David List triumphiert zum zweiten Mal
Am zweiten Tag der Deutschen Cross-Country-Meisterschaften in Bad Salzdetfurth gab es für das Lexware Mountainbike Team zwei Medaillen. David List verteidigte bei den Junioren seinen Titel souverän, während Lina Riesterer in der U17 die Bronze-Medaille eroberte.
„Das Ziel war den Titel zu verteidigen. Ich freue mich, das sich der Favoritenrolle gerecht werden konnte.“ David List hatte eine größere Schar an Gratulanten aus Familie und Team entgegengenommen, als er begann die 50:28 Minuten Revue passieren zu lassen.
Die erste Frage, die viele Beobachter interessierte: Was war in der ersten Runde? David List war nach der Startrunde nicht an der Spitze zu finden, sondern nur an sechster Stelle, 15 Sekunden hinter dem führenden Tim Meier aus Rheinfelden.
„Nein, ich hatte kein Problem. Ich bin einfach meinen Rhythmus gefahren. Bei diesen matschigen Bedingungen wird das Klassement nicht in der ersten Runde gemacht und ich habe ja alle vor mir gesehen“, erklärte David List ganz cool.
Dass er die Situation unter Kontrolle hatte, zeigte der Umstand wie schnell er dann doch an die Spitze vorstieß. Am Berg der zweiten Runde setzte er sich an die zweite Stelle, fuhr Tim Meier hinterher und als der in einer Abfahrt einen Fehler machte, ging List vorbei.
„Es war wichtig keine Fehler zu machen und das ist mir gelungen“, nannte der Friedrichshafener einen Schlüssel zum Erfolg. Er riss eine kleine Lücke, ließ Tim Meier auch noch mal kurz herankommen, bevor er sich dann auf und davon machte.
„Ich habe dann mit Vollgas durchgezogen.“ Fahrtechnisch hervorragend und kraftvoll elegant am Berg, so holte er noch 52 Sekunden Vorsprung auf Tim Meier heraus. Leon Kaiser aus Essen wurde mit 1:31 Minuten Rückstand Dritter.
Für David List war es der dritte Deutsche Meister-Titel in Folge. Der erste in der Jugend, dann zwei in der U19. Damit hat der Abiturient Geschichte geschrieben.
Zwei Meter neben dem glücklichen David List lehnte dessen Teamkollege Jannick Zurnieden über seinem Scott-Bike. Der Freiburger hatte bis zur letzten Runde die Bronze-Medaille in Reichweite, doch es war schon während des Rennens zu erkennen, dass Zurnieden nicht ganz auf der Höhe war.
Probleme mit der Atmung, wegen denen er auch schon einen Lungenarzt konsultierte, machte es ihm schwer. Nicht nur die Beine konnten nicht so wie sie sollten. „Mir hat auch der Sauerstoff im Kopf gefehlt“, bekannte Zurnieden enttäuscht. „Ich konnte mich nicht konzentrieren. Ich habe in der letzten Runde noch mal probiert an die zwei vor mir ranzukommen, aber es ging nur kurz.“
So wurde es mit Rang fünf (+2:37) eine gute Platzierung, aber eben nicht die mögliche Medaille.
Lars Hemmerling wurde Zehnter (+5:14). Dabei hatte der St. Ingberter in der Startphase etwas Pech. Er erwischte einen sehr guten Start, doch als ein Konkurrent in einer Rechtskurve vor ihm rüber zog, Hemmerling abbremsen und zirka zehn Fahrer vorbei lassen musste.
Doch Hemmerling ließ sich davon nicht demotivieren. Er arbeitete sich kontinuierlich nach vorne und am Ende war er von Rang neun auch nur noch acht Sekunden entfernt.
„Es hat echt Spaß gemacht. Ich bin happy mit meinem Rennen“, bilanzierte Hemmerling seine Aufholjagd.
U17: Lina Riesterer mit Grip
Die Breitnauerin Lina Riesterer wandelte in Bad Salzdetfurth auf den Spuren ihrer Schwester, in doppelter Hinsicht. Es reichte zwar nicht zur Gold-Medaille wie bei Kim Riesterer, die 2010 in Bad Salzdetfurth den Schüler-Titel gewann, doch Bronze war für Lina Riesterer als Vertreterin des jüngeren Jahrgangs in der U17 ein echter Erfolg.
„Kim hat mir im Training auch Linien gezeigt“, erzählte Lina Riesterer.
Und dann hob sie noch hervor, dass ihr Vater bei diesen matschigen Bedingungen die richtige Reifenwahl für sie getroffen habe.
Damit schob sich Lina Riesterer in der zweiten von drei Runden an Favoritin Emma Eydt (Queidersbach) und an Vorjahres-Schülermeisterin Sunny-Angelina Gschwender vorbei auf Rang drei.
„Sunny und Emma sind in den technischen Passagen da nur noch rumgerutscht und ich konnte vorbei gefahren“, berichtete Riesterer. Der Versuch noch mal an die vor ihr fahrenden Franka Durst und Luisa Daubermann heranzukommen war nicht von Erfolg gekrönt, doch mit Bronze konnte sie sehr gut leben. „Damit bin ich happy“, nickte sie kräftig.
1:07 Minuten Rückstand auf Franka Durst (Albstadt, 40:07) wurden gemessen, eine Minute auf die Zweite Luisa Daubermann.