Josefine Kornmann und Tim Wollenberg haben mit der deutschen MTB-Jugendnationalmannschaft Platz drei bei der TFJV belegt. Beide trugen zum hervorragenden Ergebnis maßgeblich bei. Die „Trophée de France des Jeunes Vététistes“ (TFJV) in Mende gilt als das wichtigste und größte MTB-Rennen für Jugendfahrer in Europa.
Als Teil der schwarz-rot-goldenen Equipe wurden Josefine Kornmann und Tim Wollenberg von den BMC Rookies nominiert. Der erste Wettkampftag begann mit der Einschreibung am Vormittag. Nachmittags folgte das Staffelrennen der U13, U15 und U17, ehe abends die offizielle Eröffnung erfolgte. Beim Staffelrennen starten Mädchen und Jungen im Team. Josefine startete als erste Deutsche von Position 18. Da der Stadtkurs richtig verwinkelt war, gab es wenig Platz zum Überholen. Immer wenn Josefine sich an eine Konkurrentin herangekämpft hatte, kam wieder eine Kurve und sie musste abbremsen. Trotz dieser Schwierigkeiten konnte Josefine einige Fahrerinnen überholen und um Platz zehn übergeben. Nachdem seine Vorgänger einige weitere Platzierungen gut gemacht hatten, übernahm Tim als letzter U15er-Fahrer in der Staffel. Rasch fuhr der Rookie an das Spitzenduo heran und übergab gemeinsam an die U17-Teamkollegen. Für die Älteren war es dann nicht schwer die Führung zu übernehmen, sodass die Jüngsten aus der U13 den Sieg nach Hause fahren konnten. Am zweiten Tag stand der Orientierungswettkampf auf dem Plan. Da dies in Deutschland nicht trainiert wird, ist diese Wettkampfform gar nicht mal so einfach. Mit den französischen Karten und dem ungewohnten Kartenbild galt es in 1:15 Std. 25 Punkte anzufahren. Doch Josefine und Team ließen sich davon nicht beirren und fanden gemeinsam in einer guten Zeit alle geforderten Punkte. Dabei legten sie sogar eine größere Wegstrecke zurück als die anderen Teamkollegen. Neu gegenüber letztem Jahr war die elektronische Erfassung der Wertungspunkte mit einem elektronischen „Finger“, den man in ein Gerät rein halten musste und der dann gepiepst hat. Jeder einzelne war dann wieder am dritten Tag gefordert, als es in den Trial ging. Vier verschiedene Sektionen mit maximal sechs Punkten mussten gefahren werden. Zwei waren am Fluss, die anderen beiden in der Sportanlage von Mende. Josefine musste die Trials der U13-Jungs absolvieren. Ihr fehlte in jeder Sektion etwas, sodass am Schluss 19 Punkte auf dem Wertungszettel standen. Bei Tim wäre es super gewesen, wenn der zweite Trial nicht voll in die Hose gegangen wäre mit nur einem Punkt. Dadurch waren es nur 18 Punkte (6, 1, 5, 6). Tim ärgerte sich nicht lange, da am nächsten Tag seine Lieblingsdisziplin Cross-Country folgen sollte. Zuerst war er jedoch sauer, da er gemäß dem Ergebnis der Deutschen Meisterschaft auf die dritte, deutsche Startposition gesetzt wurde. Diese bedeutete einen Startplatz um 64. Schon auf der Schleife nach dem Start auf einer großen Wiese konnte Tim viele Konkurrenten überholen. Auch auf der Forststraße zum Eingang der CC-Runden überholte der BMC Rookie weitere Male. Tatsächlich überholte Tim bis zum Ende der ersten Runde alle vor ihm gestarteten und fuhr den Sieg nach Hause. Josefine hatte auf Platz 18 eine bessere Startposition. Ähnlich wie Tim überholte sie bereits auf der Wiese viele Gegnerinnen und schob sich auf Platz drei vor. Doch als es im Wald zum Anstieg ging, kam sie erst als Letzte. Daran war jedoch nicht die körperliche Leistung, sondern ein platter Hinterreifen Schuld. Das Malheur war ungünstigerweise auch noch weit von der Tech-Zone passiert. Immerhin konnte sich Josefine in der Folge noch bis auf Platz 28 vorkämpfen, was jedoch ihre Laune nur bedingt hob. Jene Laune sollte sich am letzten TFJV-Tag deutlich bessern. Vermutlich noch mit etwas Wut im Bauch knallte sie zweimal die Bestzeit in den Downhill-Parcours. An ihrer Zeit bissen sich sogar sehr viele Jungen die Zähne aus. Daher saß Josefine lange in der Führungsbox und unterhielt sich durch einen elsässischen Dolmetscher mit dem französischen Moderator. Da es aber lange bis zur besseren Zeit eines Jungen dauerte und es sehr heiß war, verließ Josefine die Box irgendwann. In der Box war auch Tim, allerdings nur kurz. Nachdem der erste Lauf mit zwei Stehern, da er zu schnell in die Kurven fuhr, nicht so optimal lief, sollte der zweite besser werden. Tatsächlich verbesserte sich Tim noch um zwei Sekunden, obwohl auf halber Strecke die Kette runter fiel. Danach konnte er nur noch rollen. Am Ende war es Platz vier, womit das Ziel Top Ten erreicht wurde. Dennoch war Tim etwas enttäuscht, da ohne den Ketten-Defekt mehr drin gewesen wäre. Am Ende wurden sowohl die U15-Mannschaft von Josefine und Tim sowie die gesamte Nationalmannschaft der U13, U15 und U17 jeweils Dritter. Ein tolles Ergebnis unter 24 Spitzen-MTB-Teams aus Frankreich, Spanien und Belgien. Obwohl Tim recht müde aus Mende zurückkam, wollte er dennoch am nächsten Tag beim 17. Vaterstettener Kriterium mitfahren. Noah Rupp war sowieso dabei. Das Wetter war schön und durch den frühen Start waren die Temperaturen noch moderat. Auf dem Programm standen 20 Runden à 1 km, mit Wertungen alle vier Runden. Somit mussten insgesamt fünf Wertungen über den Sieg entscheiden. Bei der ersten Wertung war Tim gleich ganz vorne, doch nahm er die Füße zu früh hoch und wurde auf der Ziellinie übersprintet. Noah holte einen Punkt. Bei der zweiten Wertung wurde Noah dann Zweiter, aber alle verschliefen den Ausreißversuch eines Mitstreiters, dessen Flucht mit dem ersten Platz belohnt wurde. In den weiteren Wertungen waren Tim und Noah zwar immer dabei, aber es reichte beim müden Tim doch nur zum dritten Platz. Noah wurde dahinter Vierter. Auch das war ein Resultat aus zu wenig Schlaf, da er mal wieder viel zu spät ins Bett ist.