photo credit: ©BORA-hansgrohe / Stiehl Photography
Nachdem das Team seinen Leader in perfekte Position brachte, attackierte Peter Sagan zweimal und brachte sich beide Male an die Spitze des Rennens. Leider wurde der UCI Weltmeister auch beide Male einem Defekt gestoppt.
„Die Hölle des Nordens“, „die Königin der Klassiker“, viele Namen trägt der letzte der Kopfsteinpflaster-Klassiker Paris-Roubaix, der in diesem Jahr zum 115. Mal ausgetragen wurde. 29 Sektoren, in Summe über 50km auf den alten Wirtschaftswegen die den Charakter dieses Rennes bilden, „pflastern“ im wahrsten Sinne des Wortes die Strecke nach Roubaix, wo auf der alten Radrennbahn ebenfalls ein spezielles Finish auf die Fahrer wartet.
Direkt nach dem Start begannen die Attacken. Nachdem letztes Jahr der Sieger des Rennens aus einer frühen Gruppe kam, wollte heute niemand diese Chance verpassen und entsprechend hoch war das Tempo von Beginn an. Nach 51km war das Peloton immer noch geschlossen, und die erste Rennstunde absolviert. BORA – hansgrohe wollte heute große Gruppen kontrollieren, um nicht früh unter Zugzwang zugeraten. Sportdirektor Enrico Poitschke schloss allerdings auch nicht aus, heute selber einen unerwartet frühen Angriff vorzubereiten, je nach Rennsituation. Das Team war in jedem Fall perfekt auf das Rennen eingestellt, und bereit alles für den Leader, UCI Weltmeister Peter Sagan, zu unternehmen.
Direkt vor dem ersten Pavé Sektor konnten sich schließlich 3 Fahrer absetzen. Nachdem das Feld aber auch weiterhin das Tempo hochhielt, wuchs der Abstand des Führungstrios nie auf mehr als 1 Minute an. Im Wald von Arenberg, einer der berühmtesten Abschnitte von Paris-Roubaix, war die Gruppe der Favoriten bereits stark reduziert. Nachdem zuvor noch Rudi Selig und Andreas Schillinger für BORA – hansgrohe gearbeitet hatten, um Weltmeister Peter Sagan in Position zu halten, waren nun noch Maciej Bodnar und Marcus Burghardt bei ihrem Leader. Nach diesem Streckenabschnitt, war auch nur noch Fahrer der ehemaligen Spitzengruppe in Führung, dieser wurde kurz darauf von S. Chavanel eingeholt.
photo credit: ©BORA-hansgrohe / Stiehl Photography
Auch dieses Duo wurde schnell geschluckt, als Peter Sagan gemeinsam mit Maciej Bodnar zur Attacke ansetzte, und sich 75km vor dem Ziel insgesamt vier Fahrer vom ersten Feld lösen konnten. Nachdem der Weltmeister aber in einem Pavé Abschnitt defekt hatte, warteten beide wieder auf die erste Verfolgergruppe. Der Abstand zwischen Spitze und erster Hauptgruppe pendelte rund um 30 Sekunden. In den Sektoren 13 und 12 drückte Quick-Step Floors aufs Tempo und die Gruppe der Favoriten verkleinerte sich weiter. Drei Fahrer machten sich zwischen den Sektoren aus der Hauptgruppe davon, und konnten in Sektor 11 zur Spitze aufschließen, damit waren nun 5 Fahrer an der Spitze des Rennens.
Nachdem in Sektor 10 die erste Hauptgruppe zur Spitze aufschloss, attackierten abermals einige Fahrer. Der Weltmeister setzte erneut zur Verfolgung an, wurde aber diesmal von einem Defekt gestoppt und viel hinter die Gruppe der Favoriten zurück. 30km vor dem Ziel war das Rennen damit gelaufen. Peter konnte zwar noch einmal zur Gruppe mit T. Boonen aufschließen, musste dort aber seine letzten Kräfte investieren und hatte später mit Krämpfen zu kämpfen. Marcus Burghardt war am Ende als bester des Teams als 16., sein bestes Ergebnis bei Paris-Roubaix, beim Sieg von G. Van Avermaet.
„Peter war stark als er mit Bodi attackiert hat. Es war vielleicht etwas früh, aber zu viert hätte die Gruppe gut arbeiten können, besonders mit Bodi, da hätte Peter etwas Kraft sparen können. Dann hatte Peter leider den Defekt und war wieder hinten. Auch als er dann noch einmal attackiert hat und zur Gruppe Stybar aufschließen konnte war die Situation gut. Allerdings hat er dort schon sehr viel investieren müssen um die ganzen Attacken zu kontern. Er war dann wieder in guter Position und hatte den zweiten Defekt, da war das Rennen endgültig vorbei.“ – Jan Valach, sportlicher Leiter
„Es war wirklich ein hartes Rennen, sehr schnell. Das Team hat den ganzen Tag hervorragend gearbeitet, aber ich hatte leider zwei Defekte in sehr entscheidenden Momenten wo ich in guter Position war. Wie ich schon öfter gesagt habe, in Roubaix brauchst du mehr als gute Beine. Aber so ist das eben, wir werden es nächstes Jahr wieder versuchen.“ – Peter Sagan, UCI Weltmeister