Paris – Nizza zeigt sich nicht von seiner sonnigen Seite und extreme Wetterbedingungen verlangen den Fahrern alles ab. Sam Bennett belegt am Ende bei einem Sprint aus einer 60-Mann Gruppe den 11. Rang.
Bereits auf der gestrigen 1. Etappe bei Paris – Nizza wurden einige Fahrer auf dem falschen Fuß erwischt und die Etappe war aufgrund von Seitenwind wesentlich schwerer als erwartet. Heute allerdings, auf den 195km Richtung Amilly, wurde den Fahrern wirklich alles abverlangt. Abermals Regen, dazu starker Seitenwind und nur 4 Grad Außentemperatur, brachten das Fahrerfeld ans Limit.
Direkt vom Start weg wurde ein Schlagabtausch eröffnet, und das Feld zerfiel augenblicklich in 6 Gruppen. Nach einem ersten harten Kampf und einigen Positionswechseln, etablierte sich einen 22-Mann starke Gruppe an der Spitze des Rennens. Diesmal schaffte auch Sam Bennett den Sprung in diese Gruppe, was ihn in eine perfekte Ausgangssituation im Kampf um eine gute Etappenplatzierung brachte.
Hinter der ersten Gruppe kämpfte A. Contador um den Anschluss, ebenfalls in dieser Gruppe war Michael Kolar. Eine Gruppe weiter zurück, mit ca. 40 Fahrern, fuhren P. Konrad, E. Baska, J. Sagan und J. Barta. Erst dahinter versuchte BMC R. Porte wieder weiter nach vorne im Rennen zu bringen.
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Am Beginn der Verpflegungszone betrug der Abstand zwischen der ersten und zweiten Gruppe rund 2 Minuten. Als in der zweiten Gruppe Trek, Orica-Scott und Astana begannen zusammen zu arbeiten, verkleinerte sich der Abstand zwischen den Gruppen wieder langsam. Etwa 15km später kamen beide Gruppen zusammen und in einer Konterattacke konnten sich 5 Fahrer absetzen. Sam Bennett hatte in dieser schwierigen Situation einen Reifenschaden, konnte aber schnell wieder zur ersten Hauptgruppe aufschließen.
Im Kampf um den Etappensieg konnte sich aber keiner der Ausreißer an der Spitze des Rennens halten. Rund 5km vor dem Ziel war das Feld geschlossen und es kam zu einem Sprint der ersten Gruppe. Die Strapazen des Tages waren den Fahrern ins Gesicht geschrieben und am Ende setzte sich S. Colbrelli durch. Sam Bennett belegte, von Krämpfen geplagt, den 11. Rang.
„Es war extrem hart heute. Vom Start weg ging das Rennen richtig los und ich musste einmal total ans Limit gehen um vorne mit dabei zu sein. Auf den letzten 30km hatte ich Krämpfe. Im Sprint konnte ich nicht mehr aus dem Sattel gehen, ich war zwar an Greipel’s Hinterrad, hatte aber keine Kraft mehr um zu beschleunigen.“ – Sam Bennett
„Das war einer dieser Tage die als Rennfahrer nie vergisst. Es war wirklich extrem da draußen. Sam hat einen super Job gemacht und war den ganzen Tag über an der Spitze des Rennes. Auch Michael ist gut gefahren und konnte rund 50km vor dem Ziel zu Sam aufschließen. Nach so einem harten Tag kommt es weniger auf die Schnelligkeit, sondern mehr darauf an, wer noch die meisten Reserven hat, und mit Krämpfen hast du sowieso keine Chance. Wir können zufrieden sein, wie sich Sam heute präsentiert hat.“ – Jens Zemke, sportlicher Leiter
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