Comeback: Bernhard Kohl gewinnt „SuperGiroDolomiti“

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Bernhard Kohl vor dem Start (Copyright Expa Pictures)_800x533

Ehemalige Radprofis haben die 2. Auflage des Extremmarathons „SuperGiroDolomiti“ in Osttirol dominiert: Nach anfänglich perfektem Radlerwetter gewann Bernhard Kohl nach 232 Kilometern und 5.234 Höhenmetern mit über 13 Minuten Vorsprung vor Daniel Rubisoier und Ex-Profi Stefan Kirchmair. Über die klassische Dolomitenradrundfahrt (112 Kilometer) jubelte bei starken Regengüssen Lokalmatador Thomas Blassnig über seinen ersten großen Marathontriumph.

Knapp 2.000 Teilnehmer nahmen am Dolomitenradrundfahrtswochenende in Lienz teil! Neben den Kinderbewerben, die gestern auf dem prall gefüllten Hauptplatz über die Bühne gingen, standen heute mit dem neuen Extremmarathon „SuperGiroDolomiti“ und der 28. Dolomitenradrundahrt die sportlichen Highlights auf dem Programm. Bei „SuperGiroDolomiti“, der die Europaregionen Osttirol, Kärnten und das Friaul verband und über zahlreiche Pässe führte, sorgten gleich zu Beginn zwei Ex-Radprofis die Akzente: Bernhard Kohl und Stefan Kirchmair, zweimaliger Sieger des Ötztaler Radmarathons und ehemaliger Triumphator bei der Dolomitenradrundfahrt, setzten sich rasch ab. Bei Kötschach-Mauthen, nach rund 150 Kilometern, attackierte der Niederösterreicher Bernhard Kohl und sollte sich bis ins Ziel nicht mehr einholen lassen.


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Featurefoto mit Stefan Kirchmair an der Spitze (Copyright Expa Pictures)_800x539

Kohl gewinnt vor Rubisoier und Kirchmair
Bei Volksfeststimmung und vielen Zuschauern trotz des Regens baute Kohl seinen Vorsprung auf Kirchmair immer weiter aus. Ab rund 70 Kilometer vor dem Ziel fuhr Kohl einem ungefährdeten Sieg entgegen. Dahinter spielten sich Dramen ab: Marathon-Staatsmeister Markus Feyerer aus der Steiermark, der lange an der dritten Stelle lag, erwischte den „Mann mit dem Hammer“ und auch Stefan Kirchmair konnte sein Tempo nicht halten. Er wurde dann noch knapp vom Fulpmeser Daniel Rubisoier um sechs Sekunden abgefangen. Rubisoier hatte im Ziel 13:02 Minuten Rückstand auf Kohl, dessen Fahrzeit 7:32,15 Stunden betrug. Hinter Kirchmair landete noch Markus Feyerer mit 15:49 Minuten Rückstand an der vierten Stelle.

Kohl: „SuperGiroDolomiti steht Tour de France-Etappen um nichts nach“
Bernhard Kohl gewann heute den derzeit schwersten Radmarathon im Alpenraum. Im Vorjahr wurde „SuperGiroDolomiti“ zum ersten Mal veranstaltet. „Wir haben wieder ein Top-Event organisiert und mein Dank gilt den zahlreichen Helfern aus Österreich und Italien. Bereits nach einer Dreiviertel Stunde Rennzeit hat es stark zu regnen begonnen und alle haben an einem Strang gezogen, um unter diesen Bedingungen ein perfektes Rennen abzuliefern“, sagt Organisator Franz Theurl. Bernhard Kohl selbst freute sich nach seinem Erfolg, obwohl er Zeit zum Verkraften der Tortour braucht: „Nach so einer Runde ist man nicht so schnell wieder fit. Es war das härteste Rennen, das ich seit sehr langer Zeit gefahren bin. Dann kam noch das Wetter dazu. Von den Höhenmetern und der Strecke ist „SuperGiroDolomiti“ mit einer sehr schweren Tour de France-Etappe vergleichbar. Wenn man in Österreich so etwas erleben will, muss man hier mitfahren. Die Strecke ist auch landschaftlich ein Traum.“

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Zieleinlauf von Bernhard Kohl (Copyright Expa Pictures_411x600

Lokalmatador Blassnig dominiert Dolomitenradrundfahrt
Thomas Blassnig vom Team RC Fitstore24 hat die 112 Kilometer lange 28. Dolomitenradrundfahrt klar dominiert! Der 27-jährige aus St. Veit im Defreggental setzte sich schon beim ersten Anstieg am Gailbergsattel vom Feld ab und fuhr zwischenzeitlich einen Vorsprung von zwei Minuten heraus. Über den Kartitscher Sattel zurück nach Lienz baute er schließlich seinen Vorsprung auf die rund 20 Verfolger auf 5:40 Minuten aus! Zweiter wurde Helmut Jost aus Hermagor, Dritter der Lienzer Felix Gall. „Ich bin mein Tempo gefahren, hab nur auf meine Watt-Leistung geschaut. Und plötzlich war ich alleine und habe voll durchgezogen“, freute sich Blassnig über seinen ersten großen Marathonsieg.

Durch den teils strömenden Regen wurden die Rennen über beide Distanzen noch zusätzlich technisch anspruchsvoll. „Organisatorisch ist alles wie am Schnürchen gelaufen und zum Glück kam es aufgrund des starken Regens zu keinen gröberen Stürzen“, sagte OK-Chef Franz Theurl. Einzig Dolomitenradrundfahrt-Vorjahressiegerin Simone Käferböck wurde Opfer der Witterungsbedingungen: Mit über zwei Minuten Vorsprung bei den Damen stürzte sie und gab das Rennen auf.

Alle Ergebnisse zur Dolomitenradrundfahrt und „SuperGiroDolomiti“: http://www.pflanzl.info/20150614lienz.html