Archiv für den Tag: 16. Dezember 2016

Sechs rad-net ROSE-Fahrer bei der Omnium-DM am Start


Lucas Liß wurde 2015 bei der Omnium-DM Deutscher Vizemeister. Foto: Mareike Engelbrecht

Am Samstag findet in Frankfurt an der Oder die letzte Deutsche Meisterschaft des Jahres statt. In der Oderlandhalle werden die Titel im Omnium vergeben – mit dabei auch die sechs Rennfahrer des rad-net ROSE Teams Maximilian Beyer, Henning Bommel, Lucas Liß, Theo Reinhardt und Kersten Thiele. Die Olympiastarter bestreiten bei der DM ihr erstes Bahnrennen seit den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.

Im vergangenen Jahr belegte das rad-net ROSE Team durch Lucas Liß und Domenic Weinstein die Plätze zwei und drei, in diesem Jahr soll wieder der Titel her. «Ganz klar, wir wollen das Ding gewinnen», sagt Sven Meyer, Sportlicher Leiter des rad-net ROSE Teams. Auf wen das deutsche Continental-Team setzt, das wird sich aber erst im Rennen entscheiden. «Wir warten ab, wie die ersten zwei Rennen verlaufen und dann sehen wir, welcher unserer Fahrer die Chance auf den Sieg hat.»

Für Meyer ist der Kapitän auch schwer auszumachen, da die Meisterschaft erstmals nach dem neuen UCI-Reglement gefahren wird, das heißt, dass das Omnium nicht mehr aus sechs, sondern nur noch aus den vier Wettbewerben Scratch, Temporunden, Ausscheidungsfahren und Punktefahren an einem Tag besteht.

Gespannt ist Sven Meyer auch, wie sich der künftige rad-net ROSE-Fahrer Bastian Flicke schlagen wird. «Es ist seine erste Deutsche Meisterschaft in der Elite-Klasse. Ich bin gespannt, wie er in der neuen Rennklasse fährt.»

Los geht es mit dem Bahn-Vierkampf Samstag, den 17. Dezember, um 18 Uhr mit dem Scratchrennen. Die Entscheidung im abschließenden Punktefahren wird gegen 22:30 Uhr erwartet.

Rücktritt vom aktiven Leistungssport Mountainbiker Thomas Hartmann setzt sich nach über 40 Jahren Karriere neue Ziele

Nach seiner Ankündigung einer Karriereunterbrechung vom August diesen Jahres konnte man schon damit rechnen und nun hat Thomas Hartmann auf seiner Homepage den Rücktritt vom aktiven Leistungssport erklärt. Damit endet eine sportliche Karriere, die über 40 Jahre lang angedauert hat. Aus dem alpinen Skirennsport kommend, wechselte der geborene Münchner im Alter von 20 Jahren spät in den Radsport.

Die wertvollsten Momente seiner mit 800.000 Radkilometer untermauerten Laufbahn inklusive einer langen Phase als Berufsfahrer auf der Straße waren sicherlich die Titel eines Europameisters und Vize-Europameisters, sowie dreier Deutscher Vizemeister. Stolz ist Hartmann besonders auf die Erfolge in internationalen Zeitfahren, bei denen er seine Zugehörigkeit zur erweiterten Weltspitze in dieser Disziplin unter Beweis stellen konnte.

Einsätze bei Olympia und Weltmeisterschaften blieben ihm trotz erbrachter Qualifikationen allerdings verwehrt. Rund zwei Dutzend Landesmeistertitel auf Straße, Bahn und mit dem MTB sprechen für Vielseitigkeit und die vielen Jahre an der Spitze für Konstanz. Das letzte Jahrzehnt gehörte dem MTB und der Geländeradsport gab seiner späten Karriere nochmals neuen Schwung. Somit bleibt es also bei 1.221 gefahrenen Radrennen und 211 Siegen, wobei der Wahl-Deggendorfer Erfolge aus seiner sechsjährigen Jugendkarriere als alpiner Skirennläufer gar nicht miteinbezieht.

Einer der schillernsten bayerischen Sportler der letzten Jahrzehnte wird die sportliche Bühne also verlassen. Trotz dieser langen und harten Zeit im Hochleistungsbereich mit der stets professionellen Einstellung, dem Sport alle anderen Dinge des Lebens unterzuordnen, schien das Feuer des Rennfahrers auch in diesem Jahr immer noch zu brennen. Hartmann selbst aber stellte in der Vergangenheit immer wieder klar, daß dieser status quo mit dem Fortschreiten der eigenen geistigen Entwicklung nicht ewig andauern kann und daß eine sichere existentielle Lebensgrundlage vorhanden sein muß.

Seit Ende Juni ist Hartmann für viele überraschend wieder bei der Bundeswehr und wird derzeit als Hauptmann im Dienstverhältnis eines Langzeit-Wehrübenden mit Option einer Stabsoffiziersverwendung an der Universität der Bundeswehr in München eingesetzt. Neben seiner neuen, herausfordernden und gleichzeitig befriedigenden Aufgabe wird ihm die Möglichkeit gegeben, ein auf der Grundlage seiner Qualifikation als Diplom-Trainer begonnenes Fernstudium der Sportwissenschaften abzuschließen. Eine Option einer weiteren akademischen Teilfokussierung neben dem Soldatenberuf scheint grundsätzlich vorstellbar, dabei gehen die Gedankenspiele in Richtung einer Promotion in einem radsportspezifischen Thema.

Ereignisreiche Monate liegen hinter Hartmann, der viel nachgedacht und bilanziert hat. Schlußendlich sind die sich bietenden Chancen aber einfach zu groß, um sie für eine Fortführung einer semi-professionellen sportlichen Spätherbstkarriere im gewohnten Stil, unter großen Entbehrungen und bei Inkaufnahme von erheblichen Nachteilen, zu opfern. Die Zeit scheint reif und aktiver Radrennsport fühlt sich vor diesem Hintergrund nicht mehr richtig an.

Dankbar für die vielen erfüllenden Jahre im Sport wird der Vollblutathlet seiner Passion auch weiterhin frönen. Statt harter Rennen sind jetzt fahrtechnisch fordernde MTB-Freeride-Touren angesagt, daneben werden selbstverständlich regelmäßig und so oft als möglich das CrossCountry-Bike, das Rennrad und die Langhantel bewegt!
Text/Foto: Thomas Hartmann