Bundesliga Gedern: Erster Saisonsieg für David List, furioser Georg Egger

David List vom Lexware Mountainbike Team hat im hessischen Gedern das
Bundesliga-Rennen der Junioren gewonnen. Teamkollege Jannick Zurnieden
wurde Dritter. Im Elite-Rennen überzeugte Georg Egger für das Team aus dem
Hochschwarzwald nach einer Aufholjagd mit Rang vier.
Glücklich registrierte David List seinen ersten Saisonsieg. Nach einem dritten
Platz in Bad Säckingen und einem zweiten in Heubach, war es nun fast
logisch, dass es in Gedern mit Rang eins klappte. Mathematische Logik ist
aber längst nicht die eines Cross-Country-Rennens, auch wenn David List alles
dafür tat, dass die Zahlenreihe komplett wurde.
Weil niemand sonst in der vierköpfigen Spitzengruppe Tempo-Arbeit machen
wollte, drehte List den Spieß um. „Ich bin fast alles von vorne gefahren und
habe das Tempo hoch gehalten“, erklärte List. Damit verhinderte er
zumindest, dass es Attacken gab.


Der Belgier Pieter Janssens verlor durch ein Kettenproblem den Anschluss, so
dass nur noch List, sein Teamgenosse Jannick Zurnieden und der
Rheinfeldener Tim Meier übrig blieben.
Der riss dann mal eine kurze Lücke, doch List konnte parieren. Allerdings
kostete das Jannick Zurnieden den Anschluss. „Ich habe einen kleinen Fehler
gemacht und im Downhill eine zu große Lücke gehabt. Danach bin ich leider
nicht mehr ran gekommen“, erklärte der Freiburger. „Bis dahin konnte ich sehr
gut mitfahren und ich habe mich sehr gut gefühlt.“ So brachte er mit 1:12
Minuten Rückstand seinen dritten Rang souverän ins Ziel und war zwei
Wochen nach der Enttäuschung von Heubach sehr froh über ein gelungenes
Rennen.
David List übernahm zu Beginn der letzten Runde selbst die Initiative, ging als
Erster in einen langen Singletrail und holte einen kleinen Vorsprung heraus.
Den vergrößerte er Meter um Meter und gewann schließlich mit 17 Sekunden
Vorsprung.
In der vorletzten von sechs kompletten Runden machte Zurnieden einen
kleinen Fahr-Fehler und bekam nach einer technischen Passage eine Lücke,
die er nicht mehr schließen konnte. Für
David List war es sein erster Bundesliga-Sieg bei den Junioren. „Super, dass es
geklappt hat“, grinste List, der auch die Führung in der Gesamtwertung
übernommen hat.
Elite: Egger fährt zweimal Bestzeit
Für Georg Egger begann das Rennen im Elite-Feld äußerst unglücklich.
Wegen eines Kettenproblems musste er gleich in der Startrunde vom Bike und
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war damit am Ende des 80-köpfigen Felds. „Es war natürlich schwierig wieder
nach vorne zu kommen und nicht sehr motivierend. Es hat zwei, drei Runden
gedauert, bis ich dann wieder richtig fahren konnte“, erzählte Georg Egger.
Als Podiumskandidat hat mit ihm nach vier von sieben Runden wohl kaum
jemand noch gerechnet. Da war er Elfter.
Doch dann kam seine furiose Schlussphase. Egger fuhr die nächste Runde
Bestzeit und war damit Siebter, dann die zweite Zeit und schließlich im Finale
noch mal die schnellste Runde. So kassierte der Obergessertshausener noch
Moritz Milatz (Freiburg), Martin Frey (Bad Urach) und auch den Deutschen
Elite-Meister Markus Schulte-Lünzum (Haltern).
„Zum Schluss ging es richtig gut, das hat Spaß gemacht und mir gezeigt, dass
die Form passt“, bilanzierte Egger seinen vierten Platz, 35,8 Sekunden hinter
dem siegreichen Niederländer Milan Vader (1:33:05), der am kommenden
Samstag beim U23-Weltcup in Nove Mesto auch ein Gegner sein wird.
Lars Koch stürzt und kämpft sich durch
Lars Koch (Furtwangen) sorgte als Neunter (+3:15) für ein weiteres Top-Ten-
Resultat für das Lexware Mountainbike Team.
Koch erwischte einen guten Start und reihte sich beim Bad Uracher Martin
Frey an vierter, fünfter Position ein. „Der hat erfahrungsgemäß ein gutes
Tempo“, erklärte Koch.
Doch dann unterlief dem Hochschwarzwälder auf dem regennassem Boden
ein Sturz. Dabei verbog er sich den Lenker und schlug sich das Knie an. „Das
war schmerzhaft, aber ich dachte, das zieh’ ich jetzt durch, auch wenn es
mega zäh wurde“, so Koch, der auf Rang acht zurück gefallen war.
Koch kämpfte sich durch, musste zwar noch eine Position abgeben, war aber
mit seinem Rennen – abgesehen vom Sturz – durchaus zufrieden.
„Es hat richtig Spaß gemacht“, freute er sich.
Auf den Plätzen 15 und 16 erreichten Luca Schwarzbauer (+5:35) und Vinzent
Dorn (+6:05) das Ziel. Der eine, Schwarzbauer, überhaupt nicht zufrieden, der
andere dagegen schon.
„Mein Gefühl war eigentlich gar nicht schlecht“, schüttelte der Nürtinger den
Kopf, „aber ich war am Limit und das Ergebnis ist sehr bescheiden.“ Ohne
eine Erklärung dafür zu haben.
Vinzent Dorn sprach von „harten Trainingswochen“ und, dass es „dafür ein
gutes, solides Rennen“ gewesen sei. Der Kirchzartener freute sich endlich ein
Rennen durchgefahren zu sein. „Ich bin froh, dass es hier im Elite-Rennen
geklappt hat. Mit der Distanz von mehr als eineinhalb Stunden hatte ich
meine Schwierigkeiten, aber ich denke, die Form passt ganz gut. Auch wenn
es noch nicht die Top-Form ist.“
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Nachwuchs-Sichtung: Millenium gewinnt
Er kam, sah und siegte. Lexware-Fahrer Ian Millenium hat seinen Deutschland-
Trip mit dem Sieg im Cross-Country-Rennen der Nachwuchs-Sichtungs-Serie
des Bund Deutscher Radfahrer beendet.
Mit 16 Sekunden Vorsprung gewann er vor dem Saarländer Markus Eydt und
1:06 Minuten vor Maximilian Krüger aus Blaichach.
Millenium bildete mit Eydt ein Führungsduo. „Ich bin meinen Rhythmus
gefahren, das hat sich bisher immer ausgezahlt“, erklärte Millenium.
Dann entschied allerdings ein Kettenklemmer bei Eydt in der Schlussrunde das
Rennen. „Schön, dass ich hier mit einem Sieg wieder nach Dänemark
zurückkehren kann“, meinte Millenium, der im Trial Rang 25 einnahm.
Lina Riesterer war in ihr Rennen gut gestartet, fiel dann aber bis auf Rang
sieben zurück. „Das wollte ich mir nicht gefallen lassen und habe noch mal
Gas gegeben“, sagte sie lachend. So wurde es noch der fünfte Platz, 2:01
Minuten hinter Emma Eydt (45:06).
Diesen Platz hatte Lina Riesterer am Samstag auch im Trial belegt