DER SCHREI DES HERZENS: Von Stef Clement, der das Etappenziel beim Chalet Reynard knapp hinter dem Sieger Thomas De Gendt (Lotto-Soudal) auf dem starken 4. Rang erreichte. „Eine solche Chance hat man nur einmal in seiner Karriere.“
DIE ERKLÄRUNG: Den Tränen nahe kommentierte der Strassencaptain von IAM Cycling die Etappe, während er auf der Rolle die Beine lockerte und die Giftstoffe in den Beinen abbaute. „Ich hatte nicht geplant, in die Fluchtgruppe zu gehen. Ich wollte eigentlich meine Kräfte für das EInzelzeitfahren vom Freitag etwas schonen. Doch als ich in einer günstigen Situation war, hatte ich die Gelegenheit trotzdem ergriffen. Wir arbeiteten in der Gruppe gut zusammen und als wir schliesslich zum Schlussanstieg kamen, fuhr ich einfach mein eigenes Tempo hoch. So gesehen ist es eigentlich etwas ärgerlich, dass ich auf dieser Bergetappe nur so wenige Sekunden auf den Sieger verloren habe. Ich musste heute für die Anstrengungen vom Dienstag bezahlen, als wir im Feld der Spitzengruppe nachgejagt waren.“
DIE TATSACHE DES TAGES: Das Bild von Chris Froome (Sky) der im Schlussaufstieg rennend und ohne Rennrad unterwegs ist. Nach einem Zwischenfall mit einem Motorrad kam es bei den Favoriten zu einem Sturz, worauf Froomes‘ Fahrrad nicht mehr einsatzfähig und im Moment kein Mannschaftswagen in der Nähe war.
DAS WETTER: Der Wind spielte im Fahrerfeld auch auf der heutigen Etappe eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund entschieden sich die Organisatoren, das Etappenziel auf dem Mont Ventoux um sechs Kilometer vorzuverlegen. Ein weiser Entscheid, denn auf dem Gipfel kam es während des Tages zu Windböen von bis zu 140 km/h.
DIE ANALYSE: Von Rik Verbrugghe. „Wir wollen uns bei der Tour de France jeden Tag offensiv zeigen und unseren Kampfgeist präsentieren. Heute leistete dazu Stef Clement ein gutes Rennen. Am Ende hat bei ihm nicht viel zum ganz grossen Exploit gefehlt. IAM Cycling wird weiterhin das Glück versuchen und in die Spitzengruppen gehen. Denn es ist im Moment der einzige Weg einen Etappensieg einzufahren und damit das gesteckte Hauptziel zu erreichen.“
DER LOHN: 1’500 Euro kassierte Stef Clement für seinen vierten Etappenrang auf dem heutigen Teilstück.
DIE NÄCHSTE ETAPPE: Ein Einzelzeitfahren über 37.5 hügelige Kilometer wird am Freitag das Gesamtklassement weiter formen, bevor der Grosskampf um das gelbe Trikot am Samstag in den Bergen weitergehen wird.