Serge Beucherie: „Das Rennen intelligent animieren“

Der erste Ruhetag der 101. Tour de France erlaubt es den Fahrern von IAM Cycling, unter der waren Sonne in Besançon ihre Batterien wieder etwas aufzuladen. Eine 90-minütige Ausfahrt, um den Beginn der Etappe von morgen Mittwoch kennenzulernen und dann ein Nachmittag mit den Familien sowie der traditionellen Massage standen heute auf dem Programm. Anwesend waren auch Michel Thétaz, Gründer von IAM Cycling und CEO von IAMFUNDS.CH sowie Serge Beucherie, sportlicher Manager der Mannschaft und die beiden ermutigten ihre Schützlinge weiterhin ihrer Linie Treu zu bleiben auch wenn sich nach der Aufgabe von Mathias Frank, der sich nach einem Sturz 800 Meter vor dem Ziel der 7. Etappe in Nancy den Oberschenkelknochen gebrochen hatte, etwas geändert hat.

Zum Zeitpunkt der ersten Bilanz nach der ersten Hälfte der Grande Boucle betonte Serge Beucherie vor allem die Entschlossenheit der Profimannschaft für den weiteren Verlauf des Rennens: „Wir hatten drei schwierige Tage in England. Einerseits aufgrund der Nervosität, die im Fahrerfeld herrschte und anderseits aufgrund der Gefahren, da viele Fahrer mit grossem Enthusiasmus fuhren und die Renngeschwindigkeit so teilweise sehr hoch war. Ich persönlich habe selten so viele Zuschauer am Strassenrand gesehen. Für uns lief zunächst alles nach Plan und wir konnten Mathias Frank gut schützen. Er verlor nicht viel Zeit und kam auch gut durch den Regen und über die Pavés rund um Roubaix. Das Pech holte uns dann schliesslich ein, als wir am wenigsten mit ihm gerechnet hatten. Der Sturz und die darauffolgende Aufgabe unseres Leaders nur wenige Meter vor dem Ziel hat unsere Pläne durchkreuzt und wir mussten die Karten neu mischen. Glücklicherweise waren die anderen Fahrer in der Lage, sich neu zu orientieren und einen neuen Fokus zu fassen. Es war daher wichtig für uns, dass wir weiter aktiv blieben und uns nicht zurückhielten. Wir gingen in die Offensive mit den Fluchtversuchen von Sylvain Chavanel, Martin Elmiger, Jérôme Pineau und Marcel Wyss. Das Rennen auf eine intelligente Weise zu animieren ist nun unser neues Ziel. Wir versuchen nun, eine Etappe aus einer Fluchtgruppe heraus zu gewinnen. Denn einen Nibali am Berg oder Kittel im Sprint zu schlagen ist sehr schwierig.“ Serge Beucherie zeigte sich zuversichtlich und will das neue Ziel mit Geduld erreichen. „Alle oder fast alle unserer Fahrer sind bisher auf eine Art gescheitert. Wir können uns aber nicht über die Tour de France beklagen. Allerdings bezahlen wir mit jedem solcher Versuche Lehrgeld und es wird zunehmend schwieriger, sich wieder zu erholen. Dennoch bleibe ich zuversichtlich. Es gibt nach wie vor schöne Etappen und mit ein wenig Glück könnte ein Etappensieg wirklich möglich sein.“

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