Ein WM-Quintett mit Ambitionen
Fünf Lexware-Rothaus Biker sind am Samstag mit dem Nationalteam in Südafrika gelandet, wo am Mittwoch in Pietermaritzburg die Mountainbike-Weltmeisterschaften beginnen. Hanna Klein, Julian Schelb, Christian Pfäffle, Martin Gluth und Luca Schwarzbauer gehen den Jahreshöhepunkt durchweg optimistisch an.
2010 hat Hanna Klein ihre bisher einzige WM in der Elite-Kategorie bestritten. Ein Jahr später durfte sie nach einem Infekt nicht nach Champéry anreisen und 2012 konnte sie sich nicht qualifizieren.
Deshalb ist der erste Erfolg mit der Trendwende und mit der Nominierung schon erreicht. Doch die Ergebnisse aus diesem Jahr machen Appetit auf mehr. Vor allem der 15. Platz beim Weltcup in Andorra hat Hanna Klein gezeigt, was möglich ist.
Das Trainingslager in Livigno mit Bundestrainer Peter Schaupp hat gut funktioniert und war auch mit viel Spaß verbunden. „Ich bin gespannt, ob wir es richtig getimet haben. 2009 hat es erst eine Woche später gezündet. Deshalb haben wir das Training etwas angepasst“, erklärt die Freiburgerin.
Mit Trainer Patrik Faller habe sie dieses Jahr eine bessere Abstimmung für sich gefunden. Faller sieht eine „sehr positive Entwicklung“ bei Hanna Klein. „Es ist erst der Anfang, aber erstaunlich wie gut das bei ihr schon geht“, meint der Coach.
25. war Hanna Klein 2010 in Mont Sainte Anne. Dieses Ergebnis will sie am Samstag (12:30 Uhr) in Pietermaritzburg auf jeden Fall verbessern und wenn möglich an das Andorra-Resultat anknüpfen. Natürlich ist das Niveau bei der WM noch ein wenig höher, aber der Kurs in der Provinz Kwa Zulu Natal mit seinen fahrtechnischen Herausforderungen kommt der Sportstudentin entgegen.
U23: Schelb peilt eine Medaille an
Julian Schelb hat sich vor dem Abflug ans Kap noch mehr Selbstvertrauen geholt. Nach drei starken Rennen in Folge, den Weltcups in Andorra und Kanada sowie dem BMC Racing Cup in Davos, hat es auch in regionalen Straßenrennen mit zwei Siegen gut geklappt, zuletzt am vergangenen Mittwoch in Hittnau.
„Die Rennen haben mir gezeigt, dass die Form passt. In den letzten Wochen lief alles nach Plan. Aber jetzt bin ich froh, dass die WM bald los geht“, meinte Schelb vor dem Abflug.
„Mein Ziel ist eine Medaille“, gibt der Münstertäler preis, fügt aber auch an, dass es „echt Viele“ gibt, die dafür in Frage kommen. Darunter auch der Weltcup-Gesamtführende Markus Schulte-Lünzum aus Haltern. Favorit ist aber der Italiener Gerhard Kerschbaumer, der beim Elite-Weltcup in Andorra Fünfter war.
„Ich war letztes Jahr auch nah dran, bis ich den Defekt hatte. Ich werde mir das vorne die ersten zwei Runden anschauen und dann wird man sehen. Wichtig ist, dass ich klug fahre“, erläutert Schelb, der letztes Jahr wegen dem Abitur den Weltcup in Pietermaritzburg ausgelassen hat und die Strecke deshalb erst noch kennen lernen musste.
Christian Pfäffle weiß vom letzten Jahr Bescheid über den Kurs. „Die Strecke finde ich richtig cool“, sagt der Neuffener. Das ist schon mal eine gute Voraussetzung seinen Plan umzusetzen und die Top-Ten-Marke zu knacken.
Dazu hat er mit seinem Coach Dominik Mikolaj auch die Vorbereitung in der Höhenlage von Livigno variiert. „Wir haben Schlüsse aus dem letzten Jahr gezogen. Ich habe mir mehr Zeit zur Akklimatisierung gelassen und mehr Ruhephasen eingebaut. Das Gefühl ist viel besser als letztes Jahr“, sagt der 20-Jährige, der zum vierten Mal bei einer WM dabei ist.
Der Deutsche U23-Meister hat dieses Jahr schon einige Erfolge eingefahren, weshalb er ganz gelassen nach Südafrika fliegen konnte.
Den Eliminator Sprint am Sonntag, wo er 2012 sensationell Vierter wurde, nimmt Pfäffle auch noch mit. Er fliegt aber gleich danach zurück nach Deutschland, weil er anderntags als Sportsoldat bei der Bundeswehr einrückt.
Martin Gluth wird den Sprint genauso wie Julian Schelb wohl bestreiten. Aber auch seine Konzentration gilt erst einmal dem Cross-Country-Rennen am Freitag (15:15 Uhr).
„Es sieht ganz gut aus, die Vorbereitung ist perfekt gelaufen. Viel individueller als bisher. Ich habe alles gemacht was ich konnte. Jetzt hoffe ich noch auf einen guten Tag“, sagt Gluth,
Es ist seine letzte U23-WM, „aber irgendwie auch die erste“, wie er sagt. Zumindest die ersten, in die er ohne Handicap rein gehen kann. Letztes Jahr war der in Freiburg lebende Gluth an der Schulter verletzt.
„Ich habe voll Bock auf den Trip“, war er vergangene Woche voller Vorfreude. Mit dem guten Rennen in Neustadt/W. im Rücken, geht er selbstbewusst und mit Zuversicht auf einen WM-Kurs, der dem feinen Techniker Gluth entgegen kommt. „Die Strecke macht Spaß, das ist auch wichtig für mich“, sagt er.
Junioren: Schwarzbauer entspannt und in Topform
Chronologisch an erster Stelle steht Luca Schwarzbauer. Sein Junioren-Rennen wird am Donnerstag um 11:30 Uhr gestartet. Der betitelt die erste Weltmeisterschaft seiner Karriere mit „Lernen und Genießen“. Für ihn ist zwar die WM-Nominierung schon ein großer Erfolg, die Erfüllung seines Saisonzieles, doch als WM-Tourist will Schwarzbauer die Tage in Pietermaritzburg nicht erleben. „Dass ich versuche ein gutes Ergebnis einzufahren, das ist ja logisch“, sagt der Jüngste aus dem deutschen WM-Kontingent.
Und er formuliert es dann noch deutlicher, ganz seinem Energie geladenen Naturell entsprechend: „Ich will auf jeden Fall voll aufdrehen und alles raushauen was geht“.
Unter der Regie von Trainer Toni Uecker sieht er sich gut vorbereitet. „Ich weiß, dass ich in Topform bin und kann da entspannt ran gehen“, meint er. Als Vertreter des jüngsten Jahrgangs steht Schwarzbauer auch nicht unter Druck. Sein bestes Weltcup-Ergebnis (Platz 29) würde er aber gerne deutlich verbessern.
WM-Zeitplan:
Mittwoch, 28. August
16 Uhr Team-Relay
Donnerstag, 29. August
09.30 Uhr Juniorinnen
11.30 Uhr Junioren
Freitag, 30. August
13.00 Uhr U23 Damen
15.15 Uhr U23 Herren
Samstag, 31. August
12.30 Uhr Elite Damen
15.00 Uhr Elite Herren
Sonntag, 01. September
09.45 Uhr Eliminator Sprint Qualifikation
11.00 Uhr Eliminator Sprint Finalläufe