Über 73.500 Zuschauer sahen die der Sixdays in der Hauptstadt +++ Veranstalter Reiner Schnorfeil zieht positive Bilanz Der Berliner Lokalmatador Marcel Kalz hat zusammen mit seinem Partner Leif Lampater die 104. Austragung des Berliner Sechstagerennens gewonnen. Am letzten Tag und im letzten Rennen konnten die Deutschen Madison-Meister ihre Spitzenposition verteidigen und verwiesen mit einer Runde Vorsprung ihre härtesten Widersacher, den spanischen Weltmeister David Muntaner und den belgischen Vorjahressieger Kenny De Ketele, auf Rang zwei. Dritte wurden die Dänen Alex Rasmussen und Marc Hester, ebenfalls mit einer Runde Rückstand.
„Sechs tolle Tage lang haben wir mit unseren treuen Zuschauern und erstklassigen Rennfahrern ein rauschendes Radsportfest gefeiert. Der Zuspruch des Publikums ist ein klares Bekenntnis zum Berliner Sechstagerennen und für uns ein großes Kompliment und Motivation zugleich“, zeigte sich Veranstalter Reiner Schnorfeil zufrieden. „Mein Dank geht an die super Fans, an unsere Wirtschaftspartner für die tatkräftige Unterstützung und an das komplette Organisationsteam, das wieder ganze Arbeit geleistet hat. Wir freuen uns jetzt schon auf 2016 und 20 Jahre Sechstagerennen in Berlins Radsporttempel an der Landsberger Allee.“
Über 73.500 Zuschauer sahen an den sechs Tagen die verschiedenen Wettbewerbe im Velodrom an der Landsberger Allee. Geht es nach dem Willen von Sixdays-Macher Reiner Schnorfeil, wird die Erfolgsgeschichte der traditionsreichsten Sportveranstaltung Berlins in Zukunft weitergeschrieben. Im kommenden Jahr findet die 105. Ausgabe vom 28. Januar bis 2. Februar 2015 statt.
Leif Lampater und Marcel Kalz waren mit zwei Runden Vorsprung in die letzte und alles entscheidende Jagd gegangen. Insbesondere das Weltmeister-Duo Muntaner/De Ketele setzte am Finaltag alles auf eine Karte, machte von Beginn an Druck und schafften es auch, eine Runde gutzumachen. Doch Kalz/Lampater waren stets wachsam und ließen ihre Rivalen daraufhin nicht mehr aus dem Feld herausfahren. Auf den letzten Runden gingen sie schließlich auch auf Nummer sicher und griffen selbst aus dem Feld heraus an. Bereits eine Runde vor Schluss konnten Kalz/Lampater sich ihres Sieges sicher sein und genossen jubelnd die Schlussrunde.
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„Wir hatten zwar einen großen Vorsprung, aber wir konnten uns nicht sicher sein. Daher sind wir die Finaljagd offensiv angegangen und von vorne gefahren, um das Rennen zu kontrollieren“, freute sich Leif Lampater. Und Marcel Kalz ergänzte: „Es ist unglaublich, vor diesem Berliner Publikum gewonnen zu haben, das uns jeden Tag so toll unterstützt hat.“
„In den letzten sechs Tagen haben wir hervorragenden Sport mit einem spannenden Finale gesehen. Ob Sechstagefahrer, Frauen, Sprinter oder Steher, alle haben sich von ihrer besten Seite gezeigt“, zog Dieter Stein, der Sportliche Leiter des Sechstagerennens und Landesverbandstrainer des Berliner Radsportverbandes am frühen Mittwochmorgen ein positives Resümee. „Ganz besonders freue ich mich, dass wir den Nachwuchs erfolgreich ins Hauptprogramm integrieren konnten.“
Auf Rang acht landeten die beiden jungen Berliner Nachwuchsfahrer Sebastian Wotschke und Hans Pirius. „Sebastian und Hans sind noch sehr jung und haben die Zukunft noch vor sich. Mehr als ein Mal haben sie vor ihrem Heimpublikum ihr großes Potential aufblitzen lassen“, zeigte sich Stein mit der Leistung der beiden Berliner Youngster zufrieden.
Auch die Steher trugen am letzten Abend im „Esso Weltpokal der Steher“ ihr Finale aus. Europameister Mario Birrer sicherte sich mit Helmut Baur den Gesamtsieg vor Stefan Schäfer/Peter Bäuerlein und Robert Retschke/Holger Ehnert. Dabei lagen vor dem Finale lagen Retschke und Schäfer nach Punkten gleichauf auf den Plätzen eins und zwei, Birrer folgte auf dem dritten Rang. Als Retschke mit aller Macht seine Führung zu verteidigen versuchte, kam er von der Rolle und hatte mit der Entscheidung nichts mehr zu tun. Dies nutzten Birrer und Schäfer, um sich an die Spitze zu setzen und machten das Rennen unter sich aus. Im Schlussspurt hatte das Gespann Birrer/Baur die Nase vorn und holte damit auch den Gesamtsieg – punktgleich vor Schäfer, Retschke wies einen Punkt Rückstand auf.
Bei den Sprintern ließ sich Maximilian Levy den Gesamtsieg nicht mehr nehmen und revanchierte sich damit für seine knappe Niederlage im vergangenen Jahr gegen Robert Förstemann, der bei der diesjährigen Auflage des Sechstagerennens verletzungsbedingt nicht teilnehmen konnte. Levy unterstrich vom ersten Tag an seine Ambitionen auf den Gesamtsieg und ließ seinen Konkurrenten keine Chance. In der Endabrechnung konntee der sympathische Cottbuser 95 Punkte sammeln, Erik Balzer folgt mit 89 Zählern auf dem zweiten Rang. Dritter wurde der Tscheche Pavel Kelemen schon mit großem Rückstand – er hatte 60 Punkte auf seinem Konto.
Bereits am Wochenende waren die Wettbewerbe der Frauen um den „Keine Bange! Axel Lange Generali Versicherungen“ Ladies Cup und der UIV Talents Cup „Sport gegen Gewalt“, das Sechstagerennen für die U23-Klasse, entschieden worden. Radamazone Malgozarta Wojtyra sicherte sich in diesem Jahr souverän den Gesamtsieg. Nach drei Wettkampftagen, in denen sie die meisten Rennen dominierte, entschied die Polin mit zehn Platzierungspunkten das Gesamtklassement für sich. Die Norwegerin Anita-Yvonne Stenberg belegte mit 16 Punkten den zweiten Rang, Dritte wurde die Slowakin Alzbeta Pavlendova. Als beste Deutsche fuhr Juniorin Laura Süßemilch auf den fünften Platz.
In der U23-Klasse ließen die favorisierten Briten Jonathan Dibben und Owain Doull ihren Konkurrenten keine Chance. Das Duo, das das Gesamtklassement vom ersten Tag an angeführt hatte, führte seine Siegesfahrt fort und gewann am Ende mit 164 Punkten und einer Runde Vorsprung deutlich vor seinen Konkurrenten. Auf den zweiten Gesamtplatz fuhren die Belgier Matthias van Beethoven und Robbe Ghys (-1/64). Dritte wurde die dänisch-belgische Paarung Frederik Björke-Schwartz/Killian Michiels (-2/53).
In diesem Jahr begeisterten die Sixdays-Macher ihre Gäste erneut mit einem erstklassigen Sportprogramm und jeder Menge Unterhaltung. Berlins neuer Regierender Bürgermeister Michael Müller eröffnete gemeinsam mit Reiner Schnorfeil per Startschuss die Sixdays am Donnerstag. Zu den prominenten Gästen an den sechs Veranstaltungstagen zählten Berlins Sportsenator Frank Henkel, Boxweltmeister Artur Abraham samt Trainerlegende Uli Wegner, die beiden Musiker Sascha Vollmer und Alec Völker der Band The BossHoss und TV-Schauspieler Wolfgang Winkler (u.a. „Polizeiruf“). Die Zuschauer sahen spannende Wettkämpfe und ein Unterhaltungsprogramm mit jeder Menge Musik und einer beeindruckenden Pyrotechnik-Show, präsentiert von Potsdamer Feuerwerk. In der benachbarten Showhalle rockte die beliebte Berliner Party-Band „Right Now“ Live-Musik und lockte die junge Generation zum Sechstagerennen ins Velodrom.