Benjamin Krüger war bei der Bundesnachwuchssichtung in Gedern
siegreich. Teamkollege Tim Wollenberg sicherte sich mit einer starken
Leistung sein persönliches Startrecht für die nächsten Weltcuprennen.
Mit Benjamin (U15), Maximilian (U17) und Ingo Krüger (Masters) sowie Daniel Schrag
(U15) und Simon Weh (U17) startete ein Quintett vom Stevens Schubert Racing Team
in Gedern. Am Samstag mussten U15 und U17 in den nach Regen rutschigen Trial,
zudem zählte das Ergebnis für die Startaufstellung des Rennens am Sonntag. Im ersten
Durchgang erreichte Bene 15 Punkte plus drei Bonuszähler. Damit war er nicht wirklich
zufrieden. Nach Rücksprache mit Ingo erreichte der 13-Jährige im zweiten Lauf die
volle Punktzahl plus fünf Bonuspunkte. Damit belegte er Platz sieben bei ca. 70
Teilnehmern. Bei seinem ersten Trialwettbewerb überhaupt wurde Daniel 36.
Die U17-Fahrer mussten im Naturtrial sechs Sektionen absolvieren, wobei viele Fahrer
stürzten. Maxi schaffte im ersten Durchgang 25 und im zweiten 26 Punkte. Insgesamt
erreichte er dadurch Platz neun von 84 gemeldeten Startern. Simon belegte Platz 36,
was für ihn in seiner zweiten Mountainbikesaison ein gutes Ergebnis ist.
Im Rennen am Sonntag bestätigte Simon mit Platz 30 seine Qualifikation für die
Deutsche Meisterschaft. Mit der Spritzigkeit der letzten Wochen wäre nach vorne mehr
möglich gewesen.
Ganz weit vorne fuhr Maxi mit. Aus der zweiten Reihe kommend erwischte er einen
guten Start auf der nach frühem Regen trocknenden Strecke. Lange Zeit Fünfter fuhr
Maxi in der dritten von vier Runden die Lücke zum Dritten zu und überholte diesen. Im
Singletrail baute er dann eine Führung auf, die er bis ins Ziel hielt. Damit fuhr Maxi
erstmals bei einer Bundesnachwuchssichtung in 2017 auf das Podest.
Dort stand zuvor schon Bene ganz oben. In seinem U15-Rennen hatte es pünktlich zum
Start um 8 Uhr begonnen zu regnen. Dadurch wurde der 3,4 km lange Kurs mit 140 hm
sehr rutschig und schlammig. Wie Maxi kam auch Bene beim Start aus der zweiten
Reihe gut weg. Da es im Startloop einen Sturz gab, dem nur wenige entgingen, führte
Bene das Rennen mit einem weiteren Fahrer an. Doch dieser stürzte dann auch in einer
Abfahrt, sodass Bene souverän seinen ersten Sieg in der Bundesnachwuchssichtung
souverän herausfuhr. Daniel rollte das Feld wieder von hinten auf und finishte als
Zehnter in den Top Ten.
Obertraun_Nico
Benes und Maxis Vater Ingo ging bei trocknen Bedingungen ins Rennen. Doch in der
letzten Runde kam plötzlich ein starker Regenschauer auf, wodurch es rutschig wurde.
Ingo ließ sich davon jedoch nicht stören und wurde Vierter in der Klasse aller Senioren.
Nico und Tim Wollenberg waren erneut in Österreich unterwegs und starteten beim
Mountainbike Grand Prix in Obertraun. Bei Tim waren nach dem Rennen in Graz, wo
es gar nicht gut lief, alle sehr gespannt, wie er sich auf dem tollen Kurs in Obertraun
schlagen würde. Die Strecke hat es mit 4,6 km und 250 hm schon mal in sich. Aber dies
ist nicht alles, denn gleich nach dem Anstieg aus dem Stadion geht es mit den
technischen Herausforderungen los: Ein ständiges Auf und Ab lässt den Fahrer nicht
zur Ruhe kommen und die Abfahrten sind mit steilen Rockgardens und Drops gespickt,
wo keine Fehler erlaubt sind. Schon nach den ersten Besichtigungen hat Tim die
Strecke gefallen. Nun stellte sich die Frage nach dem passenden Arbeitsgerät: „Sonora
SL“ oder doch besser das „Jura“ mit 120 mm Federweg? Nach einer Vorbelastung und
weiteren Tests fiel die Entscheidung auf das Fully.
Obertraun_Tim
Am Start, der für faire Bedingungen im Tal ist, damit die Fahrer länger auf einem
breiten Weg fahren können, stand Tim in der dritten Reihe. Anfangs wurde er noch
etwas ausgebremst, doch nach und nach kämpfte sich Tim auf den fünften Platz vor.
Bei der ersten Zieldurchfahrt, die im Bikepark oben ist, hatten die beiden Führenden
schon einen kleinen Vorsprung, dann kam Tim in einer Dreiergruppe. Nach der
Zieldurchfahrt an einer leichten Steigung griff Tim an, fuhr auf den dritten Platz vor
und setzte sich in der folgenden Downhillpassage ein paar Meter ab. Bis zum Ende der
dritten Runde fuhr er mit einem Vorsprung von 20 Sekunden auf einem sicheren
dritten Platz. Doch dann schienen seinem Verfolger Flügel zu wachsen: Er flog in seiner
Aufholjagd regelrecht an Tim vorbei. Dieser sagte nach dem Rennen: „Der war so
schnell, da hatte ich keine Chance dran zu bleiben.“ Es war auch nicht so, dass er in der
letzten Runde langsamer wurde, sondern der Slowene fuhr tatsächlich sagenhafte 45
Sekunden schneller als in den Runden davor. Das Podium wäre schön gewesen, aber
auch über den vierten Platz freute sich Tim sehr und mit den 14 Weltcuppunkten, die es
dafür gab, hat er jetzt sein persönliches Startrecht für die kommenden UCIJuniorenrennen
sicher.