-Zeitfahren über 22 Kilometer in 00:31:11 für sich entscheiden konnte. Sky-Profi Christian Knees war bei „de Ledschends -1.1-“ mit am Start und wurde Zweiter. Der olympische Silbermedaillen-Gewinner Roger Kluge belegte mit seinem Team „de Ledschends -1-“ den 5. Platz. „Branchenfremd“ unterwegs waren unter anderem Biathlon-Olympiasiegerin Petra Behle und Bob-Olympiasieger Christophe Langen im Team „Tour der Hoffnung“. DTM-Legende Manuel Reuter startete in einem 8er-Team der Post Speed Academy.