Eine große Fluchtgruppe von 54 Fahrern bestimmt über lange Zeit die Etappe. BORA – hansgrohe verpasst die Gruppe und arbeitet gegen Ende im Feld, um den 15. Gesamtrang von Emanuel Buchmann zu verteidigen. Buchmann gelingt es am Ende mit letzter Kraft, am Anstieg zum Izoard, den Rückstand in Grenzen zu halten und Platz 15 zu verteidigen.
Auch heute mussten die Fahrer hoch hinaus, denn die 18. und letzte Bergetappe der Tour endete auf dem 2360m hohen Col d’Izoard. Vom Start in Briancon führte die 179,5km lange Strecke zuerst leicht abwärts, bevor es über eine Bergwertung der 3. Kategorie und den Zwischensprint des Tages auf den Col de Vars ging. Nach einer weiteren Abfahrt folgte im Anschluss der letzte harte Anstieg der Tour 2017.
Nachdem Emanuel Buchmann sich gestern auf den 15. Rang in der Gesamtwertung verbessern konnte, wollte der Ravensburger auch heute zeigen, dass ihm nicht mehr viel fehlt, um ganz vorne mitzuhalten. Wenn möglich, wollte Buchmann heute versuchen endlich die richtige Gruppe zu erwischen, um am Ende das Rennen von vorne mitbestimmen zu können.
Auch die letzte Bergetappe entwickelte sich nicht anders als die Vorangegangenen. Viele Attacken gleich zu Beginn sorgten für hohes Tempo, doch diesmal war die Gruppe die sich absetzen konnte mit 54 Fahrern sehr groß. Leider verpasst Emanuel Buchmann auch diesmal den Sprung in die Spitze, keiner der sechs BORA – hansgrohe Profis war vorne mit dabei. Bei Rennkilometer 25 war der Vorsprung der Gruppe bereits auf 2:40 angewachsen und stieg weiter an.
Bei rund 8 Minuten war der Höchststand des Abstandes zwischen Spitze und Feld an der Sprintwertung des Tages erreicht. Im Peloton kontrollierte wie gewohnt Team Sky rund um C. Froome das Geschehen, nun begann aber auch BORA – hansgrohe sich an der Tempoarbeit zu beteiligen, denn mindestens 3 Fahrer in der Spitzengruppe waren für den 15. Rang von Emanuel Buchmann in der Gesamtwertung eine Gefahr. Am Gipfel des Col de Vars war der Vorsprung der Spitze, die nun aus nur noch 4 Fahrern bestand, auf 6 Minuten gesunken.
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Am Schlussanstieg entbrannte der erwartete Kampf um den Gesamtsieg. AG2R erhöhte das Tempo 20km vor dem Ziel und nach und nach fielen Fahrer zurück. Emanuel Buchmann konnte sich lange in der Gruppe um Froome halten. Erst 10km vor dem Ziel ließ der Ravensburger abreißen, und erreichte das Ziel am Ende als 31. Den Etappensieg holte W. Barguil mit einer Attacke auf den letzten 5km. C. Froome verteidigte seine Gesamtführung.
„Ich hatte heute richtig schlechte Beine. Von Beginn der Etappe war ich im hinteren Teil des Feldes, ich konnte einfach nicht nach vorne fahren, darum habe ich auch wieder die Gruppe verpasst. Im Verlauf der Etappe ging es dann etwas besser. Am Ende habe ich mich so lange gehalten als möglich, 10km vor dem Ziel bin ich dann meinen eigenen Rhythmus gefahren. Ich bin froh meinen 15. Rang behalten zu haben, mehr war heute nicht drin, das war das Maximum“, so der sichtlich gezeichnete Buchmann nach der Ziellinie.
Patxi Vila, sportlicher Leiter, fasste den Tag wie folgt zusammen: “Es war das erwartete, harte Finale in den Alpen, und nach 3 Wochen waren alle schon entsprechend vorbelastet. Wie in den letzten Tagen ging früh eine große Gruppe, und wir wollten eigentlich mit mehreren Fahrern vertreten sein. Emanuel und Marcus haben ihr Bestes probiert, nachdem die Gruppe bereits weggefahren war, um noch nach vorne zu kommen. Als letztlich niemand in der Gruppe war, ging es für uns nur mehr darum Emanuels 15. Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen. Emanuel und alle Teammitglieder haben am Ende alles gegeben und es ist uns gelungen.“
Morgen folgt die letzte Überstellungsetappe der diesjährigen Tour. Es ist möglich, dass auf dem welligen Kurs wieder eine Gruppe durchkommt. Aber auch die Sprinter im Feld haben morgen alle Chancen den Sieg in Salon-de-Provence zu erringen.