Taktisches Geplänkel bringt Sagan den 3. Platz bei Gent – Wevelgem

In einem spannenden Finale setzen sich zuerst 5 Fahrer mit UCI Weltmeister Peter Sagan ab. Nach taktischen Spielchen nahm der UCI Weltmeister das Tempo raus und holte am Ende dennoch den 3. Platz bei Gent – Wevelgem.

Zwischen Deinze und Wevelgem wurde auf 249km heute das dritte WorldTour Rennen dieser Woche in Belgien ausgetragen. Der Parcours zeigte dabei nach 120 flachen Kilometern einige Steigungen, die kurz aufeinander folgten. Mit weniger als 30km zum Ziel, gilt der Kemmelberg mit seinen 22% Steigung als letzter Schafrichter, bevor das Fahrerfeld in Wevelgem um den Sieg kämpft.

Nach einem ruhigen Rennbeginn, versuchten sich nach 25km die ersten Fahrer vom Feld abzusetzen. 9 Fahrern gelang es wenig später auch eine entscheidende Lücke zum Feld zu reißen. Schnell wuchs der Vorsprung der Gruppe auf annähernd 9 Minuten an. Im Feld war allerdings alles andere als Ruhe angesagt, da Seitenwind immer wieder dazu führte, dass sich das Peloton in mehrere Gruppen teilte.

Bei 100km zum Ziel hatte die Spitzengruppe immer noch 6:30 Vorsprung. Im Feld begannen aber nun die Attacken, und der Vorsprung der Spitze damit rasch zu schrumpfen. 70km vor dem Ziel teilte sich die Spitzengruppe und zwei Fahrer lagen an der Spitze des Rennens, allerdings nur noch 3 Minuten vor dem Peloton. Bei 40km vor dem Ziel war dann auch der letzte Ausreißer gestellt und die Gruppe der Favoriten nahm geschlossen das Finale in Angriff.

Für eine Schrecksekunde bei BORA – hansgrohe sorgte, als Peter Sagan nur knapp einem weiteren Sturz entgehen konnte. Das Team brachte ihn zwar schnell wieder nach vorne, allerdings waren 35km vor dem Ziel die Kräfte von Burghardt, Bodnar, Bennett und Juraj Sagan, die zu diesem Zeitpunkt noch bei ihm waren, erschöpft. Als G. Van Avermaet am Kemmelberg attackierte, konnte der UCI Weltmeister Peter Sagan kontern, und eine 6-Mann Gruppe setzte sich ab. Diese wurde kurz darauf von einer zweiten Gruppe eingeholt, weshalb 14 Fahrer die letzten 25km an der Spitze des Rennens in Angriff nahmen.


photo credit: ©BORA-hansgrohe / Stiehl Photography

20 Kilometer vor dem Ziel sorgte eine erneute Attacke dafür, dass Peter Sagan sich mit 4 weiteren Fahrern vom Rest der Gruppe lösen konnte. Als die Fahrer von Quick-Step Floors und Sunweb in dieser Gruppe nicht kooperieren wollten, nahm der UCI Weltmeister Tempo raus und Van Avermaet und Keukeleire nutzten diese Gelegenheit um sich abzusetzen. Am Ende holte G. Van Avermaet den Sieg, Peter Sagan belegte den 3. Rang.

„Ich weiß nicht was Terpstra vorhatte. Zuerst wollte er in die Gruppe, dann wollte er nicht arbeiten. Auch das ist eine Möglichkeit Rennen gegen mich zu verlieren. Alles gegen mich, dass ist nicht Sport, das ist zu einfach. Aber das motiviert mich nur noch mehr, manchmal verliert man Motivation, wenn man zu viel gewinnt, ich will jetzt gewinnen.“ – Peter Sagan, UCI Weltmeister

„Also wenn man schon 15k vor dem Ziel beginnt Spielchen zu spielen, dann gewinnt man keine Rennen. Im Moment sieht es mehr danach aus, dass einige lieber Peter schlagen wollen, als das Rennen zu gewinnen. Aber so ist Radsport. Peter war wieder stark heute und hatte das Rennen immer im Griff bis zu diesem Zeitpunkt. Das ist das Gute an heute. Auch das Team war stark, wir hatte noch 4 Fahrer bei Peter als es ins Finale ging.“ – Jens Zemke, sportlicher Leiter

© BORA – hansgrohe / Stiehl Photography