Archiv für den Tag: 30. Juni 2013

Marcel wechselt die Kittel Farbe – von Gelb auf Grün

Am zweiten Tag der 100. Tour de France musste Kittel sein Gelbes Trikot an den Tagessieger Jan Bakelants vom Team Radioshack-Leopard abgeben. Der Belgier siegte mit einer Sekunde Vorsprung vor dem Slowaken Peter Sagan vom Cannondale Pro Cycling Team und auch der am Vortag schwer gestürzte Toni Martin kam, trotz Lungenprellung und aufgeschlitzten Ellenbogen, ins Ziel.Chapeau Toni.
Genaue Rennberichte gibt es bei Google.

Kirsten Wild back to winning ways at women’s Giro d’Italia

Team Argos-Shimano rider Kirsten Wild (NED) has won the first stage of the eight-day Giro d’Italia Femminile (2.1) where she is riding for the Netherlands. Wild was quickest at the finish of the 124.3km stage between Giovinazzo – Margherita de Savioa, outpacing World and Olympic champion Marianne Vos (Rabobank-Liv Giant). Back in April she broke her shoulder during the Omloop van Borsele and finally returned to racing earlier this month. Today’s performance shows she’s already back to her winning ways. She is riding the stage race in her national colours along with Team Argos-Shimano teammates Amy Pieters (NED) and Willeke Knol (NED). This is Team Argos-Shimano’s second big win in two days after Marcel Kittel’s (GER) victorious start to the Tour de France in Corsica yesterday. Following the stage, Wild said: „It is a great feeling to win the first stage of the Giro. It is a big race and confirms that I am back to my old level. Before the start we made a good plan and all the girls worked for me throughout the day. It was very close but luckily I could finish the job. „When I came to Italy I didn’t know how my shape would be after my injury and to win this stage ahead of Vos feels like a relief. This was my first goal after the crash and so it’s good to get it under my belt. „It’s been a good weekend for the team, unfortunately I didn’t see Marcel’s stage win yesterday as we were travelling but it’s still inspiring and motivating. Tomorrow will be a bit tougher so we will see how that goes and after that there’s one more flat stage were I can sprint again.“ Kirsten now leads the points competition in Italy but Vos will wear the leaders yellow jersey thanks to bonus seconds she picked up during the stage.

Österreich-Rundfahrt: Seeldraeyers siegt zum Auftakt am Kühtai vor Zoidl

Der Belgier Kevin Seeldraeyers siegte beim Auftakt der 65. Int. Österreich Rundfahrt von Innsbruck auf das 2.020 Meter hoch gelegene Kühtai (134,9km). Den zweiten Platz und das „Wiesbauer“-Bergtrikot eroberte Staatsmeister Riccardo Zoidl! Unmittelbar nach dem Start in Innsbruck bildete sich eine vierköpfige Spitzengruppe, die sich im Laufe der ersten beiden von sechs Runden um Kematen und Axams bildete. Neben den beiden Österreichern Josef Benetseder (WSA) und Stefan Praxmarer (Tirol Cycling Team) waren auch der Deutsche Florian Bissinger (Vorarlberg) und Antonio Parrinello (Androni) vertreten. Sie bauten ihren Vorsprung auf über sechs Minuten aus. Die Ausreißer hielten sich tapfer vorne, doch in der letzten Runde, kurz vor dem 20 Kilometer langen und 6,5 Prozent steilen Schlussanstieg nach Kühtai wurden sie gestellt und das Rennen begann von Neuem. Es entwickelte sich ein spannendes Ausscheidungsrennen. Durch das hohe Tempo dezimierte sich das Feld. Rund sechs Kilometer vor dem Ziel blieben fünf Mann über und der belgische Omega-Profi Dries Devenyns attackierte. Er wurde wieder gestellt und 800 Meter vor dem Ziel setzte der 27-jährige Seeldraeyers die richtige Attacke und rettete acht Sekunden auf Riccardo Zoidl vom Team Gourmetfein Simplon ins Ziel. Dritter wurde Sky-Profi Joseph Lloyd Dombrowski mit 13 Sekunden Rückstand. „Heute früh hat unser Teamchef Alexander Winokurow noch mit mir gesprochen und mir von Kessiakoffs Toursieg vor zwei Jahren erzählt. Damit hat er uns gehörig Druck gemacht“, scherzte der Belgier im Ziel. Er meinte weiter: „Zoidl war extrem stark und ich dachte eigentlich, dass er die Etappe gewinnt. Kurz vor dem Ziel hab ich alle mit einer Attacke überrascht und brachte meinen Vorsprung ins Ziel.“ Zoidl überglücklich – taktisch gute Ausgangslage. Absolut happy war der 25-jährige Oberösterreicher Riccardo Zoidl, der auch das „Wiesbauer“-Bergtrikot eroberte, im Ziel: „Dieser zweite Platz zählt für mein Team und mich vielleicht noch mehr als der Sieg. Denn damit können wir morgen Astana die Arbeit im Feld überlassen. Wichtig ist jetzt in Hinblick aufs Gesamtklassement, dass ich den morgigen Tag überstehe.“ Im vergangenen Jahr belegte Zoidl am Kitzbüheler Horn den 16. Platz, aber „heuer bin ich sicher stärker drauf und im letzten Jahr fuhr ich auf der ersten Etappe lange in der Fluchtgruppe, was sehr viel Kraft gekostet hat.“ In der „Sport Eybl“-Punktewertung führt der neue Mann in Gelb Kevin Seeldraeyers. Bester Jungprofi (U25) ist der US-Amerikaner Joseph Lloyd Dombrowski.

1. Etappe im ORF
Die Zusammenfassung der ersten Etappe wird zwischen 19:30 und 19:55 Uhr auf ORF eins gebracht und von 20:15 bis 20:35 Uhr auf ORF Sport Plus.

Morgen geht’s aufs Kitzbüheler Horn
Die zweite Etappe wird um 11:00 Uhr beim Landestheater in Innsbruck gestartet. Nach den „Sport Eybl“-Sprintwertung Schwaz und Kirchbichl folgen die ersten beiden „Wiesbauer“-Bergwertungen Itter und Hopfgarten. Nach dem Brixental wird die 3. „Sport Eybl“-Sprintwertung nach 104,7 Kilometern ausgefahren, ehe der 7,1 Kilometer lange und maximal 22,3 Prozent steile Schlussanstieg zum Alpenhaus am Kitzbüheler Horn folgt. Nach 157,4 Kilometern wird kurz nach 15:00 Uhr der Etappensieger feststehen.

Homepage: www.oesterreich-rundfahrt.at

Klappe halten! Zuschauen!

Als Radsport-Liebhaber hat man es derzeit nicht leicht. Regelmäßig vor der Tour de France wird man von allen möglichen Leuten auf neue Doping-Enthüllungen hingewiesen. Besonders schlimm sind die so genannten Fussballfans, nichts gegen Fussball, schaue ich auch gerne an. Aber wenn ich mir so Sachen anhören muss wie, schaust du noch Radsport?? Die sind doch alle gedopt usw., dann könnte ich kotzen, dabei wäre es die Pflicht der Medien nicht nur auf den Radsport einzuknüppeln, nein man könnte auch mal eine längere Abhandlung, wie sie der mitteldeutsche Rundfunk in einem Podcast gemacht, recherchieren. Aber Fussball ist Quotensport, spült Geld in die Kassen und da sind dann alle brav, es gibt keine Doper und auch keine Schwulen. Sicherlich waren die Geständnisse von Ulrich, Kopp und den Rabobank-Holländer so kurz vor der Tour nicht besonders schlau, aber Neues ist da auch nicht ans Licht gekommen. Den Podcast des MDR kann man sich hier anhören . Und an alle, die kein gutes Haar am Radsport im Allgemeinen und an der Großen Schleife durch Frankreich im Besonderen lassen: Klappe halten! Zuschauen! Es soll Leute geben die sich dafür extra Urlaub nehmen.

Andy Eyring (Bergamont): Weiterhin im Weltcup auf Platz 10

Eine Woche nach seinem zweiten Platz beim Auftakt der belgischen Citysprint-Serie konnte Andy Eyring (24) seinen Erfolg wiederholen: in Rotterdam belegte der Münnerstädter Mountainbiker erneut den zweiten Platz und belegt nun hinter dem Belgischen Meister Fabrice Mels auch den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Bei dem spektakulären Rennen in der Rotterdamer Innenstadt konnte der Deutsche Vizemeister im Sprint unter anderem Vize-Welt- und Vize-Europameister Mihal Halzer aus Slowenien hinter sich lassen.130615_7194_by_Maasewerd

Doch die Sprint-Strecke beim Weltcup im norditalienischen Val di Sole war komplett anders gestrickt: in dem Hochtal westlich von Trient führte der Kurs ein ganzes Stück bergab, ehe er auf den FourCross-Kurs mit seinen künstlichen Wellen und schnellen Kurven einbog und anschließend auf eine lange Zielgerade führte. Zwar schaffte es Eyring wie in den Weltcups zuvor bis ins Viertelfinale der besten 16 – doch dann war erneut Schluss: „Die Höhenmeter waren hart, und ich fühlte mich schon vorher nicht richtig fit“, berichtete Eyring später: „Die drei Runden bis zu meinem Ausscheiden – das qualifizierende Einzelzeitfahren, das Achtel- und zum Schluss das Viertelfinale haben mich richtig Kraft gekostet, so viel, dass ich es dann auch am Samstag beim Weltcup über die olympische Distanz noch spürte.“

Doch bereits auf der Startrunde warf ihn ein Massensturz im Startgedränge aus der Bahn: „Plötzlich lag ich neben der Strecke“, musste Eyring überrascht feststellen. Eyring nahm zwar den Kampf von hinten wieder auf, doch Schmerzen im Knie als Folge des Sturzes und die „Mega-Müdigkeit“ vom Sprint ließen das Unternehmen aussichtslos erscheinen. „Ich habe mir überlegt, ob es in Hinblick auf die Europameisterschaft in Bern nicht sinnvoller wäre, auszusteigen und sich ordentlich zu erholen, um dann in der Schweiz frisch an den Start gehen zu können.“ Der Sportler vom RWV Haselbach entscheid sich dann tatsächlich dafür, das Rennen im Val di Sole vorzeitig aufzugeben.

Doch auch in Bern – erneut eine Woche später – war dem Franken das Glück nicht hold: beim erstmals bei einer Europameisterschaft ausgetragenen Sprint krachte Andy Eyring am Ende der langen Startgeraden vor dem Berner Bundeshaus beinahe ungebremst in die Gitterabsperrungen, nachdem die Vorderbremse versagt hatte: „Ich habe später festgestellt, dass irgendeine schmierige Substanz auf den Bremsbacken war“, konstatierte Eyring am nächsten Tag. Zwar verletzte er sich bei der Aktion nicht, doch der Traum von einer Finalteilnahme bei den Sprint-Europameisterschaften vor vielen tausend Radsportfans, die in der Berner Innenstadt dem Spektakel zusahen, war schon nach zweihundert Metern geplatzt.

So lagen die letzten Hoffnungen auf dem Cross-Country-Rennen am Sonntagnachmittag. Knapp 20.000 Menschen hatten sich auf dem Berner Hausberg, dem Gurten, eingefunden, um den Schweizer Weltmeister Nino Schurter auch auf seinem Weg zum Europameister zu unterstützen. Doch am Ende siegte sein Dauerkonkurrent, der Franzose Julien Absalon. Und auch für Andy Eyring  ging sein Wunsch nach einer guten Platzierung nicht in Erfüllung: nachdem er sich auf den drei Startrunden schon weit nach vorne gearbeitet hatte: „Schon am Ende der ersten regulären Runde macht der Rücken zu – und ich habe ein Park-Ticket gezogen: alle sind an mir vorbei gefahren.“ Eine Runde später gab Andy Eyring das Rennen frustriert auf. „Offensichtlich hatte ich nach den Erfolgen im Frühjahr ein wenig das Rückentraining vernachlässigt, da ich nach dem Winter, wo ich im Kraftraum ziemlich viel für die Wirbelsäulenmuskulatur gemacht habe, keine Probleme hatte“, musste Eyring selbstkritisch einräumen.

Doch trotz der Rückschläge blickt Andy Eyring zuversichtlich nach vorne: „Ich weiß jetzt, woran ich arbeiten muss: denn die Form stimmt eigentlich.“ Sein Ziel: die Deutsche Meisterschaft in Bad Salzdetfurth am 14. Juli: „Vielleicht klappt’s ja 2013 endlich mit einer Medaille“, so Eyring, der im vergangenen Jahr den undankbaren vierten Platz belegt hatte. Vorher steht am kommenden Wochenende aber noch das Bundesliga-Finale in Saalhausen im Sauerland auf dem Programm, mit Sprint am Samstag und Cross-Country-Rennen am Sonntag. „Da wird man dann sehen, wo ich stehe.“

 

Text+ Foto: Armin M. Küstenbrück/Massewerd

 

Thüringer Innenminister Jörg Geibert und Hanka Kupfernagel – Gäste auf der Pressekonferenz der 26. Internationale Thüringen-Rundfahrt der Frauen 2013

Nach einem Frühjahr, das es nicht gut mit ihr meinte, freut sich eine von Deutschlands bekanntesten Radsportlerinnen auf die heimischen Straßen, will sich aber selbst überraschen lassen, wie gut es bei ihr Mitte Juli läuft. Ihr Team RusVelo sagte wegen durch Krankheit dezimierter Mannschaft gleich mehrere der Frühjahrsklassiker ab. Deshalb gingen der am letzten Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft Vierte im Einzelzeitfahren Gewordenen „die Rennen aus“, wie sie auf ihrer Homepage schreibt.

25. Thüringen Rundfahrt der Frauen - 16.07.2012 - Prolog in ZwickauOhne die Rennkilometer, die sie gern in der Frühsaison gehabt hätte, fühlt sich die Wahlbadnerin zwar nicht optimal vorbereitet für eine schwere Rundfahrt, will es sich aber trotzdem nicht nehmen lassen, am 15.07.2013 in Schleusingen am Start zu stehen. Im vergangenen Jahr trug sie nach dem Prolog in Zwickau das Gelbe Sparkasse-Trikot der Führenden und musste es ausgerechnet in ihrer Heimatstadt Neustadt/Orla an die Schwedin Emma Johansson abgeben. Bei gleicher Zielzeit entschieden die Bonifikationen gegen sie.

Weiter gehende Gedanken um das Gesamtklassement macht die Gesamtsiegerin der Internationalen Thüringen-Rundfahrt der Frauen von 1999 sich in diesem Jahr nicht. Der wichtigste „Termin“ ist für sie wohl der 18.07.2013. Die vierte Etappe geht als Einzelzeitfahren über 21 km rund um ihre radsportliche Heimat Gera. Für die Weltmeisterin in dieser Disziplin 2007 in Stuttgart dürfte das Ansporn genug sein.

Bei der Thüringen-Rundfahrt wird sie für die deutsche Nationalmannschaft an den Start gehen.

Neunter Weltmeistertitel für Gunn-Rita Dahle Flesjå

Auch mit 40 Jahren ist Gunn-Rita Dahle Flesjå noch kein bisschen müde. Die Norwegerin vom MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM sicherte sich im österreichischen Kirchberg den neunten Weltmeistertitel ihrer Karriere und den fünften in der Disziplin Marathon. Auf die Damen warteten bei den Marathon-Weltmeisterschaften in Kirchberg 85 Kilometer und 3700 Höhenmeter, und zudem zeigte sich das Wetter für Ende Juni von der garstigen Seite. Schon nach wenigen Kilometern sorgten die Norwegerinnen Kristin Aamodt und Borghild Loevset für ein hohes Tempo, und damit bereiteten die beiden das Terrain vor für den Angriff von Gunn-Rita Dahle Flesjå. Und die Fahrerin vom MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM ließ am ersten Berg alle Konkurrentinnen stehen. „Unsere Taktik war klar: Ich wollte schon im ersten, sieben Kilometer Anstieg hinauf zur Choralpe voll attackieren, weil die reinen Marathon-Spezialistinnen etwas länger brauchen, um voll in Fahrt zu kommen“, blickte Dahle Flesjå auf ihr Rennen zurück und war dabei mehrmals den Tränen nahe. „Diese Taktik ist perfekt aufgegangen, und ich konnte mich von den anderen Fahrerinnen absetzen und in der Folge meinen Vorsprung verwalten.“ Oben auf der Choralpe hatte Gunn-Rita Dahle Flesjå bereits einen Vorsprung von gut zwei Minuten auf ihre stärkste Verfolgerin, die Britin Sally Bigham.Dieser Vorsprung sank zwischenzeitlich auf 30 Sekunden , und die Norwegerin hatte zu beißen. „Die Strecke war extrem, das stete Auf und Ab enorm anstrengend, und das ganze Rennen stand für mich mehrmals auf der Kippe. Aber ich wusste, dass meine Konkurrentinnen genauso am Leiden waren wie ich. Und ich habe mich darauf konzentriert, wegen der tiefen Temperaturen genug zu essen, um keinen Hungerast zu erleiden.“ In der letzten Abfahrt in Richtung Ziel gab Dahle Flesjå ihrem MERIDA Big.Nine nochmals richtig die Sporen. So erreichte sie nach etwas über viereinhalb Stunden Kirchberg mit fast vier Minuten Vorsprung. „Der Gewinn dieses Titels, meines fünften Weltmeistertitels im Marathon, war eines meiner beiden großen Ziele in diesem Jahr, und dafür habe ich auf den Start an den Crosscountry-Europameisterschaften verzichtet“, so Dahle Flesjå nach dem Rennen. „Als ich gesehen habe, dass ich mit der Startnummer 40 ins Rennen gehe, habe ich das als gutes Zeichen gewertet. Denn vor Jahren hab ich mir das Ziel gesetzt, als erste Frau mit 40 Jahren noch einen Weltmeistertitel zu gewinnen. Und nun ist mir das gelungen, es ist einfach überwältigend.“ Da Gunn-Rita Dahle Flesjå in der vergangenen Saison mit ihrem 28. Laufsieg im Worldcup einen Uralt-Rekord von Juliana Furtado aus den 90er Jahren egalisiert hat, ist ein weiteres, großes Ziel der Fahrerin vom MULTIVAN MERIDA BIKING TEAM klar.