Max Brandl vom Lexware Mountainbike-Team hat beim U23-Weltcup in Lenzerheide alle überrascht und als Zweiter zum ersten Mal in seiner Karriere eine Podest-Platzierung erzielt. Georg Egger erwischte dagegen keinen guten Tag und wurde nur 20.
Dass der Biker vom Team aus dem Hochschwarzwald so schnell in diese Regionen vordringen würde, das hätte man nicht erwartet. Auch er selbst nicht. Das Ziel Top-Ten war vielleicht als eine Art Minimal-Ziel formuliert, doch mit seinem ersten Weltcup-Podest überhaupt hatte sich Max Brandl gedanklich im Vorfeld nicht befasst. Zumindest noch nicht in Lenzerheide.
Zwei Monate nach seinem Speichenbruch und eine Woche nach seinem Einstieg ins Weltcup-Geschehen in Andorra war das nicht zu erwarten.
„Mein Plan war so schnell wie möglich in die Top Fünf zu fahren und mich dann dort zu halten, so lange es geht.“ Nun, das hat geklappt, sogar mehr als das. In der Anfangsphase hätte er dafür aber mehr investieren müssen als ihm lieb war, bekannte Brandl.
Dass er einerseits am Berg gut dagegen halten konnte und andererseits auf dem technisch anspruchsvollen Terrain immer auf der Höhe war, veranlasste ihm zu einem Satz, mit dem er seine Leistung selbst auf den Punkt brachte.
„Ich bin wieder ich“, sagte er mit Blick auf die Einschränkungen nach dem Armbruch mit einem Grinsen im Gesicht.
Brandl kontert im Downhill
In der zweiten Hälfte der zweiten 4,2-Kilometer-Runde erreichte der aus Lohr am Main stammende 20-Jährige die Spitzengruppe.
Etwas überraschend kam er dann aus einer Singletrail-Passage zum Ende der Runde als Führender heraus. Hinter ihm hatte der Sieger von Andorra, Simon Andreassen (Den) eine Lücke gelassen weil er an Rückenproblemen laboriert.
Diese Führung war allerdings von kurzer Dauer, denn die Verfolger holten ihn im folgenden Anstieg wieder ein. Damit war eine fünfköpfige Spitzengruppe formiert, die sich in der fünften Runde aber auf drei Fahrer verkleinerte. Neben Brandl noch der Weltcup-Führende Martins Blums aus Lettland und Albstadt-Sieger Nadir Colledani (Ita). Dessen Angriff im Anstieg konterte Brandl im Downhill.
Entscheidend für den ersten Weltcup-Sieg des Letten Martins Blums (1:28:48) war dann ein Fehler von Nadir Colledani. „Ich bin dann zwar vorbei gekommen, habe aber prompt auch einen kleinen Fehler gemacht“, so Brandl.
Das brachte dem Letten in der vorletzten Runde die entscheidende Lücke. Der Lexware-Biker konzentrierte sich erfolgreich auf das Duell um Platz zwei. „Ich war so am Arsch und wollte nur noch sicher gehen, dass ich den Italiener hinter mir lasse. Ich bin glücklich mit dem zweiten Platz“, bilanzierte Brandl.
Zum ersten Mal überhaupt konnte das Lexware Mountainbike zwei Podest-Plätze im U23-Weltcup binnen einer Saison verbuchen. Für den ersten hatte Georg Egger in Albstadt mit Rang zwei gesorgt. Der erwischte in Lenzerheide aber keinen guten Tag und landete nur Platz 20 (+4:09). „Es war keine Power da“, so Egger, der damit in der Gesamtwertung von Platz drei auf fünf zurückfiel, während Brandl jetzt Elfter ist.
Dorn wird das Schaltwerk demoliert
Eher zum Abhaken war der Weltcup auch für die anderen Lexware-Biker. Keine Punkte gab es für seine Teamgenossen. Luca Schwarzbauer wurde nur 71. (+10:52) und rätselte über seinen Zustand. „Am Samstag im Training habe ich mich noch so gut gefühlt“, schüttelte er den Kopf.
Torben Drach wurde von Startposition 92 immerhin 73. (+11:24). Teamkollege Vinzent Dorn (97.+ 1Rde) hätte es besser gehen können. Doch in der Startphase brach in seinem Laufrad eine Speiche, die ihn in Runde zwei zum Rad-Wechsel zwang.
Als er wieder losfahren wollte, rammte ein Konkurrent in sein Schaltwerk, so dass er nur noch schwere Gänge treten konnte. „Sehr schade, ich war nach dem Trainingslager so zuversichtlich“, meinte ein enttäuschter Kirchzartener.
Zusätzliche Infos zum Lexware-Team finden sie unter www.lexware-mountainbike-team.de