Nach mehreren Wochen Rennpause, die für Urlaub und Training genutzt
wurden, kehrte Tim Wollenberg zurück ins Wettkampfgeschehen: Und wie:
Mit fünf Goldmedaillen! Seine Teamkollegen pausierten diesmal.
Über zwei Tage gingen die bayerischen Bahnmeisterschaften im heimischen Augsburg. Die
Fahrer waren in den Einzeldisziplinen Sprint, Ausscheidungsfahren, Scratch, 500-m-
Zeitfahren, 2.000-m-Einerverfolgung und Punktefahren inklusive Omnium gefordert.
Eröffnet wurden die Wettbewerbe jedoch mit dem Rundenrekordfahren, das zwar für das
Omnium zählte und als Qualifikation für das Sprintfinale diente, aber nicht als eigene
Disziplin galt. Dementsprechend wurden hier auch keine Medaillen vergeben. Tim strengte
sich dennoch an und belegte trotz einer falschen Trainerinformation mit persönlicher
Bestzeit den zweiten Platz. Noch besser lief es danach im Ausscheidungsfahren und
Scratch: Tim gewann beide Wettbewerbe, schnappte sich seine ersten beiden Titel bei
dieser Meisterschaft und übernahm souverän die Führung im Omnium.
Schon Samstagfrüh ging es mit dem ersten Finallauf im Spint weiter. Die ersten Vier des
Rundenrekordfahrens hatten im Modus Jeder gegen Jeden ihre Chance. Tim musste gegen den Schnellsten aus dem Rundenrekord fahren, gewann aber das Duell durch taktisch geschicktes Fahren. Jedoch fühlten sich danach seine Beine schwer an, was eine schlechte Voraussetzung für das 500-m-Zeitfahren war. Trotzdem verbesserte er seine persönlich Bestzeit und wurde Zweiter. Besser lief es danach im zweiten Sprintfinale, das Tim erneut souverän gewann. Doppelt spannend wurde es danach in der 2.000-m-Einerverfolgung, da der Youngster dort gegen seinen stärksten Widersacher in der Omniumswertung gefordert war. Nach einem guten Start fuhr Tim die zweite und dritte Runde zu verhalten. Den daraus resultierenden Rückstand konnte er am Ende nicht mehr aufholen und wurde knapp geschlagen. Damit gab es zum zweiten Mal Silber für Tim. Zudem war er vor dem abschließenden Punktefahren im Omnium nun Zweiter. Zuvor wurde aber im drittem Sprintfinale noch ein Titel ausgefahren. Diesmal entschied sich Tim dafür von vorne zu fahren. Die Strategie war gut, denn er gewann auch den dritten Finallauf und wurde somit auch bayerischer Meister im Sprint. Nun folgte also das Punktefahren, seine Lieblingsdisziplin. Dementsprechend optimistisch und motiviert ging Tim die Disziplin an.
Doch die ersten beiden Wertungen liefen nicht optimal. Tim schreckte dies jedoch nicht:
Stattdessen fuhr er mit einem weiteren Fahrer raus und holte sich einen Rundengewinn. In
der Folge gewann der Youngster die weiteren Wertungen und entschied das Punktefahren
für sich. Damit holte er sich seine Meistertitel vier und Nummer fünf für das Omnium. Mit
fünf goldenen und zwei silbernen Medaillen war die Meisterschaft damit ein voller Erfolg.
Da das Omnium gleichzeitig der Finallauf der bayerischen Nachwuchssichtungsserie
Stadler-Cup war, gewann Tim auch diesen Wettbewerb mit hohem Vorsprung.
Beschwingt von seinen Erfolgen entschied sich Tim dazu am Sonntag auch noch das 82.
internationale Kriterium in Wangen zu fahren. Nach den Strapazen der Vortage hoffte er
bei kühlen, aber trockenen Bedingungen auf ein gemütliches Rennen mit ein paar
Wertungssprints, doch es sollte anders kommen: Schon der Start gemeinsam mit der U19
versprach ein schnelles Rennen. Tim fuhr bis zum ersten Sprint taktisch klug im Feld mit
und gewann überraschenderweise gleich den ersten Sprint.
Doch dann passte er in einem Moment nicht auf und verpasste die Gruppe des Tages. Dummerweise war in dieser Gruppe ein U17-Fahrer mit dabei. Die vier Fahrer in der Führung harmonierten gut und fuhren ein schnelles Rennen. Die Verfolgergruppe mit Tim fuhr genauso schnell, war sich aber nicht einig und kam damit dem Führungsquartett nicht näher. Durch den anfänglichen Sprintgewinn wurde Tim im Gesamtrennen Fünfter und in der U17 Zweiter. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 45 km/h war das Rennen sehr schnell.