Mountainbiker wollen weitermachen und wehren sich gegen die Position des Schwäbischen Albvereins. Die 50.000 Marke ist geknackt! Schon Anfang November konnten die vier großen deutschen Radvereine, die zur Eurobike-Messe im August 2013 eine Online-Petition gegen die sogenannte 2- Meter Regel in Baden-Württemberg ins Leben gerufen hatten, das erfolgreiche Überschreiten der erforderlichen Unterschriften-Grenze vermelden. Doch damit ist die Aktion für die beteiligten Verbände,
die Deutsche Initiative Mountainbike e.V.(DIMB), den Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) Baden-Württemberg, den Badische Radsportverband (BRV) und den Württembergische Radsportverband (WRSV) noch lange nicht beendet. Nun gilt es die zuständigen Stellen bei Politik und Behörden mit dem Votum der Unterzeichner dazu zu bringen, das bestehende Gesetz auch zu ändern.
Dazu Heiko Mittelstädt, der Sprecher und Koordinator der DIMB für Baden-Württemberg: „Wir freuen uns natürlich, dass die von uns selbst festgelegte 50.000 Schallmauer durchbrochen ist. Doch unser Weg geht weiter. Als nächstes wollen wir am 4. Dezember um 13:00 Uhr die Unterschriften den Politikern übergeben.“ Dazu werden als Vertreter der vier Verbände Dr. Gudrun Zühlke vom ADFC, Herbert Jacob vom BRV, Hans Lutz vom WRSV und Michael Winkler von der DIMB zum Landtag
nach Stuttgart reisen, um dort die Unterschriften dem Petitionsausschuss zu überreichen. Dieser wird das Anliegen prüfen und die Regierung zur Stellungnahme auffordern. Dazu kann er auch den Petitenten oder die zuständige Behörde um eine Anhörung bitten. Danach wird der Vorgang dem Plenum vorgelegt. Mit einem Ergebnis wird voraussichtlich erst im neuen Jahr zu rechnen sein. Auf Wiederstand stösst die Petition für den Wegfall der 2-Meter Regel bei einigen anderen
Interessenvertretungen. So heißt es z.B. in einer Stellungsnahme des Schwäbischen Albvereins e.V. aus Stuttgart zu diesem Thema, dass „der Schwäbische Albverein den Vorstoß der DIMB, die so genannte „Zwei-Meter-Regelung“ in Baden-Württemberg zu kippen, für unangebracht hält.“ Und weiter: „Der größte Wanderverein Europas betrachtet sich als Anwalt aller Erholungsuchenden, die schmale Waldwege und Pfade zum ruhigen Wandern nutzen wollen.“ Dazu Heiko Mittelstädt von der DIMB: „Die Stellungsnahme des Schwäbischen Albvereins hat uns doch sehr überrascht. Dem Albverein fallen in seiner Presseinfo keine stichhaltigen Argumente ein, die gegen die Abschaffung der 2-Meter Regel sprechen und die nicht schon längst mit wissenschaftlichen Untersuchungen widerlegt sind. Allein um das subjektive Ruhebedürfnis einiger Wanderer kann es ja wohl kaum gehen. Den laut der aktueller Studie fühlt sich eine grosse Mehrheit der Wanderer nicht belästigt. Es ist uns an dieser Stelle wichtig nochmals zu betonen, dass für uns der Vorrang der Fußgänger außer Frage steht. Wie im Straßenverkehr muss auch im Wald der Stärkere bzw. in diesem Fall der Schnellere Rücksicht nehmen. Wir sind der Überzeugung, dass man gemeinsam eine
einvernehmliche Lösung mit allen Interessengruppen finden kann, die auf gegenseitige Rücksichtnahme und ein Miteinander auf Augenhöhe im Wald statt auf Verbote setzt. Die derzeitige Regelung schafft mehr Konflikte, als es ohne sie je gegeben hätte.“ Besonders pikant dürfte in diesem Zusammenhang auch die Tatsache sein, dass der Schwäbische Albverein sogar selber eigene Bikegruppen unterhält und sich außerdem in seiner Satzung dazu verpflichtet hat „Radsportgruppen zu fördern“ und „mit anderen Vereinen die vergleichbare Ziele haben Partnerschaftspflege zu betreiben“. Der DIMB sind zudem andere Stellungsnahme von Mitgliedern des SAV bekannt, die sich für die Abschaffung der 2-Meter Regel aussprechen und die die Position ihres Dachverbandes nicht mehr nachvollziehen können und wollen. Wer selber unterschreiben will findet unter www.openpetition.de online eine einfache Möglichkeit zur Beteiligung.