Eine aufregende Woche liegt hinter Tim Wollenberg: Zum zweiten Mal war der KTM Youngster bei der Mountainbike-EM in Graz dabei. Tim hatte zwar Pech, bewies aber viel Kampfgeist.
Tim führt das Bayernteam im Teamzeitfahren an
Mit einem Teamzeitfahren begann das Unternehmen MTB-EM für den Bayernkader mit Tim. Leider schwächelte aus dem Trio die gesundheitliche gehandicapte weibliche Starterin, sodass es für das Team nur zum 31. Platz reichte. Dieser war am nächsten Tag auch der Startplatz im Staffelrennen. Tim fuhr aus der fünften Startreihe los und hatte einige Fahrer zu überholen. Im engen Startloop gelang das nicht, dafür konnte er aber im Anstieg einige Plätze gut machen, bis sich ein Konkurrent vorne stürzte und alle aufhielt. Bergab ging es wieder besser, so dass Tim auf Platz 12 übergab. Sein Teamkamerad machte bis zu seinem Platten viel gut, war zwischenzeitlich auf Rang vier. Doch ein Kettenklemmer kostete wieder viele Plätze. Die Schlussfahrerin musste dann auch wieder einige Kontrahenten passieren lassen. Am Ende reichte es dadurch nur zu einem enttäuschenden 28. Platz.
Im Geschicklichkeitsparcour unterliefen Tim leider drei Fehler
Am dritten Tag begannen die Einzelwettkämpfe mit dem MTB-Kombinationswettbewerb. Bei heißen und staubigen Bedingungen musste zuerst ein Geschicklichkeitsparcour absolviert werden. Obwohl Tim gefühlte 1.000-mal die einzelnen Disziplinen trainiert hatte, kassierte er am Ende doch drei Fehler. Dadurch hatte er eine Minute Startrückstand auf die Führenden im anschließenden CC-Rennen über nur zwei Runden. Dementsprechend begann Tim seine Aufholjag mit und schloss in der ersten Runde die Lücke zum vorher gestarteten Block. Am Ende belegte er Platz 17 und war damit bester Deutscher.
Weiter ging es am nächsten Tag mit dem Marathon. Es ging einmal lange bergauf und einmal schnell bergab. Der Anfang verlief gut: Tim konnte mit seinem Tempo bis Platz zehn vorfahren, als kurz vor dem letzten Steilstück von hinten ein paar Schnelle wieder vorbeizogen. Damit war es dann doch wieder nur Platz 22 im Ziel.
Am letzten Tag der EM stand noch einmal ein XCO-Rennen über eine kurze und zwei normale Runden auf dem Programm. Es war immer noch heiß und staubig. Tims Plan war, die erste kurze Runde nicht zu schnell anzugehen und dann anzugreifen. Das gelang auch prima: Am Ende der ersten Runde lag er auf Platz zwölf und seine Beine fühlten sich super an. Doch direkt nach der Zieldurchfahrt bemerkte Tim einen platten Hinterreifen. So lief er bis zur Techzone oben am Berg, gefühlt eine halbe Ewigkeit. Dort bekam Tim ein neues Hinterrad, doch leider nicht sein eigenes, denn das war unten. Die Bremse schliff, aber jetzt wollte der KTM Youngster nur noch der 80-%-Regel entgehen und das Rennen zu Ende fahren. So überholte er noch einige Fahrer und schaffte es in die letzte Runde und am Ende auf Platz 76 von 125 gestarteten Fahrern. „Es war eine super anstrengende Woche, aber ich bin auch noch nie mit so vielen erstklassigen Fahrern an der Startlinie gewesen“, bilanzierte Tim am Ende. Für seinen Kampfgeist im letzten Wettbewerb wurde der Youngster dann noch ausdrücklich vom Landestrainer gelobt. Immerhin ein kleiner Trost.