Am vergangenen Wochenende wurden in Niederösterreich die 5. Rennradtage Langenlois ausgetragen. Hierbei waren an drei Tagen 4 Rennen zu bestreiten. Marlen Schulz vom Team Baier Landshut stellte sich hier einem internationalen, 83-Frau starken Feld aus insgesamt 13 Nationen.
Als Auftakt stand am Freitag eine 100km lange, flache Strecke auf dem Programm, welche wegen Kälte, orkanartigen Böen und über 100 Liter Regen pro Quadratmeter auf 67km verkürzt wurde. Sämtliche Attacken blieben bis zum Schluss erfolglos, sodass es auf der Zielgeraden unter den ersten 55 Fahrerinnen zum Massensprint kam. Konnte sich Schulz bis dahin sehr gut im Feld mitbewegen, so machte sich doch am Schluss die fehlende Rennroutine bemerkbar, um sich weiter vorne zu platzieren. Sie kam dennoch als 46. und mit einem Rückstand von nur 3sec auf die Führende ins Ziel.
Am Samstagvormittag ging es dann bei knapp 8 Grad, Wind und immer noch starkem Regen auf die verwinkelte 17km lange Zeitfahrstrecke. Marlen hatte hier hart zu kämpfen und war mit ihrer Zeit von 27:24 min und 3 verlorenen Plätzen in der Gesamtwertung nicht ganz zufrieden. Umso größer war die Motivation für die bevorstehenden beiden Bergrennen.
Am Abend hatte es immer noch nicht aufgehört zu regnen und so stürzten sich die nun noch 78 Fahrerinnen erneut in die Regenschlacht. Zu bewältigen war ein Massenbergsprint von 12km mit 304 Höhenmetern. Die ersten 6 flachen Kilometer wurden zügig, aber geschlossen zum Fuß des Bergs gefahren. Schnell zog sich das Feld auseinander und Marlen konnte in der Gesamtwertung wieder 2 Plätze gut machen.
Mit Platz 47 in der Gesamtwertung nach den ersten beiden Tagen wollte sich Marlen nicht zufrieden geben und war hochmotiviert für das letzte, 92km lange Rennen am Sonntag. Mit knapp 1400 Höhenmetern stand den 71 übrig gebliebenen Fahrerinnen keine leichte Aufgabe bevor, zumal auch die Abfahrten beim immer noch anhaltenden Regen höchste Konzentration erforderten. Das Tempo auf den vier Runden wurde stetig höher, eine Spitzengruppe konnte sich aber erst Anfang der letzten Runde absetzen. Durch gute Führungsarbeit schloss die 12-Frau große Verfolgergruppe, in der auch Marlen war, das Loch zu den Führenden schnell. Nach der finalen, kurvigen Abfahrt kam es zum Zielsprint, wo Marlen nur 7sec hinter der Ersten als 27. ins Ziel kam.
Mit dieser guten Platzierung schob sich Schulz im Gesamtklassement vom 47. auf den 33. Rang und konnte sich als 9. Deutsche in diesem stark besetzten Frauenfeld als einzig übriggebliebene Einzelfahrerin behaupten.