Ironman-Europameister Sebastian Kienle und Olympionikin Gudrun Stock
Über den Ring nach Kona und Rio
Sebastian Kienle und Gudrun Stock wollen es vor ihren Saison-Highlights auf Hawaii und in Brasilien bei Rad am Ring noch einmal wissen. Beide starten beim Zeitfahren auf der Nürburgring Nordschleife am Freitag, 29. Juli. Ein Brückenschlag zwischen Profi- und Hobbysport, den beide mit Spaß und Ehrgeiz angehen.
Er ist gerade zum zweiten Mal Ironman-Europameister geworden, holte sich 2014 den Ironman-Weltmeistertitel in Kona, Hawaii, und gilt nicht nur unter Triathleten als einer der besten Radfahrer. Sie ist ein Ass im Sattel, rockt mit den Koga Ladies die Rad-Bundesliga und hat sich mit dem Bahnvierer für die Olympischen Spiele 2016 qualifiziert. Es wird also schnell werden beim Zeitfahren auf dem Nürburgring, wenn Sebastian Kienle und Gudrun Stock auf die Strecke gehen.
Gudrun Stock kennt den Nürburgring gut. Bereits 2015 gewann die Vize-Europameisterin in der Bahn-Mannschaftsverfolgung das Einzelzeitfahren, das am Freitagabend das Radsport-Wochenende in der Grünen Hölle eröffnet. Dieses Jahr möchte sie ihren Titel verteidigen. Auf einer Strecke, die aufgrund ihrer Topographie für die Bahn-Expertin einiges an Umgewöhnung erfordert: „Ich bin es gewohnt, immer monoton und gleichmäßig meinen Gang zu drücken. Beim Zeitfahren am Nürburgring ist die Strecke sehr hügelig, das heißt man ist ständigen Belastungswechseln ausgesetzt und kann nur schlecht einen Rhythmus finden. Das ist zwar ungewohnt für mich, aber gerade deshalb so faszinierend“, sagt sie.
Für Sebastian Kienle passt das Zeitfahren auf dem Ring sehr gut in die Vorbereitung auf seinen nächsten Saison-Meilenstein, die Ironman 70.3-WM in Australien, ein Rennen über 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Rad fahren und 21,1 Kilometer Laufen. „Ich freue mich, mal ohne Schwimmen und Laufen auf dem Rad richtig Gas zu geben“, sagt der amtierende Ironman-Europameister über sein Debüt auf dem Nürburgring. „Die Nordschleife ist Legende“, schwärmt er. „Ich bin ein großer Motorsportfan und kenne die Strecke aus dem Fernsehen. Jetzt mal mit dem Rad drauf zu können wird sicher sehr cool. Und vor allem sehr hart.“
Hart wird es auch für die 24-Stunden-Fahrer. Zwar wird Gudrun Stock ihr Team „Koga Ladies“ – seit drei Jahren Seriensieger in der Vierer-Team-Wertung – beim 24-Stunden-Rennen nicht unterstützen können, da sie bei dessen Start schon auf dem Weg zu den Olympischen Spielen nach Rio sein wird. Was die Teilnehmer leisten, auch in der Mannschaft, ist ihr aber sehr wohl bewusst: „Die Strecke mit ihren vielen steilen Anstiegen und kurzen Abfahrten ist sehr schwer. In Kombination mit der Länge der Belastungsdauer ist das 24-Stunden-Rennen eine echte Herausforderung. Man hat zwar immer wieder Pause, wenn die Teamkolleginnen auf der Strecke sind, kann aber trotzdem nie richtig lange ausruhen.“ Zudem wird der Druck dieses Jahr auf „ihre Mädels“ etwas höher sein als sonst: Sponsor PROFILE DESIGN hat eine „Jagdprämie“ von 1.000 Euro für das Vierer-Frauen-Team ausgesetzt, das die „Koga Ladies“ schlägt
Pro Runde warten knapp 600 Höhenmeter auf den 26 Kilometern von Grand-Prix-Strecke und Nordschleife. Dieser Härtetest, den das 24-Stunden-Rennen bei Rad am Ring ambitionierten Radsportlern erstmals 2003 stellte, zieht inzwischen gut 5.000 Teilnehmer an. „Wir freuen uns, dass dieses Event, das Herzstück von Rad am Ring, für Hobby- und Lizenzfahrer gleichermaßen interessant ist“, freut sich Orga-Chef Hanns-Martin Fraas.
Gudrun Stock hat den Nürburgring als Wettkampfstrecke inzwischen lieben gelernt und kann sich Großes für ihn vorstellen: „Ein Weltcup-Rennen auf dieser Strecke wäre megamäßig! Breite Straßen und keine störenden Inseln mitten auf der Straße. Bei dem Kurs würden auch wirklich die Besten vorne ankommen und auf einer Autorennstrecke wäre das Feeling ohnehin mehr als überwältigend“, glaubt sie.
Wer weiß, was die Zukunft bereithält. 2016 kehrt der Profisport nämlich bereits in Form eines Rennens der UCI-Kategorie 1.1 und eines Rennens der MTB-Bundesliga wieder zurück an den Ring. Das große Ziel ist klar: Rad am Ring soll 360 Grad Radsport werden.
Natürlich können sich Medienvertreter auch bei der Veranstaltung selbst akkreditieren. Das Pressezentrum befindet sich im Start- und Zielhaus. Schneller geht es jedoch vor Ort, wenn Sie das Akkreditierungsformular vorher ausfüllen. Sie finden es hier (https://www.radamring.de/de/presse/pressecenter). Bitte bringen Sie in jedem Fall einen gültigen Presseausweis mit.
Weitere Informationen auf www.radamring.de
Über Rad am Ring
Rad am Ring ist ein Radsport-Event, das seit 2003 auf dem Nürburgring ausgetragen wird. Die Strecke führt sowohl durch die hochmoderne Formel1-Arena als auch über die legendäre Nordschleife. Der Off-Road Park am Nürburgring kommt 2016 als dritter außergewöhnlicher Veranstaltungsort hinzu. Kernstück sind die 24-Stunden-Rennen auf dem verkehrsfreien, teilweise beleuchteten Rennkurs und Teamquartieren in der Boxengasse. 2016 wird darüber hinaus erstmals ein Profi-Radrennen der Kategorie 1.1 stattfinden. Neben dem Ultra- und dem Langstrecken-Event werden bei Rad am Ring diverse Jedermann-Rennen, ein Zeitfahren und Tourenfahrten ohne Zeitnahme angeboten. Die Jedermann-Rennen sind Teil des German Cycling Cup, Deutschlands größter Jedermann-Rennserie.