(Tagaytay/Philippinen, 17.03.2016) Romy Kasper (Uni Leipzig) und Alexander Weifenbach (FH Köln) heißen die strahlenden Sieger des ersten Wettkampftags der Studierenden-Weltmeisterschaft (WUC) Radsport 2016. Beide überzeugten im Straßenkriterium auf einem schwierigen Kurs bei extremen Witterungsbedingungen und stellten damit ihre derzeitige Formstärke eindrucksvoll unter Beweis. Romy Kasper dominierte die Damenkonkurrenz und Alexander Weifenbach gewinnt Silber. Nach spannender Schlussphase fehlte ihm auf dem Zielstrich gerade einmal ein Punkt zum WM-Titel.
Mit dem Kriterium eröffneten die Frauen bei zunächst moderaten 28 Grad und herausfordernder Luftfeuchtigkeit die diesjährige WUC Radsport. Da von mehreren Seiten Kritik ausgeübt worden war, wurde das Rennen von 30 auf 20 Runden gekürzt. Aufgrund der extrem steilen Anstiege hatte jede der 1,8 Kilometer langen Runden rund 90 Höhenmeter. Mit dieser anspruchsvollen Strecke kam Romy Kasper am besten zurecht. Die erste Wertung nach fünf Runden gewann noch die bereits zuvor als stark eingeschätzte Polin Nikol Plosaj. Kasper wurde in diesem Durchgang Zweite, doch setzte im kurz darauf folgenden Anstieg, mit Steigungsabschnitten von bis zu 20 Prozent, die vorentscheidende Attacke. So wunderten sich Betreuer Matthias Deuble und Delegationsleiterin Ines Lenze, als Kasper bei der nächsten Feedzone-Durchfahrt bereits alleine vorbeikam. Teamchef Martin Wördehoff hatte in der Folge nicht mehr viel zu rechnen. Alle weiteren Wertungen und damit auch der Gesamtsieg gingen an die Studentin aus Leipzig. Die zweite deutsche Starterin, Sarah Scharbach (HS Furtwangen), belegte in einem sehr selektiven Rennen, in dem letztlich nur vier Fahrerinnen in der Nullrunde blieben, einen sehr erfreulichen fünften Platz.
Nach dem grandiosen Eröffnungs-Erfolg von Kasper gingen dann ihre Team-Kollegen Alexander Weifenbach (FH Köln), Yannick Mayer (Uni Würzburg) und Jonas Tenbruck (Uni Stuttgart) an den Start. Bei 30 Grad machten zunächst andere Nationen die Wertungen unter sich aus. Der Australier Cyrus Monk erstürmte die erste Wertung, gefolgt von einem Mongolen und dem Philippiner Boots Ryan Cayubit,der nach einer entbehrungsreichen Startphase ab der elften Runde das Tempo bestimmte. Der für europäische Verhältnisse ungewöhnliche Kriteriumskurs schien dem leichtgewichtigen Lokalhelden wie auf den Leib geschneidert. So konnte Cayubit seine Führung zunächst stetig ausbauen und zwei weitere Wertungen gewinnen. In der Zwischenzeit kamen auch die deutschen Athleten immer besser in Schwung. In der 19 Runde holte Alexander Weifenbach den Führenden ein und setzte sich an die Spitze. Von diesem Zeitpunkt an war er der stärkste Fahrer und gewann den verbleibenden Zwischensprint, sowie die doppelt gewichtete Endwertung. Obwohl Weifenbach als Erster die Ziellinie überquerte, reichte es am Ende leider nicht: Genau ein Punkt fehlte ihm zum Sieg. „Am Anfang lief das Rennen etwas chaotisch. Ich dachte, ich hätte in der ersten Wertung vielleicht doch einen Punkt eingefahren und hatte gehofft, es könnte damit reichen“, so der spätere Zweitplatzierte. Doch die Prüfung der Rundenprotokolle und die Auswertung der Zielkamera entschieden am Ende zu Gunsten des Phillipinen. Yannick Mayer und Jonas Tenbruck, die ebenfalls für das deutsche Team gestartet waren, aber sichtlich mit den extremen Witterungsbedingungen zu kämpfen hatten, belegten am Ende die Plätze zehn und zwölf.
„Einen besseren Einstand in die Wettkampftage hätten wir uns kaum wünschen können. Das Soll ist erfüllt, jetzt kommt die Kür“, zeigt sich Teamchef Wördehoff zufrieden. „Morgen müssen die Straßenfahrer allerdings gleich wieder ran. Das wird für alle hart. Der Wecker für die Damen klingelt um 5.30 Uhr.“ Lange Zeit für Medaillenträume bleibt also nicht.