Nachdem das letzte Worldseries Rennen in Bad Goisern schon auf einer extremen Strecke ausgetragen wurde, setzte der zweite Lauf beim M3 Marathon in Schruns sowohl bei den Kilometern, als auch bei den Höhenmetern nochmal einen drauf. 130 km und 4500 hm waren die Eckdaten, die die Fahrer im Hinterkopf hatten, als sie bei noch gutem Wetter um 7:30 Uhr auf die Strecke geschickt wurden. Leisling hatte dabei neben dem Profil auch bereits die wichtigen Punkte für die Weltrangliste im Kopf und beides ließ eine defensive Renneinteilung ratsam erscheinen.
Nach den ersten nur leicht steigenden Kilometern wurde das Tempo zum ersten Mal erhöht und eine sechsköpfige Spitzengruppe formierte sich. Leisling hörte zwar auf seinen Körper, um nicht zu früh zu überziehen, dennoch war er aber hier mit an der Spitze dabei. Die folgende Abfahrt brachte eine Vorentscheidung, da sich hier Lukas Buchli leicht absetzen konnte und der spätere Sieger Urs Huber im Flachstück noch aufschließen konnte. Leisling konnte seinen kleinen Rückstand nicht sofort egalisieren, sah aber auch, dass hinter ihm eine größere Lücke entstanden war. So versuchte er mit aller Macht zum Spitzenduo aufzuschließen. Da die beiden da vorne aber weiterhin Druck machten, kam er nur langsam näher und erst nachdem er sehr viel Energie investiert hatte, konnte er im zweiten Anstieg aufschließen. Zunächst schien die Rennsituation also optimal, da nach dem zweiten Berg ein langes Flachstück kommen würde. Jedoch war zuvor Leislings Flaschenhalter zu Bruch gegangen, so dass er schon zu Beginn des zweiten Anstiegs ohne Flüssigkeit auskommen musste. Zudem hatte nach der ersten Rennstunde, als sie sich auf über 1500 m Höhe befanden, leichter Regen eingesetzt und die Temperaturen fielen rapide ab. Somit kostete ihn seine Aufholjagd zusätzlich Energie, die ihm nun fehlte, als die Steigung immer steiler wurde. Er musste Huber und Buchli ziehen lassen und nahm das Flachstück alleine in Angriff. „Ich merkte wie meine Kräfte schwanden und mit dem langen Flachstück begann das Leiden so richtig“, berichtete Leisling im Ziel. Zwar musste er noch einige Kontrahenten passieren lassen, aber trotzdem gab er nicht auf und versuchte noch das bestmögliche Ergebnis einzufahren. Am Ende kam er völlig entkräftet auf Rang 8 ins Ziel.
Auch wenn der Rennverlauf alles andere als optimal war, konnte er somit zumindest wichtige Punkte für die Gesamtwertung sammeln und sich trotz allem unter den Top Ten des international besetzten Feldes platzieren.