Traditionell werden eine Woche vor dem Start der Tour de France die nationalen Meistertrikots neu vergeben. In diesem Jahr finden das zur Rad-Bundesliga zählende Zeitfahren sowie das Straßenrennen in Chemnitz statt. Das Team Heizomat schickt jeweils sieben Sportler unter Führung von Jonas Rapp (Alsenz) in die Wettbewerbe.

Vor allem im Zeitfahren ist Rapp nach Platz neun im Vorjahr in der U23-Klasse und als amtierender Landesmeister in Rheinland-Pfalz der Fahrer, auf dem die Hoffnungen der Franken auf eine vordere Platzierung ruhen. Auch wenn sich der Pfälzer nicht als typischen Zeitfahrer sieht. Rapp, eigentlich der U23-Klasse entwachsen, muss ebenso wie Georg Loef (Darmstadt) ab 14 Uhr im U23-Wettbewerb über 31,2 Kilometer antreten, da dieser als Lauf zur Rad-Bundesliga ausgeschrieben ist. Das etwa zehn Kilometer längere Hauptrennen mit Favorit und Vorjahressieger Tony Martin (Team Katusha-Alpecin) startet um 17 Uhr.

Schade ist dies, weil sich starke Zeitfahrer, die der U23-Klasse entwachsen sind und in der Bundesliga starten, im Voraus festlegen müssen, ob sie in der Bundesliga punkten wollen oder um den nationalen Titel fahren wollen. Hier wünscht sich sicher nicht nur das Team Heizomat eine Rückkehr zum 2016er-Modus, bei dem alle Fahrer über die gleiche Distanz starteten und daher auch problemlos in ihrer jeweiligen Altersklasse UND der Bundesliga gewertet werden konnten. Oder eine Bundesliga, die ohne das DM-Zeitfahren auskommt. Für das Team Heizomat geht es am Freitag als Mannschaft in erster Linie darum, in der Bundesliga den dritten Gesamtrang zu verteidigen und in Person von Rapp oder dem ebenfalls mit Qualitäten im Kampf gegen die Uhr ausgestatteten Laurin Winter (Schwaikheim) ein gutes Tagesergebnis in der Einzelwertung einzufahren.

Ganz anders dagegen ist die Ausgangssituation am Sonntag beim Straßenrennen. Dort sind dann am Sonntag ab 11 Uhr 213,4 Kilometer auf einem welligen Rundkurs in der Stadt Chemnitz zu absolvieren, ehe das Meistertrikot, das von André Greipel (Lotto-Soudal) zu verteidigen ist. Die sieben Heizomat-Fahrer, die das Rennen aufnehmen werden – Nathan Müller und Simon Redmers fehlen aus gesundheitlichen Gründen – sind hier krasse Außenseiter im Feld mit den deutschen Topstars, die eine Woche später in Düsseldorf die Tour de France in Angriff nehmen. Auch weil dieses Rennen nicht zur Bundesliga zählt, können die Heizomatler völlig befreit und losgelöst von jedem Druck in dieses Rennen starten. Ziel ist es, einen Fahrer am Ende möglichst weit vorne zu platzieren und/oder in einer das Rennen prägenden Fluchtgruppe vertreten zu sein.

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