Davide Formolo wird Achter in Sappada, Patrick Konrad trotz Sturz weiterhin Zehnter in der Gesamtwertung.


Die letzte Etappe vor dem ersehnten Ruhetag bot keine Erholung für das Feld. Von Beginn an dominierten unzählige Attacken das Rennen, bis sich im Finale das Maglia Rosa, S. Yates durchsetzte und solo in Sappada siegte. Beide BORA – hansgrohe Kletterasse Formolo und Konrad fuhren ein beherztes Rennen, waren in der Verfolgergruppe nur wenige Sekunden hinter den Führenden. Ein Sturz im Rennen stoppte Konrad für einen Moment, dennoch konnte er seinen 10. Platz in der Gesamtwertung verteidigen. Davide Formolo querte die Ziellinie als Achter wenige Sekunden hinter dem Etappensieger.
Die Etappe
Die letzte Etappe, der zweiten Woche des Giro d’Italia und vor dem ersehnten Ruhetag war keine leichte. Nach dem Monte Zoncolan gestern, war auch die heutige Etappe eine für kletterfeste Fahrer. Auf den 176km von Tolmezzo nach Sappada entlang der Dolomiten zeigte das Streckenprofil vier Bergwertungen, drei der 2.Kategorie, eine der 1.Kategorie an. Die Bergwertung „Passo di Sant’Antonio“ hatte Steigungen von bis zu 10%, die gefährliche Abfahrt entlang des Piave Flusses, könnte eine Vorentscheidung im Tagesergebnis bringen. Die letzten 10km in das Ziel, das nach 31 Jahren wieder Zielort des Giro war, verliefen steigend.
Die Team Taktik
Auch heute stellte sich BORA – hansgrohe wieder in die Dienste ihrer beiden Kletterer. Patrick Konrad, der gestern seinen 10. Platz in der Gesamtwertung mit einem starken 11. Platz am Monte Zoncolan weiterhin sichern konnte, und Davide Formolo, der heute ein gutes Etappenergebnis erzielen wollte. Felix Großschartner war wieder die Schlüsselfigur auf den letzten Kilometern, zuvor sollten Andreas Schillinger, Cesare Benedetti und Christoph Pfingsten helfen, ihre Kletterer im Rennen zu beschützen.
Das Rennen
Es war erneut ein schneller Start in die Etappe, als eine große Gruppe von 27 Fahrer sich auf den Weg machten und die Fluchtgruppe des Tages bildeten. BORA – hansgrohe war in der Gruppe des Maglia Rosa. Im Laufe des Rennens zerbrach aber auch diese Gruppe, somit gab es 58km vor dem Ziel drei Gruppen, ein Trio an der Spitze, drei Fahrer in der Verfolgung und BORA – hansgrohe in der dritten Gruppe zusammen mit dem Maglia Rosa. Kurz vor dem Finale wurden alle Gruppen gestellt und ein verkleinertes Hauptfeld, mit Konrad und Formolo, fuhr dem Ziel entgegen. Doch im letzten Anstieg attackierte der Träger des Maglia Rosa, S. Yates und konnte seinen Vorsprung von einigen Sekunden bis ins Ziel halten, dort siegte er solo vor M. Lopez. Patrick Konrad ging leider während dem Rennen zu Boden, blieb glücklicherweise unverletzt und konnte auch seinen Platz in der Gesamtwertung verteidigen. Davide Formolo fuhr ein beherztes Rennen, war in der Verfolgergruppe mit Froome, konnte einige Sekunden auf die erste Verfolgergruppe gut machen und querte als Achter die Ziellinie.
Reaktionen im Ziel
„Heute war ein schwerer Tag, das Rennen war von Anfang an schnell mit vielen Attacken. Ich konnte in einer der Verfolgergruppe mitgehen und fuhr in meinem Rhythmus, als Patrick stürzte, wartete ich auf ihn und gemeinsam sind wir weitergefahren. Als Yates attackierte wurde das Rennen richtig hart, ich versuchte aber mein Tempo zu halten und wurde Achter. Morgen ist endlich Ruhetag.“ – Davide Formolo

„Ehrlich gesagt haben wir heute geplant aus einer großen Spitzengruppe heraus um den Etappensieg zu kämpfen. Letztendlich war es dann aber doch ein Tag der Klassement-Fahrer. Auch wenn wir am Ende gut durchgekommen sind – Patrick seinen 10 Platz halten konnte und Davide einen soliden 8 Etappenrang erkämpft hat – war es für uns eine extrem schwierige Etappe. In der hektischen Startphase war Patrick in einem kritischen Moment in einen Sturz verwickelt und musste Laufrad tauschen. 10km vor dem Ziel hatten wir eine weitere Schrecksekunde, weil Patrick abermals technische Probleme hatte, und auf sein Ersatzrad wechseln musste. Aber unser Mechaniker Mario Lexmüller hat einen neuen Rekord beim Radwechsel aufgestellt und somit sind beide Situationen glimpflich ausgegangen. Jetzt freuen wir uns auf den letzten Ruhetag und bereiten uns zuversichtlich aufs Zeitfahren vor.“ – Christian Pömer, sportlicher Leiter

© BORA – hansgrohe / Bettiniphoto