Die MTB – Saison nimmt Fahrt auf. Seinen Auftakt feierte der internationale
Weltcupzirkus in Südafrika mit dem Olympischen Cross Country Rennen. Für Martin
Gluth galt es, sich in seinem ersten Elite-Weltcup zu behaupten. Von Startplatz 62 in
einem Feld von insgesamt 80 Fahrern hochmotiviert ins Rennen gegangen, stand er
an der ersten Engstelle zu seiner Überraschung plötzlich „im Stau“. Die nicht
erwartete Situation wirkte auch noch nach dem Rennen nach.
„Das war als ob man an einem Stand Popcorn kaufen möchte und sich in die Schlange stellt. Kein
Gedrängel nichts, ganz anders als bei den Nachwuchsweltcups!“, schildert der
Jungprofi den dabei gewonnenen Eindruck. Ebenfalls war es eine neue Erfahrung,
dass es keine einzige Chance gab, auf der Start-/Zielgeraden einen Platz
gutzumachen. Anerkennung des Wahlfreiburgers fand auch das Durchweg hohe
Tempo, „Man fährt so am Anschlag und alle anderen sind trotzdem noch so schnell!“.
Dennoch gelang es einem technisch starken Martin Gluth auf der ebenfalls technisch
anspruchsvollen Runde noch, sich bis auf Rang 46 vorzuarbeiten. Sein nächstes Ziel
ist es nun, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um in Zukunft weiter vorne zu
stehen am Start und so den ein oder anderen „Stau“ zu vermeiden.
Bei den Frauen fand Elisabeth Brandau ein Feld von gerade einmal 40 Starterinnen
vor. Immer noch angeschlagen und geplagt von fiebrigen Tagen wusste Elisabeth
Brandau, dass ihr Start in die Weltcup Saison hart werden würde. An ein gutes
Ergebnis war nicht zu denken, dennoch war ein Verzicht auf das Antreten für sie
keine Option. Auch sie konnte vom Stau am ersten Anstieg aus zusehen wie vorne
die „Post ab ging“ und musste sich dann mit viel Einsatz nach vorn kämpfen. Nach
der ein oder anderen leichten Kollision und dem Überholen einiger Fahrerinnen,
unterschätzte sie den staubtrockenen Boden bei der freien Fahrt im Downhill und es
kam zum Sturz. Nur leicht verletzt konnte sie das Rennen fortsetzen und einige
Fahrerinnen einholen. Zu Beginn der zweiten Runde schlug dann auch noch das
Pech in Form eine Reifendefektes zu, der dann endgültig alle Hoffnungen und
Chancen auf eine erfolgreiche Aufholjagd beerdigte. Um den Formaufbau nach der
leichten Erkrankung in der Weltcupwoche nicht zu gefährden, traf die Teamchefin
nach dem Reifenwechsel dann die Entscheidung, dass Rennen nach der 80%-Regel
zu beenden, um so wenigstens noch offiziell gewertet zu werden.
Nach der Rückkehr ins heimische Schönaich standen zunächst 4 Tage Erholung und
Basistraining an, bevor sich die Elite in Tschechien zu einer weiteren Folge von
„Pleiten, Pech und Pannen“ einfand. Zunächst entwickelte sich das Rennen von
Elisabeth Brandau wie gewünscht. Die Führung der 28-jährigen EBE-Racing
Fahrerin fiel dann jedoch einem Defekt zum Opfer. Nachdem sie sich in einer
Aufholjagd Rang 4 zurück erobert hatte, schlug das Defektgespenst ein zweites Mal
zu. Am Ende konnte sie mit letzter Kraft noch Platz 11 ins Ziel bringen. Martin Gluth
hatte mit Magenbeschwerden zu kämpfen und schied daher vorzeitig aus dem
Rennen. Von allem Pech der Profis unberührt, gibt der Nachwuchs mächtig Gas! Jannick Stier
und die Geschwister Theresa und David Lenz, starteten beim Frühjahrsklassiker in
Münsigen. Ein Kurzmarathon über 28km mit 580 hm, an dem auch die jüngeren
Jahrgänge teilnehmen durften. Das Podest eroberten in der U19 David Lenz und in
der U17 seine Schwester Theresa, jeweils als Sieger ihrer Wettbewerbe. Jannik Stier
musste leider an zweiter Position – kurz vor dem Ende des Rennens und in
Sichtweite zum Führenden – aufgrund eines Materialdefektes das Rennen aufgeben.
Eine – nur durch die jeweiligen Klassen getrennte- gemeinsame Teilnahme, stand
dann am Ostermontag beim Team-Heimrennen „Rund um Schönaich“ auf dem
Programm. Jannick Stier kämpfte sich in der U17 durch die Straßen. Der U19 Fahrer
David Lenz hielt sich im Junioren Feld stark an vorderster Front und flog den
bekannten Wolfenbuckel auf Platz 7 hinauf ins Ziel. Theresa Lenz und Elisabeth
Brandau starteten gemeinsam in einem Feld von über 90 Fahrerinnen, einer für den
RSC Schönaich beachtlichen und erfreulichen Teilnehmerzahl. Die ersten beiden
Runden konnte Theresa Lenz sehr gut im Feld mithalten. „Eng und hart war’s!“, so
ihr Kommentar nach dem Rennen. Dennoch war sie zufrieden mit Platz 8 in ihrer
Altersklasse. Elisabeth Brandau hatte Mühe an diesem Tag vorne im Feld
mitzufahren, spürte sie doch noch zu sehr die müden Beine aus der Defektschlacht
in Tschechien. Allerdings war die Vorfreude auf die erste Ausfahrt auf dem Radon
Vaillant Red groß und die Schmerzen traten in den Hintergrund. Nach gefundener
Sitzposition und frisch eingestelltem „Carbon-Ross“, konnte sie noch Platz 24 unter
den mehr als 70 Bundeligafahrerinnen ergattern.
Nun geht es für die Elite zunächst zum Techniklehrgang auf die Weltcup Strecke
Albstadt, während der Nachwuchs in Wombach beim Sichtungsrennen alles aus sich
herausholen wird.