Der Münnerstädter Sprint-Spezialist zeigt nach dem fünften Platz bei der Weltmeisterschaft auch im belgischen Gent eine starke Leistung und zeigt sich daher optimistisch für das Weltcup-Finale am kommenden Wochenende in Hafjell / Norwegen
Einen spannenden Wettstreit durften die Zuschauer beim Finale des CityMountainBike-Cups im belgischen Gent erwarten, schließlich trafen erneut die beiden Protagonisten dieser Sprint-Rennserie aufeinander: der junge Belgische Meister Fabrice Mels und der Fünfte der Weltmeisterschaften und Deutsche Vizemeister Andy Eyring vom Team Bergamont. Beide erreichten problemlos das Große Finale, beide hatten zu diesem Zeitpunkt noch die Chance, die Gesamtwertung der Serie zu gewinnen. Der Tages- und der Gesamtsieger mussten also auf den letzten zwei Runden durch die Genter Altstadt ermittelt werden. Mit von der Partie waren die beiden Niederländer Jeroen van Eck und Dennis Ebert, der Eyring bereits im Halbfinale geschlagen hatte und so seine starke Form bewiesen hatte: „Um ihn machte ich mir aber keine Sorgen: ich bin im Halbfinale nicht mehr voll gefahren, weil ich mich ungefährdet auch als Zweiter fürs Große Finale qualifizieren konnte“, beschrieb Eyring seine Taktik nach dem Rennen.
Im Finale allerdings wurde Eberts zum Problem: auf der ersten der beiden Runde hatte sich Eyring noch auf Platz 3 liegend zurückgehalten: er wollte seine Kraft und Schnelligkeit taktisch in der zweiten Runde einsetzen: „Mein Ziel war ganz klar: ich wollte gewinnen.“ Schließlich ging es auch um ein Preisgeld von 1.000 Euro. Doch als Eyring den Niederländer, der auf Platz 2 lag, mit hoher Geschwindigkeit überholen wollte, drängte dieser beinahe in die Bande: „Auf meinem lauten Schrei hin ließ er mir genug Raum, dass ich nicht stürzte. Aber meinen Überholversuch musste ich natürlich abbrechen – und damit war Fabrice, der ja schon in Führung lag, erst einmal weg.“ Zwar kam Eyring in der nächsten Kurve dann doch noch an Eberts vorbei und verkürzte den Abstand zu Mels, erreichen konnte er ihn aber nicht mehr: „Die Beine wären gut genug gewesen“, ist sich der 24-jährige sicher. Aber auch mit dem zweiten Platz zeigte sich der Münnerstädter zufrieden: „Auch eine Woche nach der Weltmeisterschaft habe ich noch eine gute Form, auch wenn ich die Belastung und auch den langen Flug danach noch gespürt habe.“
Deswegen ist Andy Eyring auch zuversichtlich für das kommende Wochenende: in Hafjell bei Lillehammer, rund zwei Autostunden nördlich der norwegischen Hauptstadt Oslo steht am Donnerstagnachmittag das Weltcup-Finale der Sprinter an. „Dann möchte ich wie bei der Weltmeisterschaft wieder mindestens ins Halbfinale einziehen“, so Eyring, dem dieser Erfolg im Weltcup bislang noch nicht vergönnt war. Derzeit liegt Eyring auf dem zwölften Gesamtrang, mindestens zwei Fahrer vor ihm werden aber in Hafjell verletzungsbedingt nicht an den Start gehen können. „Den ersten Sprint-Weltcup unter den Top 10 abschließen zu können, ist natürlich das große Ziel“, gibt Eyring die Richtung für das Rennen am frühen Donnerstagabend vor. „Was dann am Samstag über die Olympische Distanz herauskommt, ist eher zweitrangig. Aber natürlich will ich auch da angreifen und mein Bestes geben!“